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Ausloberpreis der Architektenkammer NRW

Regionale Agentur 2010

Text: Winterhager, Uta, Bonn

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Karte: Regionale/Bauwelt

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Ausloberpreis der Architektenkammer NRW

Regionale Agentur 2010

Text: Winterhager, Uta, Bonn

Zum siebten Mal seit 1992 hat die Architektenkammer NRW ihren Ausloberpreis vergeben. Nach dem Bistum Münster (2006) und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Aachen (2008) ist der diesjährige Preisträger die Regionale 2010 Agentur.
In den vergangenen zehn Jahren hat sie in der Region um Köln/Bonn 36 Wettbewerbe initiiert und betreut. Geschäftsführer Reimar Molitor war bei fast allen Jurysitzungen dabei.
Herr Molitor, mit welchen Argumenten haben Sie die Bauherren überzeugt, Wettbewerbe durchzuführen?
In vielen Fällen war die finanzielle Förderung des Projekts durch die Regionale von der Auslobung eines Wettbewerbs abhängig.
Fast alle Wettbewerbe hatten eine begrenzte Teilnehmerzahl. Haben Sie bei der Auswahl Architekten aus NRW bevorzugt?
Nein, eben nicht. Wir haben versucht, eine gute Mischung zu erreichen aus lokalen Architekten, jungen Büros, und Planern, die sich in der jeweiligen Aufgabe schon einmal bewiesen haben.
In der Begründung für den Preis ist auch von Verdiensten für die Baukultur die Rede. Meinen Sie, dass Sie mit den Wettbewerben in der Region etwas verändert haben?
Baukultur? Ich mag das Wort nicht. Ich würde sagen: Das Instrument Wettbewerb hat sich etabliert, oder andersrum: Es hat die Beteiligten sensibler für Räume und Orte gemacht. Trotz anfänglicher Berührungsängste haben alle die Wettbewerbe als großen Gewinn empfunden. Gerade in den mittleren und kleinen Kom­munen. Man muss es ihnen hoch anrechnen, denn Wettbewerbe kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Allein die Sprache, die dort gesprochen wird, ist vielen, insbesondere den Lokal­politikern, nicht so zugänglich. Ich habe aber auch den Eindruck, dass das Streiten um eine gute Lösung mitunter mehr bewirkt hat als das Wettbewerbsergebnis. Einmal sagte jemand: Das machen wir wieder so wie bei der Regionale.
In einigen Fällen haben Sie vorgeschlagen, keinen Wettbewerb, sondern ein kooperierendes Verfahren zu machen. Warum?
Es gibt räumliche Situationen, die muss man als Planer extrem gut kennen und über längere Zeit eine Ausein­andersetzung damit suchen. Zum Beispiel bei den Wasser-, Naturschutz-, oder Tourismusprojekten mit städtebaulichen Aspekten oder bei Radwegeplanungen.
Welcher Wettbewerb stieß auf das größte Interesse?
Bei den Medien würde ich sagen, der Rheinboulevard und bei den Architekten vielleicht die Archäologische Zone, beide in Köln. Der ungewöhnlichste Wettbewerb ist, im Nachhinein betrachtet, sicherlich das Projekt :metabolon, das gerade eröffnet wurde. Das war schon sehr mutig, ein Deponiegelände mit Hilfe eines  städ­tebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs überplanen zu lassen und dann einen Vorschlag zu prämieren, der uns einen wirklich ungewöhnlichen Raum beschert.
Die Regionale 2010 geht in diesem Jahr zu Ende. Wer kümmert sich dann um die Realisierung der Wettbewerbsergebnisse?
Wir haben vom Land und von der Region die Aufgabe, die Projekte auch über den Endtag hinaus zu betreuen. Die Agentur wird Mitte 2012 aufgelöst, die Aufgaben übernimmt dann der Region Köln/Bonn e.V., dessen Geschäftsführer ich ebenfalls bin. Insofern gibt es eine Kontinuität. Am Projekt Römerstraße, an dem 19 Kommunen beteiligt sind, wird sicher noch bis 2014 gebaut. Das Siebengebirgsmuseum braucht jetzt eher Betreuung bei der Eingliederung in das Tourismuskonzept.
Regionale | ist ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 2000 gab es sechs Regionalen mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren. Die hier besprochene ist die Regio­nale 2010. Sie umfasst die Region um Köln und Bonn und wird von der „Regionale 2010 Agentur“ koordiniert. Zehn Mitarbeiter steuern den Prozess und vermitteln zwischen Bund, Land, EU und den Akteuren vor Ort, die an den Projekten beteiligt sind. Geschäftsführer ist Reimar Molitor. Seit 2001 hat die Regionale 2010 rund 50 Projekte in der Stadt- und Landschaftsentwicklung sowie Forschungsvorhaben unterstützt und da­-­bei rund 750 Mio. Euro Fördermit­tel in die Region geholt. Der größte Teil davon floss in Bauprojekte, denen ein Wettbewerb vorgeschaltet war.    

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