Bibliothek auf Tempelhof?
45 Stegreifentwürfe und jede Menge neuer Standortvorschläge
Text: Friedrich, Jan, Berlin
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Andrew Albers: Tempelhof? Die neue Zentralbibliothek als gespiegelte Kopie des Bahnhof Zoo.
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Martin Bachem: Stoa Tempelhof - das Lehrgebäude in monumentalen Hallen.
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Anuschah Behzadi von Behzadi + Partner: der dezentrale Wissensspeicher Bibliothek.
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Bolles + Wilson: Türme zu beiden Enden der Start- und Landebahnen.
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Eike Becker: detaillierte Skizze mit Drachen.
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Bernd Bess: Solitäre auf Tempelhof.
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Klaus Block mit Ingo Lerch: ein vertikaler Abschluss des Flughafengebäudes.
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Werkstatt Blumfeld - Kazu Blumfeld Hanada: die Bibliothek als "urbaner Salon" á la Ishigami.
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Anne Boissel: ein neues Kapitel der Amerika-Gedenk-Bibliothek?
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Sebastian Decker: Ecklösung.
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Diercks & Schönberger: Enthüllt! Geheime Pläne für einen Bibliotheksneubau am Alex.
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Christiane Edmaier: Hommage an den Architekten der Amerika-Gedenk-Bibliothek.
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Franziska Eichstädt-Bohlig: fordert ein partizipatives Verfahren zur Standortwahl.
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Finsterwalder Architekten: Schlossalternative - die Bibliothek als "Stadtkrone" in Berlins Mitte.
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Urs Füssler: Lesegondeln über Berlin - eine dezentral vernetzte Organisation.
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Graetz Architekten: die Bibliothek als Skyscraper-City am Mehringplatz.
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Heike Hanada: die Bibliothek als Phantom über den Gleisen am Bahnhof Zoo.
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Tim Heide, Heide & von Beckerath: doch lieber in der neuen Parklandschaft Gleisdreieck?
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Kristina Herresthal, Marie Charlotte von Zander: Lesen unter der Startrampe.
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Barbara Hoidn, Hoidn Wang Partner: neuer Vorschlag für einen zentralen Standort - neben dem Schloss, rund um den Fernsehturm.
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Thorsten Kellner: Auch dieser Entwurf bevorzugt die historische Mitte.
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Jan Kleihues: oder doch lieber City-West?
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Christian Koch: eine Art Asplund, noch weiter westlich am Messedamm.
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Clarke und Kuhn: Weg mit der urbanen Landwirtschaft! Der "Prinzessinnengarten" am Moritzplatz kann weichen.
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Kusus + Kusus: und wieder Hochhhäuser am Mehringplatz, als "akzentuierte Setzung" im Sozialen Wohungsbau.
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Christine Kreplin und Hubertus Duwensee: Vervollständigung der Grossform à la Norman Fosters Apple-Zentrale in Cupertino.
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Florian Mausbach: staatstragend und den Blockrand schließend gegenüber dem Roten Rathaus.
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Andreas Reidemeister: Auch die Gegend um die Jannowitzbrücke wird als zentral empfunden.
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Reichwald Schultz Architekten: Bücherregal im Tiergarten.
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Bernhard Röttger: Ellipsen im Görlitzer Park in Kreuzberg.
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Antonello Scopacasa, studio ideale: ein Turm für Tempelhof.
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Salomon Schindler: eine Bibliothek, die das Freiflächenproblem des Berliner Hauptbahnhofs löst.
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Klaus Schlosser: Alleinstellungsmerkmal Ernst-Reuter-Platz.
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Philipp Schürmann: Schalenwerk auf Tempelhof.
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Thomas Stadler, Stadler Prenn: das St.-Oberholz-Kaffeehaus vom Rosenthaler Platz auf die Amerika-Gedenkbibliothek gesetzt.
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Steiner Weißenberger Architekten: wissenschaftliche Begründung frei nach Kevin Lynch für den Standort Mehringplatz.
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Robert Wetzels, bob - architektur: "Mutterschiff" landet auf Tempelhof, neun Satelliten verteilen sich über die Stadt.
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Bernd Tibes, DGI Bauwerk: Auch an der Spree ist noch Platz für Analogien.
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Julian Vielmo, ap plan: Das ist wirklich keinem anderen eingefallen - der zentrale Standort Teufelsberg.
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Jörg Wolf: Palast der Republik.
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Wasco Wruck: ein Atrium für das Flughafengebäude von Ernst Sagebiel.
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www.plattformnachwuchsarchitekten.de: demokratisch Bauen am Humboldthafen.
