Das ist nicht komisch
Marie Bruun Yde ist nicht nach Berlin gezogen, um für den Opernbesuch nach Paris fahren zu müssen.
Text: Yde, Marie Bruun, Berlin
Das ist nicht komisch
Marie Bruun Yde ist nicht nach Berlin gezogen, um für den Opernbesuch nach Paris fahren zu müssen.
Text: Yde, Marie Bruun, Berlin
Der Umbau der Komischen Oper in Berlin steht unter keinem guten Stern. Vor fünf Jahren wurde die Sanierung durch die Aufhebung des ersten Wettbewerbs verzögert (Bauwelt 5.2020). Jetzt entwickelt sich der zweite Skandal: Die Ende 2023 durch kadawittfeldarchitektur begonnene Sanierung und Erweiterung soll auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden.
Ohne ihr Haus ist die Komische Oper amputiert: Sie ist nur in der Komischen Oper zu Hause. Die Umsiedlung des Opernhauses nach Charlottenburg ist eine temporäre Maßnahme und ein Downgrade, der Saft und Kraft kostet. Da das Schillertheater weniger Platz und eine schlechtere Akustik hat, muss die Oper sowohl finanziell als auch künstlerisch einbüßen.
Das pompöse Theater in der Behrenstraße von 1892 wurde im Krieg teils zerstört, teils wiederaufgebaut und von einem Anbau der DDR-Nachkriegsmoderne eingerahmt, der eher Rückseiten-Charakter hat. Das Gebäude wurde seit den 1960ern nicht renoviert und war in marodem Zustand, die Decke über dem Publikum bröckelte und wurde gegen Ende mit einem Netz gesichert. Auch räumlich entspricht es nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein Opernhaus. Die Instandsetzung soll die Dysfunktionalität beseitigen, der Neubau das aus verschiedenen Zeitschichten zusammengewürfelte Haus sammeln und zu Unter den Linden öffnen.
Wie andere Städte und Länder muss Berlin sparen, die Frage ist nur wo? Im Haushalt soll generell, in der Kultur mit zwölf Prozent besonders stark gespart werden. Trotzdem bleiben andere Subventionen unberührt. Der Preis von nur 10,20 Euro pro Jahr für einen Parkausweis macht Berlin mit Abstand zur günstigsten deutschen Großstadt für das Anwohnerparken, allein der Verwaltungsaufwand übersteigt die Einnahmen.
Die Opern- und Theaterhäuser Berlins sind weltweit bekannt und haben herausragende Bedeutung für den Tourismus. Mit einem Baustopp könnte kurzfristig ein bisschen Geld gespart werden, langfristig generiert er Kosten. Die Bühnen ausbluten zu lassen, bedroht also nicht nur die kulturelle Vielfalt, Exzellenz und Metropolitanität, sondern – komischerweise – auch die Wirtschaft der Hauptstadt.
Ohne ihr Haus ist die Komische Oper amputiert: Sie ist nur in der Komischen Oper zu Hause. Die Umsiedlung des Opernhauses nach Charlottenburg ist eine temporäre Maßnahme und ein Downgrade, der Saft und Kraft kostet. Da das Schillertheater weniger Platz und eine schlechtere Akustik hat, muss die Oper sowohl finanziell als auch künstlerisch einbüßen.
Das pompöse Theater in der Behrenstraße von 1892 wurde im Krieg teils zerstört, teils wiederaufgebaut und von einem Anbau der DDR-Nachkriegsmoderne eingerahmt, der eher Rückseiten-Charakter hat. Das Gebäude wurde seit den 1960ern nicht renoviert und war in marodem Zustand, die Decke über dem Publikum bröckelte und wurde gegen Ende mit einem Netz gesichert. Auch räumlich entspricht es nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein Opernhaus. Die Instandsetzung soll die Dysfunktionalität beseitigen, der Neubau das aus verschiedenen Zeitschichten zusammengewürfelte Haus sammeln und zu Unter den Linden öffnen.
Wie andere Städte und Länder muss Berlin sparen, die Frage ist nur wo? Im Haushalt soll generell, in der Kultur mit zwölf Prozent besonders stark gespart werden. Trotzdem bleiben andere Subventionen unberührt. Der Preis von nur 10,20 Euro pro Jahr für einen Parkausweis macht Berlin mit Abstand zur günstigsten deutschen Großstadt für das Anwohnerparken, allein der Verwaltungsaufwand übersteigt die Einnahmen.
Die Opern- und Theaterhäuser Berlins sind weltweit bekannt und haben herausragende Bedeutung für den Tourismus. Mit einem Baustopp könnte kurzfristig ein bisschen Geld gespart werden, langfristig generiert er Kosten. Die Bühnen ausbluten zu lassen, bedroht also nicht nur die kulturelle Vielfalt, Exzellenz und Metropolitanität, sondern – komischerweise – auch die Wirtschaft der Hauptstadt.
0 Kommentare