Erwiderte Istanbuler Blicke
Cemal Emden fotografiert Le Corbusier
Text: Bartels, Olaf, Hamburg
Erwiderte Istanbuler Blicke
Cemal Emden fotografiert Le Corbusier
Text: Bartels, Olaf, Hamburg
Es ist ein stilles Gespräch zwischen dem Fotografen und seinem Sujet, dem der Betrachter hier beiwohnt und das auf ganz eigene Art einen Beitrag zum Diskurs über die Architektur Le Corbusiers leistet.
Istanbul hat schon viele berühmte Gäste beherbergt. Vor genau hundert Jahren war Le Corbusier dort zu Gast. Weltberühmt sind seine Skizzen aus dieser Zeit, von der Silhouette der Stadt am Bosporus, mit ihren Kuppeln und Minaretten, von den engen Gassen und den Holzhäusern.
Die Istanbuler Bilgi-Universität und die Fondation Le Corbusier haben das Jubiläum zum Anlass für ein wissenschaftliches Symposium genommen, das Anfang Oktober stattfand, und für zwei Ausstellungen. Eine davon zeigt noch einmal Le Corbusiers Blick auf die Stadt, die andere den Blick des Istanbuler Architekturfotografen Cemal Emden auf das Werk des Schweizer Architekten. Emden ist dafür quer durch Europa, nach Frankreich, Deutschland und in die Schweiz, sowie nach Indien gereist und hat eine reichhaltige Ausbeute nach Istanbul gebracht. Ein von einem Kuratorenteam der Bilgi-Architekturfakultät ausgesuchter Teil davon ist wohlsortiert im großen Ausstellungsgebäude des Kulturzentrums santralistanbul zu sehen, in unmittelbarer Nachbarschaft der Fakultät.
Die Istanbuler Bilgi-Universität und die Fondation Le Corbusier haben das Jubiläum zum Anlass für ein wissenschaftliches Symposium genommen, das Anfang Oktober stattfand, und für zwei Ausstellungen. Eine davon zeigt noch einmal Le Corbusiers Blick auf die Stadt, die andere den Blick des Istanbuler Architekturfotografen Cemal Emden auf das Werk des Schweizer Architekten. Emden ist dafür quer durch Europa, nach Frankreich, Deutschland und in die Schweiz, sowie nach Indien gereist und hat eine reichhaltige Ausbeute nach Istanbul gebracht. Ein von einem Kuratorenteam der Bilgi-Architekturfakultät ausgesuchter Teil davon ist wohlsortiert im großen Ausstellungsgebäude des Kulturzentrums santralistanbul zu sehen, in unmittelbarer Nachbarschaft der Fakultät.
Vier Monate lang war Cemal Emden unterwegs, um Le Corbusiers Bauten zu besuchen und zu fotografieren. Eine intensive und konzentrierte Auseinandersetzung mit der Architektur ist entstanden. Emden hat sie unter neun Aspekten betrachtet, die auch die Ausstellung gliedern: Volumia der Bauten, Oberflächen, Verwendung von Farbe, Lichtführung, Plastizität, Blickführung durch Wandöffnungen, Fassadenraster, Verhältnis zur natürlichen Umgebung, Tendenz zur Abstraktion. Nicht das einzelne der überwiegend ja hinlänglich bekannten Gebäude steht so im Zentrum, sondern wesentliche Aspekte des Gesamtwerks. Die geräumigen Ausstellungssäle bieten den großformatigen Abzügen einen komfortablen Rahmen.
Es ist ein stilles Gespräch zwischen dem Fotografen und seinem Sujet, dem der Betrachter hier beiwohnt und das auf ganz eigene Art einen Beitrag zum Diskurs über die Architektur Le Corbusiers leistet. Emden steht damit in einer Reihe mit Kollegen wie Lucien Hervé oder René Burri. Die oft betonte Affinität Le Corbusiers zu den Medien Fotografie und Film fordert diese Art der Beschäftigung mit seinem Werk offenbar heraus.
0 Kommentare