Bauwelt

Alles und Nichts

Schwarz im Museum für Sepulkralkultur Kassel

Text: Wieland, Kerstin, Berlin

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    1. Station: Physikalisch betrachtet bedeutet Schwarz die Abwesenheit von (sichtbarem) Licht. Das Prisma-Experiment verdeutlicht, das Menschen vor allem die Farben Rot, Grün und Blau wahrnehmen.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    1. Station: Physikalisch betrachtet bedeutet Schwarz die Abwesenheit von (sichtbarem) Licht. Das Prisma-Experiment verdeutlicht, das Menschen vor allem die Farben Rot, Grün und Blau wahrnehmen.

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    2. Station: Die "schwarze Nacht" ist das finstere Sujet des Bildes "Die Nacht mit ihren Kindern" aus der Biedermeierzeit von Adolf Senff (1785-1863).
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    2. Station: Die "schwarze Nacht" ist das finstere Sujet des Bildes "Die Nacht mit ihren Kindern" aus der Biedermeierzeit von Adolf Senff (1785-1863).

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    3. Station: Ein "schwarzer Tag" ist geprägt von einer Verkettung negativer Ereignisse. In der Finanzwirtschaft steht der Schwarze Schwan symbolisch für das "unwahrscheinliche Ereignis" eines Börsencrashs.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    3. Station: Ein "schwarzer Tag" ist geprägt von einer Verkettung negativer Ereignisse. In der Finanzwirtschaft steht der Schwarze Schwan symbolisch für das "unwahrscheinliche Ereignis" eines Börsencrashs.

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    4. Station: Der Suprematist Kasimir Malevich ("Schwarzes Kreuz"; 1928) und der Gegenwartsmaler Pierre Soulages ("17. Juillet 1952"; 1952) verwenden den Farbton RAL 9005 in ihren abstrakten Bildern.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    4. Station: Der Suprematist Kasimir Malevich ("Schwarzes Kreuz"; 1928) und der Gegenwartsmaler Pierre Soulages ("17. Juillet 1952"; 1952) verwenden den Farbton RAL 9005 in ihren abstrakten Bildern.

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    5. Station: In der Mode ist Schwarz schon lange en vogue. Ob als Mantel für einen Anatomieprofessor, ...
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    5. Station: In der Mode ist Schwarz schon lange en vogue. Ob als Mantel für einen Anatomieprofessor, ...

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    ... oder als "kleines Schwarzes" von Coco Chanel (ca. 1926).
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    ... oder als "kleines Schwarzes" von Coco Chanel (ca. 1926).

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    6. Station: An den "schwarzen Tod" erinnern ein Gemälde von Arnold Böcklin ("Die Pest"; 1898), ein Pestsarg aus Schaafheim und eine Pestarzt-Maske.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    6. Station: An den "schwarzen Tod" erinnern ein Gemälde von Arnold Böcklin ("Die Pest"; 1898), ein Pestsarg aus Schaafheim und eine Pestarzt-Maske.

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    7. Station: Katze, Kerzen und Trauermantel, die Symbole für Aberglauben und Schwarze Magie.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    7. Station: Katze, Kerzen und Trauermantel, die Symbole für Aberglauben und Schwarze Magie.

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    8. Station: Mit einer schwarzen Tracht verliehen die Bewohner von Lindhorst im 19. Jahrhundert ihrer Trauer Ausdruck.
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    8. Station: Mit einer schwarzen Tracht verliehen die Bewohner von Lindhorst im 19. Jahrhundert ihrer Trauer Ausdruck.

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    9. Station: Ist Schwarz ein Auslaufmodell? Die Schau läuft bis 27. Januar im Kasseler
    Sepulkralmuseum
    © AFD, Museum für Sepulkralkultur

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    9. Station: Ist Schwarz ein Auslaufmodell? Die Schau läuft bis 27. Januar im Kasseler
    Sepulkralmuseum

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Andrej Glusgold: Lufballons und Black

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Andrej Glusgold: Lufballons und Black


Alles und Nichts

Schwarz im Museum für Sepulkralkultur Kassel

Text: Wieland, Kerstin, Berlin

Jeden Morgen sehe ich schwarz. Selten für den Tag, aber immer in meinem Kleiderschrank. „Heute wieder in freundlichem Schwarz“, wird der eine oder andere meine Wahl später kommentieren und damit gleichzeitig meine Stimmung beschreiben, die nicht der entspricht, die im Allgemeinen mit dieser Farbe verbunden wird.
Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel widmet seine Jubiläumsausstellung „Schwarz ...“ zum 20-jährigen Bestehen des Hauses jener Farbe, die in unserem Kulturkreis wie keine andere für das Thema dieser Sammlung steht: der Tod in all seinen Facetten.

Der wird hier diesmal eigentlich nur am Rande gestreift. Mit Newtons Prisma und einem anatomischen Modell des menschlichen Auges ist gleich zu Anfang mit einem praktischen Experiment geklärt, dass Schwarz physikalisch betrachtet keine Farbe ist, sondern das Fehlen von sichtbarem Licht. Und so kann man sich all dem zuwenden, was mit dieser „Farbwahrnehmung“ schon assoziiert wurde.

Schwarz in der Kunst, als Ausdruck von Provokation, Leere, Distanz, Sachlichkeit, Eleganz, Macht. (Welche Zuweisungen bestimmt meine Wahl vorm Kleiderschrank?) Wie wurde trübe Gemütsstimmung über die Jahrhunderte in der Kunst ausgedrückt? Für die Malerei belegen dies Bilder von Goya und Primavesi, beides Reproduktionen, oder Tafeln aus Goethes „Farbenlehre“. In einer Guckkasten-Installation sind schwarze Tage der Zeitgeschichte aneinandergereiht. Vor einer Börsenkurve steht ein ausgestopfter schwarzer Schwan. Bis man diese Tiere in Australien entdeckte, ging man davon aus, dass Schwäne immer weiß seien, und bezeichnete deswegen schon seit Jahrhunderten extrem unwahrscheinliche Ereignisse als Schwarze Schwäne. Auf der Börsenkurve drängeln sich die Tiere in den letzten Jahren.

Für wen zählt Schwarz zum Dresscode? Das Kleid von Chanel muss sich neben einer Gruftie-Robe behaupten. Wer betreibt schwarze Magie oder erfreut sich an solchem Humor. Erstaunlich, wie präsent et­was sein kann, das es eigentlich gar nicht gibt, und wie kurzweilig, sich damit zu beschäftigen. Oder herausfordernd, zum Beispiel Schwarz zu malen. An den Bildern von Pierre Soulage oder Arnulf Rainer kann man es erahnen. Und wie fotografiert man Schwarz? Andrej Glusgold hält auf einem Foto beide Wahrnehmungen von Schwarz, als Farbe und als Leere fest, mit Lichtreflexen und ohne – in kräftigem Kontrast zu Weiß, dem Unsterblichkeit zugeschrieben wird.

Auf das Kapitel Trauern einst folgt in Kassel das Trauern heute. Da kommen all die „wirklichen Farben“ ins Spiel, die in der Nicht-Farbe stecken – bemalte Särge, farbige Urnen und Grabkunst, die diesen Namen verdient. So auf den Weg gebracht, wendet man sich neugierig der Dauerausstellung des Hauses zu.

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