Bauwelt

SportWissenschaften

Text: Redecke, Sebastian, Berlin; Crone, Benedikt, Berlin; Flagner, Beatrix, Berlin

SportWissenschaften

Text: Redecke, Sebastian, Berlin; Crone, Benedikt, Berlin; Flagner, Beatrix, Berlin

Kann ein in die Jahre gekommenes Laborgebäude den heutigen Anforderungen entsprechend saniert und umgebaut werden? Klingt kompliziert. Doch es kann gelingen, und dazu mit einem geringen Budget. Mitten in Paris ist durch das Münchner Büro HENN und seinen französischen Partnern das Forschungs- und Lehrgebäude der medizinischen Fakultät Necker nach langem Leerstand wieder zu neuem Leben erwacht. Das Gebäude plante in den sechziger Jahren André Wogenscky, ein langjähriger Mitarbeiter von Le Corbusier. Seine Architektursprache wurde mit Sorgfalt bewahrt, auch bei den Rippendecken in den Laboren, die ansonsten komplett neu eingefügt wurden.
In einer weniger von der Architekturgeschichte beschenkten Umgebung, auf dem Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie, realisierten Behnisch Architekten den Neubau einer Versuchshalle für die zukünftige Energieversorgung des Landes. Wie in Zeiten wachsender Solar- und Windkraft weiterhin zuverlässig Strom aus der Steckdose kommt, ist eine der Aufgaben, die in dem von Holz und Polycarbonat geprägten „Energy Lab“ erforscht werden sollen. Dass auch kulturwissenschaftliche Forschung besonde­-rer Räume bedarf, zeigt ein Beispiel aus der Schweiz. Im beschaulichen Penthaz erweiterten die Architek­-­ten EM2N die Cinémathèque suisse, eines der bedeutendsten Filmarchive der Welt.
Wer viel forscht, studiert, und sich stundenlang in seine Arbeit vertieft, braucht erfahrungsgemäß ei­-nen Ausgleich für Geist und Körper: Sport macht den Kopf frei! OMA haben in der jüngsten Erweiterung des Brighton College beide Welten miteinander verschränkt: Naturwissenschaft und Sport. In dem Hybrid kommen somit auch beide Thementeile dieses Heftes zusammen. 18 Laborräume und ein Gewächshaus überspannen zwei Sporthallen, einen Fitnessraum, sowie ein Schwimmbad. Gekrönt von einer Laufstrecke auf dem Dach.
Ein solch gebündeltes und immer zugängliches Angebot wie das der Privatschule sollte jetzt zum Jahresstart jeden Erwachsenen mit dem Vorsatz „mehr Sport“ höchst motivieren. Dass es aber kein Fußballturnier, kein Hantelstemmen oder Sprintlauf braucht, beweisen Präzisionssportarten. Das Studio KO/OK stärkt mit ihrem Neubau für den lokalen Sport- und Kegelverein „ESV Lok Wülknitz e.V.“ in Wülknitz bei Dresden die ländlich geprägte Gemeinde. Und sorgt mit ihm für so viele Vereinszugänge wie nie zuvor. Nur noch entspannter als das Kegeln ist das Baden und Erholen im schweizerischen Adelboden. 1930 baute Beda Hefti dort ein Freibad, welches Zeuge einer Avantgardebewegung ist, die Baukunst bautechnisch und ästhetisch erneuern wollte. Im vergangenen Jahr wurde es saniert.

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