Bauwelt

Unter anderen Voraussetzungen

Editorial

Text: Ehret, Ananda, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Unter anderen Voraussetzungen

Editorial

Text: Ehret, Ananda, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

In den vergangenen Monaten hat der Lockdown den Alltag der Menschen verändert und damit die Nutzung öffentlicher und privater Räume. So konnten einige Orte nicht mehr besucht werden, während andere Teil des neuen Alltags wurden.
16 Architekten aus verschiedenen Städten Europas erzählen ihre Geschichte eines Lieblingsortes, dessen Qualität ihnen mit den Einschränkungen in den vergangenen Wochen – erneut – bewusst wurde. Dabei scheinen einige, sich ähnelnde Charakteristiken die porträtierten Orte miteinander zu verbinden. In Ber­-lin beispielsweise lud die kleine Bank im Hinterhof ein, am Abend etwas frische Luft zu schnappen, und zahlreiche Grünflächen oder autofreie Straßen boten Raum für Spiel, Sport und Erholung. Auch in anderen Städten, war es häufig der Raum um und zwischen den Gebäuden, oft auch undefinierte Flächen, die in der außergewöhnlichen Zeit mit anderen Augen betrachtet wurden und genügend Flexibilität aufwiesen, sich den Bedürfnissen der Anwohner, bei genügend Abstand, anzupassen.
Während diese Orte in den Wochen des Lockdown vermehrt aufgesucht wurden, galt es auf den Besuch des Lieblingscafés, Theaters oder Clubs zu verzichten. Wobei sehr deutlich wurde, dass deren dauerhafte Schließung einen einschneidenden, kulturellen Verlust für die Stadt bedeuten würde.
Im Interview spricht Lutz Leichsenring von der Clubcommision Berlin über die Entwicklungen der kleinteiligen Szenewirtschaft und Kultursenator Klaus Lederer über die Maßnahmen des Senats zum Erhalt der kulturellen Infrastruktur Berlins.
Bettenhäuser
Die Lage bleibt schwierig. In großer Eile entstanden in Messehallen von Großstädten Corona-Behandlungszentren. Sie sind meist leer. In Berlin drängt nun die Messe darauf zu wissen, wann die Halle an der Jafféstraße geräumt wird, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Niemand kann aber voraussagen, ob die 488 Betten doch noch benötigt werden. Ursprünglich waren sogar rund 1000 Betten in zwei Hallen vorgesehen gewesen. Die Architekten Heinle, Wischer und Partner erhielten den Auftrag für den Entwurf des Ausbaus der Hallen. Ihnen standen nur wenige Tage zur Verfügung. Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die Planung von Klinik-Bettenhäusern? Diese Frage stellen sich in dem Bereich schon lange kundige Büros wie Nickl & Partner. Und die Forschungen von Wolfgang Sunder zum Patientenzimmer der Zukunft unter besonderer Berücksichtigung des Infektionsschutzes haben jetzt eine noch weit größere Bedeutung.

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