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Wolf-Rüdiger Zahn: Oder doch lieber südlich vom Hauptbahnhof? Entwurf für das Kapelle-Ufer.
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Marcus Peter: Hackescher Markt.
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Mila Hacke: Umnutzung der Amerika-Gedenk-Bibliothek.
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Bibliothek auf Tempelhof?
45 Stegreifentwürfe und jede Menge neuer Standortvorschläge
Text: Friedrich, Jan, Berlin
Die BDA-Galerie Berlin hat die hauptstädtischen Mitglieder zu Entwürfen für Wowereits Lieblingsprojekt aufgerufen: der Zentralbibliothek auf Tempelhof. 45 Stehgreife, skizziert auf Servietten. Urteilen Sie selbst: Brauchen wir das? Und wenn ja, wo?
Gelegentlich trifft man mit einer Initiative derart ins Schwarze, dass man sich nur verwundert die Augen reiben kann. So erging es dem Kuratorium der BDA-Galerie Berlin, das Ende August die hauptstädtischen BDA-Mitglieder zur Teilnahme an der Ausstellung „40 auf 40“ aufgerufen hatten.
Auf einem Blatt in der Größe einer aufgefalteten Papierserviette – die misst etwa vierzig mal vierzig Zentimeter – sollten sich die Kollegen mit der Planung des Berliner Senats für einen Neubau der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) am südwestlichen Rand des Tempelhofer Feldes auseinandersetzen. Dem Kuratorium ging es vor allem darum, die Standortdiskussion wieder anzufachen. Ist das Tempelhofer Feld wirklich der geeignete Ort für den Neubau mit 63.000 Quadratmeter Nutzfläche? Wäre nicht ein städtischerer Ort besser? Neben dem Hauptbahnhof? Am Humboldt-Forum (wo die ZLB ja ohnehin ein „Schaufenster“ erhalten soll)? In der City-West? Müsste man nicht noch einmal die Möglichkeit prüfen, einen der beiden gegenwärtigen Standorte der ZLB auszubauen, die Amerika-Gedenk-Bibliothek (AGB) in Kreuzberg oder die Stadtbibliothek in Mitte?
Als Ende Oktober die Ausstellung mit den 45 eingesandten Arbeiten eröffnet wurde, platzte der kleine Galerieraum in Charlottenburg aus allen Nähten. Die Tageszeitungen berichteten. Warum plötzlich so viel Aufmerksamkeit für Stegreifentwürfe von Architekten? Nun, die Sache war mit einem Mal enorm brisant geworden, hatten doch in der Woche zuvor die Berliner Koalitionsverhandler von SPD und CDU den Bau der Bibliothek auf dem Tempelhofer Feld beschlossen, der Baubeginn solle noch in der kommenden Legislaturperiode erfolgen.
Um es vorweg zu nehmen: Den Beweis, ein anderer Ort in der Stadt sei ein zwingend besserer als Tempelhof, hat keiner der Architekten, die sich mit einer Grundstücksalternative beschäftigt haben (rund die Hälfte der Teilnehmer), erbringen können – sei es mitten auf dem Mehringplatz in Kreuzberg, am Lieblingsort aller Berlin-Touristen, dem Hackeschen Markt, oder ab vom Schuss auf dem Teufelsberg im Grunewald. Doch stellen all diese Arbeiten wichtige Fragen: Was wird aus der denkmalgeschützten AGB in Kreuzberg, wenn die ZLB auszieht? Ein Studentenwohnheim? Warum einen Neubau, wo doch das gigantische Flughafengebäude in Tempelhof zur Hälfte leersteht? Kann man die ZLB nicht völlig dezentralisieren, zu den Nutzern in die Bezirke bringen?
Nein, erläuterte die zur Vernissage anwesende ZLB-Generaldirektorin Claudia Lux, könne man nicht. Die Bibliothek brauche dringend ein zentrales, hochleistungsfähiges, wirtschaftlich zu betreibendes Gebäude. Das sei am besten in einem Neubau umzusetzen. Und Tempelhof, angebunden an U- und S-Bahn und an die Stadtautobahn, sei perfekt dafür. Platz genug für einen Neubau, so Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, gäbe es rein theoretisch auch rund um die AGB. Hier könnten die bis zur Unbrauchbarkeit verwilderten Grünflächen bebaut werden. Doch wer würde sich trauen, ein solches Großprojekt ausgerechnet im grün regierten Kreuzberg mit einer Baumfällaktion zu starten?
Galeriegespräch am Montag, dem 28. November, 19 Uhr
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