Das Münster im Blick
Neubau einer Brücke zum Kienlesberg in Ulm
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Das Münster im Blick
Neubau einer Brücke zum Kienlesberg in Ulm
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Beim Wettbewerb für die Straßenbahn- und Radwegbrücke in Ulm waren Teams aus Ingenieuren und Architekten gefragt. Es galt unter anderem Sichtachsen und Nachbarbrücken zu beachten.
Ulm baut den Schienenverkehr aus. Nicht nur dass hier bald die neue ICE-Strecke aus Stuttgart ankommt, auch eine neue Straßenbahnlinie ist geplant. Sie wird die sogenannte Wissenschaftsstadt mit dem Hauptbahnhof und der Innenstadt verbinden. Dabei muss sie die Bahngleise beim Kienlesberg überqueren. Dort ist die Kapazität der Neutorbrücke längst erschöpft. Eine neue, 270 Meter lange Brücke soll für Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger offen sein. Die Stützenstandorte waren durch den geplan-ten ICE-Tunnel gesetzt und verlangten eine Hauptspannweite von 74 Metern.
Dem Anspruch Ulms an sein Stadtbild ist es zu verdanken, dass die städtische SWU Verkehr GmbH einen Wettbewerb ausgelobt hat, bei dem die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Architekten zwingend war. Denn die Brücke soll die Sicht zum Münster und auf die nebenan verlaufende denkmalgeschützte Neutorbrücke nicht verstellen. Dieser Prämisse ist die Jury (Vorsitz: Steffen Marx, Bauingenieur und Mitglied im Brückenbeirat der DB) gefolgt. Die elf Preisrichter vergaben zwei 3. Preise und einen 1. Preis.
Letzterer ging an Krebs und Kiefer und Knight Architects. In deren Stahlbrücke mit asymmetrischem Fußgängerdeck sah die Jury „ein harmonisches und ausdrucksstarkes Erscheinungsbild“ und „optimale Sichtbeziehungen“. Die Lochblechfüllungen und die begrünten Kanzeln überzeugten sie hingegen nicht.
Für ihre Konstruktion mit nach außen geneigten Tragebenen, die sich über den Pfeilern in Segel, Randträger und Masten auflösen, erhielten Mailänder, dsp und Eduard Imhof einen 3. Preis. Der Vorschlag besteche durch ein klar strukturiertes Tragwerk und sei ohne Modifikation realisierbar, sei aber eine unangemessene Dominante im Stadtbild – die richtige Brücke am falschen Ort.
Grassl und Reinhart + Partner (ein 3. Preis) schlagen einen flachen obenliegenden Strebenfachwerkträger vor. Seine Mittellage gibt freien Ausblick in beide Richtungen. Der Entwurf sei statisch, wirtschaftlich und funktional unproblematisch, so die Jury, doch der Großform fehle über die Länge der Bezug zur Gliederung der Unterbauten und Spannweiten.
1. Preis Krebs und Kiefer, Karlsruhe/Knight Architects, High Wycombe, Bucks | ein 3. Preis Grassl GmbH, München/Reinhart + Partner Architekten, München | ein 3. Preis Mailänder Ingenieur Consult, Karlsruhe/dsp Ingenieure & Planer AG, Greifensee/Eduard Imhof, Luzern
Dem Anspruch Ulms an sein Stadtbild ist es zu verdanken, dass die städtische SWU Verkehr GmbH einen Wettbewerb ausgelobt hat, bei dem die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Architekten zwingend war. Denn die Brücke soll die Sicht zum Münster und auf die nebenan verlaufende denkmalgeschützte Neutorbrücke nicht verstellen. Dieser Prämisse ist die Jury (Vorsitz: Steffen Marx, Bauingenieur und Mitglied im Brückenbeirat der DB) gefolgt. Die elf Preisrichter vergaben zwei 3. Preise und einen 1. Preis.
Letzterer ging an Krebs und Kiefer und Knight Architects. In deren Stahlbrücke mit asymmetrischem Fußgängerdeck sah die Jury „ein harmonisches und ausdrucksstarkes Erscheinungsbild“ und „optimale Sichtbeziehungen“. Die Lochblechfüllungen und die begrünten Kanzeln überzeugten sie hingegen nicht.
Für ihre Konstruktion mit nach außen geneigten Tragebenen, die sich über den Pfeilern in Segel, Randträger und Masten auflösen, erhielten Mailänder, dsp und Eduard Imhof einen 3. Preis. Der Vorschlag besteche durch ein klar strukturiertes Tragwerk und sei ohne Modifikation realisierbar, sei aber eine unangemessene Dominante im Stadtbild – die richtige Brücke am falschen Ort.
Grassl und Reinhart + Partner (ein 3. Preis) schlagen einen flachen obenliegenden Strebenfachwerkträger vor. Seine Mittellage gibt freien Ausblick in beide Richtungen. Der Entwurf sei statisch, wirtschaftlich und funktional unproblematisch, so die Jury, doch der Großform fehle über die Länge der Bezug zur Gliederung der Unterbauten und Spannweiten.
1. Preis Krebs und Kiefer, Karlsruhe/Knight Architects, High Wycombe, Bucks | ein 3. Preis Grassl GmbH, München/Reinhart + Partner Architekten, München | ein 3. Preis Mailänder Ingenieur Consult, Karlsruhe/dsp Ingenieure & Planer AG, Greifensee/Eduard Imhof, Luzern
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