Handschmeichler
Research No. 23
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Handschmeichler
Research No. 23
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Für die Sanierung des Gebäudes der Munich RE entwarfen Sauerbruch Hutton nicht nur eine neue Fassade, sondern auch eine ergonomisch geformte Türklinke, die jetzt von FSB produziert wird.
Im „FSB Handbuch“ präsentiert die Firma auf knapp 700 Seiten ihr Sortiment an Tür- und Fensterbeschlägen. Wenn sich trotz der großen Auswahl – für eine der wenigen Stellen, mit denen man in einem Gebäude ständig in Berührung tritt – nicht das Gewünschte findet, muss man sich was einfallen lassen. Und so entwickelten die Architekten Louisa Hutton und Matthias Sauerbruch eine eigene Türdrücker-Fami-lie. Im Entwurfsprozess 1 stellte sich bald heraus, dass auch Klinken einer strengen Norm unterliegen. So wurden erste, sehr schlanke Modelle aus Edelstahl wieder verworfen. Dennoch konnte eine filigrane, geschwungene Form realisiert werden 4. Der kurze „Hals“ bietet den Vorteil, dass die Klinke auf jeden Türtyp passt: Vollblatt-, aber auch Rahmentüren lassen sich ohne die üblicherweise stufig abgesetzte „Verkröpfung“ öffnen, was die Quetschgefahr für die Hand minimiert 3. Die mehrfach gekrümmte Form 2 wurde schließlich aus Aluminium gefertigt – in Edelstahl wäre sie zu schwer geworden. Für Brandschutztüren wird ein Edelstahlkern in die Klinken integriert, der mit einem Durchmesser von 9 mm auch die Dimension der Gussform bestimmt 5. Erstmalig kommen die neuen Fenster- und Türgriffe beim Umbau der Munich RE in der bayerischen Hauptstadt zum Einsatz. Inzwischen ist die „Sauerbruch-Hutton-Klinke“ Teil der FSB-Kollektion und im Handbuch zu finden.
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