Bauwelt

Von Produktion zu Produktivität

Der 15. Europan-Wettbewerb ist entschieden: Die Preisträger der Austragungsorte in Deutschland und Polen zeichnen sich durch soziale und strukturelle Vernetzung aus

Text: Haller, Ruth, Berlin

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    Überregionale Vernetzung Das ausgezeichnete Pro­jekt „The Productive Region“ verbindet, u.a. mit „Park & Bike-Stationen“ und Radschnellwegen, die Region und schafft in den einzelnen Orten neue zentrale Treffpunkte.
    Abb.: Verfasser

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    Überregionale Vernetzung Das ausgezeichnete Pro­jekt „The Productive Region“ verbindet, u.a. mit „Park & Bike-Stationen“ und Radschnellwegen, die Region und schafft in den einzelnen Orten neue zentrale Treffpunkte.

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    Übersichtskarte Bergische Kooperation
    Abb.: Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH

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    Übersichtskarte Bergische Kooperation

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    Arbeits- und Spielplatz „Bergisch Plugin“ zeigt, anhand der Projektgebiete in Solingen und Hilden, rund um Quartiersplätze, Experimentierfelder und verschiedene Szenarien für pro­duktive Nutzungen mit z.B. unterschiedlichen Erd­geschosszonen und Dachgärten.
    Abb.: Verfasser

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    Arbeits- und Spielplatz „Bergisch Plugin“ zeigt, anhand der Projektgebiete in Solingen und Hilden, rund um Quartiersplätze, Experimentierfelder und verschiedene Szenarien für pro­duktive Nutzungen mit z.B. unterschiedlichen Erd­geschosszonen und Dachgärten.

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    Selb
    Luftbild: Stadt Selb

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    Selb

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    Tradition und Zukunft verknüpft Die „Promenade der Freundschaft“ soll anlässlich der Bayrisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 eine grenzübergreifende Verbindung symbolisieren und Raum für Events in diesem Rahmen bieten.
    Abb.: Verfasser

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    Tradition und Zukunft verknüpft Die „Promenade der Freundschaft“ soll anlässlich der Bayrisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 eine grenzübergreifende Verbindung symbolisieren und Raum für Events in diesem Rahmen bieten.

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    Warschau
    Luftbild: Stadt Warschau

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    Warschau

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    Feedback Placemaking Die Hauptachse dient als öffentlicher Boulevard und zeigt den industriellen Charme in Verbindung mit neuen Nutzungen. Dies soll so eine gestärkte lo­kale Identität begründen.
    Abb.: Verfasser

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    Feedback Placemaking Die Hauptachse dient als öffentlicher Boulevard und zeigt den industriellen Charme in Verbindung mit neuen Nutzungen. Dies soll so eine gestärkte lo­kale Identität begründen.

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Von Produktion zu Produktivität

Der 15. Europan-Wettbewerb ist entschieden: Die Preisträger der Austragungsorte in Deutschland und Polen zeichnen sich durch soziale und strukturelle Vernetzung aus

