Été
Insgesamt 33 „stations de sport d’hiver“ porträtierten die beiden Fotografen Olaf Unverzart und Sebastian Schels.
Text: Lang, Marietta, Berlin
Été
Insgesamt 33 „stations de sport d’hiver“ porträtierten die beiden Fotografen Olaf Unverzart und Sebastian Schels.
Text: Lang, Marietta, Berlin
Sonnengelb der Leineneinband, „Été“ der Titel – Hinweise auf den Widerspruch und großen Coup, auf dem dieser beeindruckende Bildband fußt, zeigen sich dem unwissenden Betrachter bereits zu Beginn. Insgesamt 33 „stations de sport d’hiver“ porträtierten die beiden Fotografen Olaf Unverzart und Sebastian Schels – nicht etwa zu Zeiten der Hochsaison im Winter, sondern inmitten der Sommermonate.
Die großformatigen Abbildungen, fotografiert mit analogen Plattenkameras, zeigen die monströsen Hotelanlagen in der Postkarten-Bergkulisse der französischen und italienischen Westalpen. Größtenteils entstanden in den „trente glorieuses“, jenen drei Jahrzehnten zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ölkrise 1973, die durch wirtschaftlichen Aufschwung, Wohlstand und Stabilität geprägt waren, wirken die Anlagen heute scheinbar fremd und wie Ungetüme, gar Raumschiffe, die dort gänzlich unpassend abgesetzt und vergessen wurden. Sie kleben an Hängen, schieben sich aus Almwiesen heraus und durch Wolken hindurch oder treten mit kolossalen Berggipfeln in Konkurrenz, stets gezeichnet von Menschenleere und Melancholie. Diesen tosenden Stillstand fangen die beiden Fotografen gekonnt und mit großer Eindrücklichkeit ein. Die Leere der Ferienresorts scheint beinahe greifbar, und doch bieten gerade die Dinge der Umgebung, von parkenden Pistenraupen zu aufgereihten Skigondeln, Hinweise auf irgendwann doch anwesende Besucher. Schnell findet man Vergnügen daran, sich diese vermissten Wintersportler in die Szenerie hinein zu denken, hört sie schon beinahe auf ihre eigentümliche Art vom Hotel zum Skilift staksen. Und doch bleiben sie fern, bleibt auch der Fokus der Fotografien auf der mächtigen Architektur.
Es ist das sehnsüchtige Warten auf den Einzug der Wintermonate, den Beginn einer neuen Saison, auf die Feriengäste und auf den Schnee, der es vermag, die Kulisse einzukleiden und schließlich doch mit Sinn zu füllen.
Die großformatigen Abbildungen, fotografiert mit analogen Plattenkameras, zeigen die monströsen Hotelanlagen in der Postkarten-Bergkulisse der französischen und italienischen Westalpen. Größtenteils entstanden in den „trente glorieuses“, jenen drei Jahrzehnten zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ölkrise 1973, die durch wirtschaftlichen Aufschwung, Wohlstand und Stabilität geprägt waren, wirken die Anlagen heute scheinbar fremd und wie Ungetüme, gar Raumschiffe, die dort gänzlich unpassend abgesetzt und vergessen wurden. Sie kleben an Hängen, schieben sich aus Almwiesen heraus und durch Wolken hindurch oder treten mit kolossalen Berggipfeln in Konkurrenz, stets gezeichnet von Menschenleere und Melancholie. Diesen tosenden Stillstand fangen die beiden Fotografen gekonnt und mit großer Eindrücklichkeit ein. Die Leere der Ferienresorts scheint beinahe greifbar, und doch bieten gerade die Dinge der Umgebung, von parkenden Pistenraupen zu aufgereihten Skigondeln, Hinweise auf irgendwann doch anwesende Besucher. Schnell findet man Vergnügen daran, sich diese vermissten Wintersportler in die Szenerie hinein zu denken, hört sie schon beinahe auf ihre eigentümliche Art vom Hotel zum Skilift staksen. Und doch bleiben sie fern, bleibt auch der Fokus der Fotografien auf der mächtigen Architektur.
Es ist das sehnsüchtige Warten auf den Einzug der Wintermonate, den Beginn einer neuen Saison, auf die Feriengäste und auf den Schnee, der es vermag, die Kulisse einzukleiden und schließlich doch mit Sinn zu füllen.
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