Wider den Schreibeffekt
Wände von Ausstellungsräumen sind stark beansprucht. Besucher lehnen sich an oder drängeln vorbei. Sind die Räume mit matter Farbe angestrichen, gibt es ein Problem: Jede Berührung hinterlässt sichtbare Spuren. Nicht so beim LWL-Museum in Münster
Wider den Schreibeffekt
Wände von Ausstellungsräumen sind stark beansprucht. Besucher lehnen sich an oder drängeln vorbei. Sind die Räume mit matter Farbe angestrichen, gibt es ein Problem: Jede Berührung hinterlässt sichtbare Spuren. Nicht so beim LWL-Museum in Münster
Im September hat das LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz in Münster neu eröffnet. Der über hundertjährige Altbau wurde erweitert und über vier Höfe – den Vorplatz am Aegidiimarkt, den Innenhof, das Foyer und den Vorplatz am Domplatz – eine neue, durchgehende Passa-ge im Stadtraum geschaffen. Die Kunst und die Kulturgeschichte Westfalens bilden den Schwerpunkt der Ausstellungen. In 51 Räumen sind hier nun Kunstwerke der Region vom frühen Mittelalter bis heute zu sehen. Während die Gegenwartskunst im klassischen White Cube präsentiert wird, hat das Büro SPACE4 für die Räume im Altbau ein Konzept mit sehr kräftigen Farben entwickelt. Der warme Braunton des Bockhorster Triumphkreuzes erscheint auf einem matten tiefblauen Hintergrund, die Skulpturen der Überwasserkirche werden mit Rot kontrastiert, mittelalterliche Gemälde kommen auf kräftigem Grün zur Geltung. Häufig entstehen auf farbigen Wandflächen visuelle Makel; sobald in einem mit matter Farbe gestrichener Raum jemand gegen die Wand stößt, was in Museen naturgemäß häufig vorkommt, bleiben an der Oberfläche helle Markierungen zurück. Der Versuch, diese zu entfernen, verschlimmert meist alles. Die Dispersionsfarbe Vetrolux ELF 3100 von Brillux, die hier zum Einsatz kam, minimiert den Schreibeffekt und hilft, die Flächen lange homogen und matt aussehen zu lassen.
0 Kommentare