Bauwelt

Aga Khan Award for Architecture 2010

Mehr als eine architektonische Ehrung

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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ein Preis: Bridge School Xiashi, Jujian Province (China); Li Xiaodong; Xiashi Village
Aga Khan Award for Architecture / Li Xiaodong Atelier

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Aga Khan Award for Architecture / Li Xiaodong Atelier


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ein Preis: Wadi Hanifa Wetlands, Riad (Saudi Arabien); Moriyama & Teshima Planners / Buro Happold, Abu Dhabi; Arriyadh Development Authority
Aga Khan Award / Arriyadh Development Authority

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ein Preis: Madinat al Zahra Museum, Córdoba (Spanien); Nieto Sobejano, Madrid; Junta de Andalucia, Consejeria de Cultura
Aga Khan Award for Architecture / Fernando Alda

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ein Preis: Madinat al Zahra Museum, Córdoba (Spanien); Nieto Sobejano, Madrid; Junta de Andalucia, Consejeria de Cultura

Aga Khan Award for Architecture / Fernando Alda


Aga Khan Award for Architecture 2010

Mehr als eine architektonische Ehrung

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Seit drei Jahrzehnten ehrt der Aga Khan Award for Architecture das architektonische Schaffen in muslimisch geprägten Kulturen. Vier Gründe, warum er vielen Auslobern ein Vorbild sein sollte.
Ehrt der Preis das Projekt oder das Projekt den Preis? Immer öfter steht diese Frage im Raum, denn die Auslobung von Architekturpreisen ist inflationär und längst zum Marketinginstrument geworden. Immer mehr Kategorien werden erdacht, immer aufwendi­ger die Preisverleihungen inszeniert. Möglichst viele Namen, Titel und Schlagzeilen scheinen hier wichtiger als die eigentliche Qualität der Projekte. Der Preis, den die Aga-Khan-Stiftung seit 1977 alle drei Jahre verleiht (Bauwelt 37.07), wirkt im Vergleich wie ein Fels in der Brandung der Eitelkeiten. 
Erstens wären da Thema und Ziel des Wettbewerbs. Entsprechend dem Stiftungsauftrag der Aus­loberin geht es um das Bauen in muslimisch gepräg­ten Kulturen. Doch der Preis will nicht nur das Werk von Architekten ehren, er will „die Wahrnehmung von Auftraggebern, Planern und Nutzern für die ästhetischen, kulturellen und sozialen Aspekte von Ar­chitektur schärfen“, schreibt Farrokh Derakhshani, Direktor des Aga Khan Award. Das erreicht der Preis – zweitens – durch ein sorgfältiges und transparentes Auswahlverfahren, das viele mit einbezieht. Jeder Mensch kann ein Projekt nominieren, das schon in Benutzung ist; für 2010 gingen 401 Vorschläge ein. Daraus wählt ein neunköpfiges multidisziplinä­res Komitee aus Planern, Soziologen, Philosophen und Künstlern, aktuell u.a. Norman Foster und Glenn Lowry, Projekte für die Shortlist aus. Diesmal waren es 19 Projekte. Ein Team der Stiftung besucht im Anschluss jedes einzelne, befragt Akteure und Nutzer, filmt und berichtet einer Masterjury, aktuell u.a. mit dem britischen Künstler Anish Kapoor und Jean Nouvel. Die Arbeit der Preisrichter beschränkt sich nicht wie so oft auf die Beurteilung von Fotos. Auch der Entstehungsprozess und die Inbesitznahme fließen mit ein. Drittens wird die großzügige Preissumme von 500.000 US-Dollar aufgeteilt. Nicht nur die Architekten sind die Empfänger, sondern alle Beteiligten: Stadtverwaltungen, Auftraggeber, Handwerker, Ingenieure usw.. Viertens überzeugen die prämier­ten Projekte. In der aktuellen Runde gibt es fünf Siegerprojekte: den renaturierten Wasserlauf in der Wüste Saudi-Arabiens, die Schule in einem chine­si­schen Dorf, die mitarbeiterfreundliche Textilfabrik in der Türkei, das archäologische Museum in Spanien und den aufgewerteten Stadtteil von Tunis. So wenig bekannt sie hierzulande oft sind, so vorbildlich erscheinen sie im Hinblick auf Architektur, Handwerk, Projektmanagement und die Belange der Nutzer. Der Aga Khan Award for Architecture prämiert die essentiellen Eigenschaften guter Architektur und schafft so beides: Er ehrt die Projekte, und sie ehren ihn.
alle Preisträger:
Wadi Hanifa Wetlands, Riad, Saudi Arabien
Client: Arriyadh Development Authority
Planner: Moriyama & Teshima Planners / Buro Happold
 
Revitalisation of the Recent Heritage of Tunis, Tunesien
Architect: Association de Sauvegarde de la Medina de Tunis (ASM)
Client: Municipality of Tunis

Madinat al Zahra Museum, Córdoba, Spanien
Architect: Sobejano Architects S.L.P, Fuensanta Nieto & Enrique Sobejano
Client: Junta de Andalucia, Consejeria de Cultura

Ipekyol Textile Factory Edirne, Türkei
Architect: Emre Arolat Architects
Client: Deyko, Twist Giyim

Bridge School Xiashi, Fujian Province, China
Architect: Li Xiaodong (Atelier)
Client: Xiashi Village
Weitere Informationen: Aga Khan Award
Fakten
Architekten Moriyama & Teshima Planners, Toronto; Buro Happold, Abu Dhabi; Association de Sauvegarde de la Medina de Tunis (ASM); Sobejano Architects S.L.P, Fuensanta Nieto & Enrique Sobejano, Madrid; Emre Arolat Architects, Istanbul; Li Xiaodong (Atelier), Beijing
aus Bauwelt 48.2010
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