Wohn- und Arbeitshaus in Montana
Das Wohn- und Arbeitshaus des Bauherrn am Rande der Rocky Mountains besteht aus vorgefertigten Holzelementen. Ein Betonboden dient als Wärmespeicher.
Text: Geipel, Kaye, Berlin; Architekten
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Zwei zusammengesetzte L’s formen den Baukörker, ein auskragendes Dach hält die Teile zusammen.
Foto: Iwan Baan
Zwei zusammengesetzte L’s formen den Baukörker, ein auskragendes Dach hält die Teile zusammen.
Foto: Iwan Baan
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Einerseits geschützte Enklave, andrerseits offen für den grandiosen Außblick: der Typus Hofhaus ermöglicht beide Qualitäten.
Foto: Iwan Baan
Einerseits geschützte Enklave, andrerseits offen für den grandiosen Außblick: der Typus Hofhaus ermöglicht beide Qualitäten.
Foto: Iwan Baan
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Das um einen Innenhof orientierte Wohn- und Arbeitshaus liegt in den Ausläufern des Mount Ellis auf einem sanft fallenden, L-förmigen Grundstück. Ausblicke führen auf die Stadt Bozeman und die Bridger Mountain Range, einen Gebirgszug, der zu den Rocky Mountains gehört. Die Region im US-Bundesstaat Montana ist geprägt von Ackerland, vielen Ranches und Scheunen sowie einer kleinstädtischen Wohnbebauung. Einige Ikonen der amerikanischen Moderne liegen in der Umgebung: dazu zählt ein Blockhaus von Richard Neutra, Wohngebäude von Hugo Eck sowie das Breeden Fieldhouse an der Montana State University von Oswald „Ozzie“ Berg Jr., seinerzeit das am weitesten spannende Brettschichtholzgebäude der Welt.
Während der Covid-Pandemie gewann das Städtchen Bozeman deutlich an Attraktivität. Die Preise für Wohnungen, aber auch für Baustoffe und Arbeitskräfte stiegen kräftig an. Außerhalb der Stadt im Home-Office arbeiten zu können – und das vor einer grandiosen Naturkulisse – machte die Gegend interessant. Auch der Bauherr und Architekt, der hier aufgewachsen ist, hat sich für diesen Ort als „Außenstelle“ seiner Arbeit entschieden. Der Entwurf auf dem fünf Hektar großen Grundstück ist so angelegt, dass er sowohl Ausblicke bietet als auch zu den Seiten Privatsphäre garantiert, wo mit weiterer Bebauung zu rechnen ist. Der sowohl extrovertierte als auch introvertierte Charakter des Hofhauses bot sich für diese Anforderungen an. Der Bau öffnet sich zur malerischen Aussicht auf die Berge im Norden, während er sich zu den anderen Seiten auf das zentrale Atrium zurückzieht. Heimische Espen, Kies und Flussgestein formen hier das Ambiente.
Der Holzbau steht auf einer abgestuften, quadratischen Betonplatte und folgt in der Diagonalen dem Hang des Grundstücks. Am höchsten Punkt der Anlage liegt die Garage, am tiefsten das Hauptschlafzimmer. Eine durchgehende Beton-Erdstützmauer mit Außenkamin definiert die südliche Hauskante und schottet das Haus zum Nachbarn hin ab. Das Flachdach aus Brettschichtholz ist im Grundriss wie eine Art Windrad organisiert, die Balken verlaufen jeweils paral-lel zu den Dachkanten. Die Räume werden zum tiefsten Punkt des Grundstücks mit dem Schlafbereich etwas höher.
Funktional ist das Carré aus zwei L-förmigen Flügel zusammengesetzt. Der nördliche und tiefer gelegene Flügel beherbergt die Doppelgarage, Eingangsfoyer, Gästeschlafzimmer, Küche, Wohnräume und das Hauptschlafzimmer, während der kleinere Flügel ein Entwurfsstudio sowie den Saunabereich umfasst und sich zum Bach orientiert. Das durchgehende Dach vereint die beiden unterschiedlichen L’s, die den zen-tralen Atriumgarten umgreifen. Es überspannt dabei zwei Außenterrassen: eine zum Bach hin gelegene und eine weitere, gerahmt von der Stützmauer und dem Außenkamin.
Zum Einsatz kamen vorgefertigte Holzelemente. Die Wände wurden teils vor Ort gezimmert, beim Dach wurden vorgeschnittene Brettschichtholzbalken verwendet. Der Innenausbau ist ebenfalls aus Holz. Die konstruktiven und technischen Möglichkeiten, das Baumaterial noch am Bauort anzupassen, faszinierten den Architekten. In Bozeman sind die Winter kalt und die Sommer kurz. Das Haus kann im Winter auf ausgewählte beheizte Bereiche „heruntergefahren“ werden, um nach Bedarf Energie zu sparen.
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