Komisch ist nichts
Sebastian Redecke rät zur größten Vorsicht bei der Sanierung und dem Umbau von Opern-, Konzert- und Schauspielhäusern
Text: Redecke, Sebastian, Berlin
Komisch ist nichts
Sebastian Redecke rät zur größten Vorsicht bei der Sanierung und dem Umbau von Opern-, Konzert- und Schauspielhäusern
Text: Redecke, Sebastian, Berlin
Eigentlich sollten Städte generell gleich die Finger davon lassen. Solche Projekte haben das Potenzial zur politisch hoch gefährlichen Kostenfalle: die Sanierung von Opern-, Konzert- und Schauspielhäusern. Warum das so ist, hat viele Gründe, vor allem der Wunsch nach immer mehr, da der Ehrgeiz groß ist, die beste, modernste Haus- und Bühnentechnik zu haben für die besten Intendanten der Welt. Zu Beginn der Planungen wird dann alles sehr kompliziert. Scheinbar gucken die Bausubstanz-Gutachter regelmäßig nicht überall hin oder sind überfordert und schätzen zunächst die erforderlichen Sanierungen falsch ein. Es folgt die politische Entscheidung, niedrigere Kosten als erwartet publik zu machen – eine böse Täuschung der Öffentlichkeit. Derlei Sanierungsszenarien der Häuser in Köln, Frankfurt und Stuttgart sorgen für heftige Diskussionen.
Berlin verfügt über drei Opernhäuser. Jetzt soll die Komische Oper dran sein mit im Krieg unzerstörtem neobarocken Saal von 1892 in Gold. Das Foyer und das schlichte Äußere sowie die Technik sind von 1967. Für die Sanierung und Erweiterung war per nichtoffenem Wettbewerb ein Generalplaner gesucht worden. Ein sich gern bei Nichtberücksichtigung echauffierender Architekt stand für einen Stopp durch Vergabekammerbeschluss parat. Er heißt Stephan Braunfels, ist auch familiär mit der Opernwelt eng verbunden und hat vor einiger Zeit bereits das Foyer der Komischen Oper saniert. Dass man mit nichtoffenen Wettbewerben rechtliche Risiken eingeht, ist bekannt. Dass nun ein im Haus bereits tätig gewordener Architekt mit seinen Eignungsnachweisen und Referenzen nicht berücksichtigt wurde, ist ziemlich ungeschickt. Rechtlich ist die Sache besonders brisant, denn der Wettbewerb mit illustren Teilnehmern wur-de unbeachtet weiter durchgeführt, und die Jury hat Ende September entschieden. Das Ergebnis bleibt aber unter Verschluss. Was nun bereits vor Planungsbeginn an Mehrkosten allein bei diesem aufgehobenen Verfahren mit möglichen Entschädigungen der 50 Teilnehmer entsteht, ist ein Skandal. Jetzt wird wohl ein neuer, offener Wettbewerb folgen – und ein zweiter Rechtsstreit ist noch nicht entschieden, denn es ist unklar, wem das Terrain für den Neubauteil überhaupt gehört, dem Land oder einem Investor.
Berlin verfügt über drei Opernhäuser. Jetzt soll die Komische Oper dran sein mit im Krieg unzerstörtem neobarocken Saal von 1892 in Gold. Das Foyer und das schlichte Äußere sowie die Technik sind von 1967. Für die Sanierung und Erweiterung war per nichtoffenem Wettbewerb ein Generalplaner gesucht worden. Ein sich gern bei Nichtberücksichtigung echauffierender Architekt stand für einen Stopp durch Vergabekammerbeschluss parat. Er heißt Stephan Braunfels, ist auch familiär mit der Opernwelt eng verbunden und hat vor einiger Zeit bereits das Foyer der Komischen Oper saniert. Dass man mit nichtoffenen Wettbewerben rechtliche Risiken eingeht, ist bekannt. Dass nun ein im Haus bereits tätig gewordener Architekt mit seinen Eignungsnachweisen und Referenzen nicht berücksichtigt wurde, ist ziemlich ungeschickt. Rechtlich ist die Sache besonders brisant, denn der Wettbewerb mit illustren Teilnehmern wur-de unbeachtet weiter durchgeführt, und die Jury hat Ende September entschieden. Das Ergebnis bleibt aber unter Verschluss. Was nun bereits vor Planungsbeginn an Mehrkosten allein bei diesem aufgehobenen Verfahren mit möglichen Entschädigungen der 50 Teilnehmer entsteht, ist ein Skandal. Jetzt wird wohl ein neuer, offener Wettbewerb folgen – und ein zweiter Rechtsstreit ist noch nicht entschieden, denn es ist unklar, wem das Terrain für den Neubauteil überhaupt gehört, dem Land oder einem Investor.
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