Bauwelt

ENaQ in Oldenburg

Vom Fliegerhorst zum Reallabor

Text: Landes, Josepha, Berlin

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    Das neue Stadtviertel wird phasenweise entwickelt. Der B-Plan für das ENaQ (orange) soll 2019 vorliegen.
    Abb.: Stadt Oldenburg/Jens Gehrcken

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    Der Bestand wird um Neubauten verschiedener Typologie ergänzt.
    Visualisierung: Jens Gehrcken

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    Der Beteiligungsprozess wurde von den Bürgern gut angenommen.
    Foto: Machleidt GmbH

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ENaQ in Oldenburg

Vom Fliegerhorst zum Reallabor

Text: Landes, Josepha, Berlin

Auf dem Oldenburger Fliegerhorst soll ab 2020 ein neues Stadtviertel entstehen - Wohnen, wo einst die Wehrmacht abhob, nach dem Krieg die Kanadische, die Britische und seit 1957 die Luftwaffe der Bundeswehr. Das seit 2011 nicht mehr militärisch genutzte Gelände ist insgesamt 308 Hektar groß. Neben zwei Solarparks, die 96 Hektar des vormaligen Flugfeldes bedecken, plant die Stadt einen Stadtteil von 110 Hektar Grundfläche. Auf nur vier Hektar davon soll ein „Reallabor“ durch „zukunftweisende Technologien“ Wirkung zeigen. In mehreren Workshops brachten auch Anwohner ihre Ideen ein. An der Realisierung eines ersten Vorhabens im Reallabor sind 21 Konsorten beteiligt: kleine und mittelständige Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der Region. Ihr gemeinsames Projekt ist durch die Bundesinitiative „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ gefördert. Der Fokus dieses Energetischen Nachbarschaftsquartiers (ENaQ) liegt auf dem Energiehaushalt des Reallabors. Die Projektpartner entwickeln sowohl Ideen zur Erzeugung, als auch zur Vernetzung und zum effektiven Gebrauch von Energie. In erster Linie geht es darum, ressourcenschonend gewonnenen Strom regional zu nutzen. Ziel ist ein klimaneutrales System, gespeist aus Solarenergie und unterstützt durch ein Blockheizkraftwerk. Eine spezielle Programmierung hilft, den netzinternen Haushalt zu optimieren. Die Wohnungen, zur Miete oder als Eigentum angeboten, werden mit digitalen Zählern ausgestattet sein. Dadurch können Bewohner direkt untereinander mit Energie handeln. Auf Grundlage dieser Infrastruktur bringen die Konsorten zusätzliche „Gadgets“ ein, etwa intelligente Straßenbeleuchtung, die Farbe und Intensität des Lichts auf die Umgebung abstimmt. Bei ENaQ soll es aber nicht bleiben; die Stadt Oldenburg hofft auf weitere Forschungen zur Digitalisierung, etwa Telemedizin oder Mobilität, die sich in ihr Reallabor eingliedern. Dieses Projekt erinnert daran, dass Digitalisierung die Vernetzung von Einzelteilen bedeutet, in diesem Fall analoger Teile.

Adresse ENaQ Fliegerhorst, Oldenburg


aus Bauwelt 19.2018
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