Text: Haller, Ruth, Berlin

1988 startete ein europäisches Kooperationsprojekt, das seither alle zwei Jahre einen Ideenwettbewerb mit Realisierungsabsicht ausruft: Europan. Der Architektur- und Städtebau-Wettbewerb kann als Indikator für Tendenzen im Architekturgeschehen gesehen werden. Neben dem zentralen Europan-Kommitee mit Sitz nahe Paris gibt es Ländervertretungen, die Städte und Kommunen bei der Suche nach neuen Ansätzen unterstützen und so eine internationale Plattform für Experiment und Wissenstransfer bieten. Ein Beispiel für die strukturstärkenden Maßnahmen ist die Stadt Selb, die dieses Jahr bereits zum vierten Mal am Europan teilgenommen hat. Das dortige „Haus der Tagesmütter“, ein Europan8-Projekt der spanischen Architekten Gutierrez-Delafuente und Tallerde2, erhielt 2013 den Bauweltpreis „Das erste Haus“.
2019 im März wurde die 15. Auflage des Europan ausgelobt. Unter dem Thema „Produktive Städte 2 – Ressourcen, Mobilität, Fairness“ beteiligten sich 47 Standorte in 12 europäischen Ländern, 901 Teams von Architekten, Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Designern reichten Vorschläge ein. Am 2. Dezember gaben die Jurys insgesamt 136 Auszeichnungen bekannt. Über die 23 Einreichungen für die beiden deutschen Standorte in Westfalen und Oberfranken entschied ein Preisgericht, das zugleich die Vorschläge für Warschau sichtete.
Bergische Kooperation
Vier Städte aus dem Bergischen Städtedreieck – Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath – ko­operierten unter dem Motto „Urbaner Wandel: Heimat zwischen Rhein und Wupper“. Die Aufgabenstellung zielte auf Strategien für die Wohn- und Arbeitswelten der Zukunft sowie Vernetzung ab. Gefordert waren Lösungsansätze für die Einzelstandorte, wie auch die gesamte Region.
Das Ziel, eine „Bergische Siedlung“ zu entwickeln, setzte die Arbeit „Bergisch Plugin“ treffend um. Auf Grundlage von neun Planungsprinzipien, welche unter anderem „lokale Attraktoren“, neue Mobilität und entsiegelte Flächen beinhalten, erarbeiteten die Verfasser laut Jury eine „detaillierte Systemskizze“. Die einzelnen Elemente können flexibel in den unterschiedlichen Quartiersebenen eingebracht werden.
Das Projekt „The Productive Region“ erhielt ebenfalls einen Preis. Anhand einer Input/Output-Gleichung, die Raum, Nutzung, Ökologie und Mobilität ins Verhältnis setzt, definiert der Verfas­-ser Kriterien für die produktive Stadt. Die Jury lobte dieses schlüssige Konzept mit Fokus auf Fuß- und Radverkehr.
Selb
Im oberfränkischen Selb – der Stadt des Porzellans – gibt es eine lange Tradition der innerstäd­tischen, industriellen Produktion. Das Wett­bewerbsgebiet, momentan eine Brache rund um den alten Bahnhof, soll neugestaltet und in ein Quartier mit Dienstleistungsbetrieben, produzierendem Gewerbe und Wohnangebot umgewandelt werden.
Mit einem Preis wurde die Arbeit „Scherben bringen Glück – das produktive Herzstück für Selb“ geehrt. Die Jury lobte den Entwurf dafür, Wirtschaft, Handwerk, Forschung und Zivilgesellschaft in einer ausgewogenen Mischung zu verorten und „neue Allianzen dieser Akteure zu ermöglichen“.
Eine „produktiven Promenade“ soll einen Campus mit einer multifunktionalen Veranstaltungshalle und neuen Wohnquartieren verbinden. Der Entwurf reaktiviert das Bahnhofsareal indem er einen großzügigen Nachbarschafts-Platz als neue Mitte schafft – „das produktive Herzstück“ –, der Dreh- und Angelpunkt für Forscher, Studenten und Bewohner werden soll. Weitere Funktionen, wie ein „Mobility hub“ mit Busterminal und E-bike Station sowie ein Mehrgenerationenhaus, ergänzen den Vorschlag.
Warschau
Die polnische Hauptstadt Warschau entwickelt sich rasant. Industriegebiete, ursprünglich vor den Toren der Stadt gelegen, sind mittlerweile von Stadtvierteln umgeben. Die Wettbewerbs­aufgabe in Warschau stellte die Teilnehmer vor die Herausforderung ein neues gemischtes Wohnquartier in ein bestehendes Stahlhütten-Areal (Huta Warszawa) bei laufendem Betrieb
zu integrieren.
Die Arbeit „Feedback Placemaking“, welche mit einem Preis ausgezeichnet wurde, schlägt darauf eine „Toolbox“ mit Antworten vor. Der Entwurf betrachtet das Areal in vier Maßstäben – von der ganzen Stadt, über den Bezirk, den „strategischen Einzugsbereich“ bis zum eigentlichen Projektgebiet. Zwischen diesen verschiedenen Ebenen bestehen Abhängigkeiten und Resonanzen, aus denen die Verfasser auch den Titel ihres Projekts „Feddback Placemaking“ ableiten. Sie schlagen temporäre und permanente Bebauungen vor, erstere als Art „Experimentierfeld“. Die Stärke der Arbeit, liegt laut Jury in der Betonung der vorhandenen Qualitäten vor Ort und deren Einbindung in die neuen Strukturen.
Eine Anerkennung wurde zudem an das Projekt „New neighbourHut“ vergeben. Die Verfasser sehen unter anderem ein Containerdorf aus wiederverwerteten Transportboxen, einen Marktplatz mit Gewächshäusern für lokale Gemüse-Produktion und einen Freizeitpark vor, um das industrielle Stahlwerk bekannt und erfahrbar zu machen.
Europan 15 – „Produktive Städte 2 – Ressourcen, Mobilität, Fairness“
Europäischer Städtebau- und Architekturwettbewerb für junge Architekten und Planer unter 40 Jahren
Ergebnis für Deutschland und Polen
Bergische Kooperation „Einbetten – Produktive Milieus“
(Hilden, Ratingen, Solingen, Wülfrath)
Preis
(12.000 Euro) „Bergisch Plugin“:
Nikolai Werner, Vassilissa Airaudo, Daniel Branchereau, Moritz Scharwächter (alle D)
Preis
(12.000 Euro) „The Productive Region“: Marc Rieser (D)
Selb „Nähe schaffen – Schnittstellen und kurze Zyklen“
Preis
(12.000 Euro) „Scherben Bringen Glück“:
Simon Gehrmann, Roderich Eßmann, Margarita Vollmer, Robin Thomä (alle D)
Lobende Erwähnung
„Selbstgemacht“: Alberto Montiel Lozano, Pedro de la Torre Prieto Mitarbeit: David Belmonte Garcia (alle ES)
Warschau „Veränderung des Metabolismus – von der Linearen zur Kreislaufökonomie“
Preis
(12.000 Euro) „Feedback Placemaking“:
Ada Jaśkowiec, Michał Strupiński (alle PL)
Anerkennung (6.000 Euro) „New neighbourHut“: Stanislaw Tomaszewski, Edyta Nieciecka, Michał Niemyjski (alle PL)
Lobende Erwähnung „Volcano“: Michał Purski, Mitarbeit: Inez Wawszczyk (alle PL)
Deutsch-polnische Jury
Christa Reicher, Aachen (Vorsitzende); Annette Friedrich, Heidelberg; Anne Keßler, Berlin; Alessandro delli Ponti, Paris; Peter Stubbe, Bremen; Hubert Trammer, Warschau; Mario Tvrtkovic, Köln/Coburg; Irene Wiese-von-Ofen, Essen; Karin Sandeck, München (Stellvertreterin)

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