Bauwelt

Souks von Rafael Moneo

Text: Heinich, Nadin, München

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    Rafael Moneo gewann 1995 den Wettbewerb für den Neubau des Shoppingcenters, 2009 wurde es eröffnet.
    Foto: Sergey Ponomarev

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    Rafael Moneo gewann 1995 den Wettbewerb für den Neubau des Shoppingcenters, 2009 wurde es eröffnet.

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    Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise stehen viele der Läden leer.
    Foto: Sergey Ponomarev

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    Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise stehen viele der Läden leer.

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Souks von Rafael Moneo

Text: Heinich, Nadin, München

Über 200 Geschäfte, 25 Restaurants und Cafés, ein Entertainment-Center, ein Kino mit 14 Sälen – die neuen Souks sind der größte Shoppingkomplex Beiruts. 2009 wurden sie eröffnet, aufgrund der instabilen politischen Lage einige Jahre später als geplant. Bereits vor dem libanesischen Bürgerkrieg war hier das Geschäftszentrum der Stadt. Libanesen wie Europäer besuchten den historischen Souk al-Tawileh und den Souk al-Jamil mit seinen Modeboutiquen und Filialen der Haute-Couture-Häuser. Der Souk al-Franj war der größte Markt für Obst, Gemüse und Blumen im Libanon. Zu Beginn des Bürgerkrieges im Oktober 1975 wurden diese Gebäude stark zerstört.
Der Wiederaufbau des Stadtzentrums von Beirut begann unmittelbar nach Kriegsende 1990. Der von Dar Al-Handasah, einem international tätigen, privaten Beratungsunternehmen, entwickelte Masterplan sah zunächst den kompletten Abriss der noch bestehenden Gebäude vor. Nach hitzigen Debatten wurde der Masterplan überarbeitet und 1994 verabschiedet. Auftraggeber der neuen Souks war Solidère, ein libanesisches Bau- und Immobilienunternehmen in Form einer Aktiengesellschaft. Der Name steht für „Société libanaise pour le développement et la reconstruction de Beyrouth“, Gesellschaft für die Entwicklung und den Wiederaufbau von Beirut. Das Unternehmen wurde 1994 von Rafiq al-Hariri, Hauptaktionär und zugleich Ministerpräsident des Libanon, gegründet. Solidère gilt als wichtigste Kraft des Wiederaufbaus, zuständig unter anderem für Finanzierung und Ausbau der Infrastruktur, Neubau und Sanierung kriegszerstörter Strukturen sowie das Management von Immobilien. Das Unternehmen kann in begrenztem Umfang auch als Aufsichtsbehörde agieren und Enteignungen durchführen – einer der Punkte, die immer wieder für Kritik sorgten.
Der Wiederaufbau der Souks war das wichtigste Projekt von Solidère. Reichtum anziehen, um neuen Wohlstand zu schaffen – das neue Zentrum von Beirut sollte ein Ort des Luxus werden, weniger für die Einwohner Beiruts als für reiche Araber aus den Golfstaaten. Rafael Moneo gewann 1995 den internationalen Wettbewerb für die südlichen Souks, eine Fläche von 45.000 Quadratmetern. In Zusammenarbeit mit dem libanesischen Architekten Samir Khairallah orientierte er sich am historischen Straßenraster und entwarf ein Shoppingcenter für die internatio-nal bekannten (Luxus-)Marken. Spätestens seit der Wirtschaftskrise stehen die Geschäfte weitgehend leer.

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