Bauwelt

Die Schau zur Schau

„Backstage“ in der GfZK in Leipzig

Text: Spix, Sebastian, Berlin

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Foto: Sebastian Spix

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Die Schau zur Schau

„Backstage“ in der GfZK in Leipzig

Text: Spix, Sebastian, Berlin

Einen Blick weit hinter die Kulissen des Ausstellungsmachens zu werfen, das ermöglicht seit diesem Monat die Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) in Leipzig ihren Besuchern ein ganzes Jahr lang.
In der GfZK-1, dem Altbau der Galerie, wird jeweils das Making-of jener Ausstellungen präsentiert, die in den kommenden zwölf Monaten im benachbarten Neubau, der GfZK-2, zu sehen sein werden – bereits vier Wochen bevor diese starten und während deren Laufzeit. Den Anfang der mit „Backstage“ betitelten Reihe macht die Hintergrundschau zu den beiden April-Ausstellungen: „Imago“ befasst sich mit der Situation georgischer Künstler, und „Kunstpreis Europas Zukunft“ stellt den diesjährigen Preisträger Christodoulos Panayiotou vor.
Wie lässt sich die inhaltliche Fragestellung räumlich-visuell in einen stimmigen Parcours durch das polygonale GfZK-2-Gebäude von as-if Architekten (Bauwelt 5.05) übersetzen? Wer kümmert sich wann um was – und warum? Wie kommen die Arbeiten der beteiligten Künstler nach Leipzig? Wie gelingt es überhaupt, die Ausstellungen zu finanzieren? Was genau macht die Pressestelle der Galerie? Skizzen zur Raumkonzeption, E-Mail- und Faxausdrucke vom Schriftverkehr zwischen Kuratorenteam und Künstlern, aber auch endlose Termin- und Finanzplan-Excel-Listen lassen kaum eine Frage unbeantwortet.
Eine künstlerische Umsetzung des Leitmotivs der Ausstellung, „inhaltliche und organisatorische Vernetzung“, bietet schließlich die Arbeit „Transpose“ der Künstler Tristan Schulze und Konrad Abicht. Sie haben einen Projekt- und Arbeitsraum eingerichtet, der ein von ihnen entwickeltes „Online Workflow System“ verkörpert. Dieses soll „als Schnittstelle verschiedener Kompetenzbereiche aus Design, Informatik und Kognitionswissenschaften“ für die Arbeitsprozesse und Ergebnisse einer Ausstellung fungieren. Dabei stehen vier an der Wand hängende, gebogene Neonröhren, deren Kabel miteinander verflochten und an drei im Raum verteilten Arbeitsinseln zusammengeführt sind, symbolisch für die Arbeitsphasen „Impuls“, „Bewertung“, „Umsetzung/Dokumentation“, „Auswertung“.
Am Ende einer naturgemäß textlastigen Schau, durch die der Besucher mit Hilfe von bunt lasierten Brettschichthölzern, die von der Decke herabhängen, und an den Wänden angebrachten Punkten und Linien geführt wurde, ist er von der einleitenden Ideenfindung („Was liegt in der Luft“) bis zur Organisation des Abbaus über alle Bereiche der Produktion informiert. Vollständig entfalten wird sich diese „Ausstellung über das Ausstellen“ aber erst mit der Enthüllung des Resultats der hier dokumentierten Bemühungen, wenn am 9. April die „Parallelausstellungen“ in der GfZK-2 eröffnen.

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