Ein Land voll neuer Architektur
Junge Brasilianer im DAM
Text: Paret, Lisa, Darmstadt
Ein Land voll neuer Architektur
Junge Brasilianer im DAM
Text: Paret, Lisa, Darmstadt
Seit einigen Jahren nimmt das Deutsche Architekturmuseum die Frankfurter Buchmesse zum Anlass, einen Blick auf die Architektur des jeweiligen Gastlandes zu werfen. In diesem Jahr war es Brasilien.
Und so wie die Buchmesse die Vielfalt der brasilianischen Literatur abseits von Paulo Coelho präsentierte, zeigt das DAM die jüngste Generation brasilianischer Architekten, die den Ikonen der tropischen Moderne, Oscar Niemeyer und Paulo Mendes da Rocha, folgen.
„Nove Novos – Neun Neue“ heißt die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Instituto Tomie Othake entstand und die das Schaffen junger Architekturbüros beleuchtet. Einige der vorgestellten Architekten sind nicht einmal 30, die meisten unter 40 Jahre alt. Dabei ist ihr Werk bemerkenswert umfangreich und gespickt mit einer Vielzahl großer Projekte. Die reichen von privaten Wohnhäusern über Verwaltungsbauten, Sportstätten und Gewerbebauten bis hin zu Museen – allesamt fertiggestellt in den letzten sechs Jahren. An die Stelle der sinnlich weichen, großen Linien oder außergewöhnlichen Konstruktionen der beiden brasilianischen Pritzker-Preisträger treten ganz neue Formensprachen, die sich ob der Vielfalt der gezeigten Arbeiten nicht eindeutig einer bestimmten Schublade zuordnen lassen.
„Nove Novos – Neun Neue“ heißt die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Instituto Tomie Othake entstand und die das Schaffen junger Architekturbüros beleuchtet. Einige der vorgestellten Architekten sind nicht einmal 30, die meisten unter 40 Jahre alt. Dabei ist ihr Werk bemerkenswert umfangreich und gespickt mit einer Vielzahl großer Projekte. Die reichen von privaten Wohnhäusern über Verwaltungsbauten, Sportstätten und Gewerbebauten bis hin zu Museen – allesamt fertiggestellt in den letzten sechs Jahren. An die Stelle der sinnlich weichen, großen Linien oder außergewöhnlichen Konstruktionen der beiden brasilianischen Pritzker-Preisträger treten ganz neue Formensprachen, die sich ob der Vielfalt der gezeigten Arbeiten nicht eindeutig einer bestimmten Schublade zuordnen lassen.
Da gibt es etwa das außen knallrote und innen kunterbunte Schokoladenmuseum in CaÇapava von Metro Arquitetos Associados (2011) und daneben das in Schwarz-Weiß gehüllte Landesarbeitsgericht in Goiânia von Corsi Hirano Arquitetos (2012). Da ist zum einen die 900 Quadratmeter große, dem Grundriss eines römischen Atriumhauses nachempfundene Wochenendvilla „ML Residenz“ in Porto Feliz von Jacobsen Arquitetura (2010), und da sind zum anderen die sachlichen, nachgerade minimalistischen Bauten für das Nationale Schießsportzentrum in Rio de Janeiro von BCMF Arquitetos (2007) oder für den Hauptsitz des Conselho Regional de Engenharia, Arquitetura e Agronomia (CREA) in Campina Grande von Studio Paralelo (2013). Besonders auffällig: der temporäre, zur Klima-Konferenz „UN Rio +20“ im Juni 2012 entstandene Pavillon „Humanidade“ der Architektin Carla Juaçaba. Aus simplen Baugerüsten schuf sie einen 170 Meter langen, 40 Meter breiten und 20 Meter hohen, „leeren“ Bau, in den auf drei Ebenen geschlossene Kästen eingehängt wurden. Die neun Büros, zu denen noch Arquitetos Associados, Nitsche Arquitetos und Rizoma Arquitetura zählen, werden in der Ausstellung mit je einem Projekt ausführlich vorgestellt und anhand ihrer Vita und weiterer Projekte knapp porträtiert.
„Ein Land voller Stimmen“ hieß das Motto Brasiliens auf der Buchmesse, als „Land voll neuer Architektur“ zeigt es sich im DAM. Im nächsten Jahr folgt Finnland als Gastland. Man kann gespannt sein auf die „neuen Jungen“ nach Alvar Aalto.
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