Bauwelt

Hans-Schaefers-Preis 2013 des BDA Berlin

Bauen im Bestand

Text: Kohler, Philipp, Frankfurt am Main

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Preis: Leonard Hautums „Nocki“ sitzt eingeengt auf alten Klinkern

Foto: Yatri Niehaus

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Preis: Katharina Lösers „Duett“

Foto: Stefan Müller

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Preis: Katharina Lösers „Duett“

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Hans-Schaefers-Preis 2013 des BDA Berlin

Bauen im Bestand

Text: Kohler, Philipp, Frankfurt am Main

Es führt kein Weg daran vorbei: Wer heute baut, muss sich Gedanken über die Umgebung machen. Strenge Gestaltungssatzungen und gelegentlich auch Bürgerinitiativen sind ernst zu nehmende Faktoren.
Auch wenn dies bei privaten Projekten bisher noch nicht so stark in Erscheinung tritt, wird Architektur, die vorraussetzungslos in die Landschaft oder das Wohngebiet gesetzt wird, selten goutiert. Und dabei sollen die potenziell Verärgerten doch schließlich einmal gute Nachbarn werden.
Der BDA Berlin hat jetzt zwei junge Architektinnen mit seinem Nachwuchspreis ausgezeichnet, die sich in ihren Bauten auf unterschiedliche Weise mit dem Thema „Bauen im Bestand“ auseinandersetzen.
Katharina Löser von Löser Lott Architekten teilt den Neubau eines Mehrfamilienhauses in dicht bebautem Gebiet in Warnemünde in zwei Hälften, mit unterschiedlichen Dachformen, zwischen denen eine schmale Gasse liegt. Dies nimmt der Baumasse die Wuchtigkeit. Zusammengehalten wird das Ensemble, das unterschiedliche Wohnungstypen und Gewerbe beinhaltet, durch sein klares Volumen und die einheitliche Fassadengestaltung. So gelingt es ihr, das Gebäude in die bestehende Bausubtanz einzupassen, ohne dass es seine eigenständige Gestalt verliert. Dass die Form aber auch funktional motiviert ist, sieht man an dem Durchgang zwischen den beiden Hälften, der als Zugang zum zweigeschossigen „Gartenhaus“ dient.
Kristin Leonhard und Lisa Hautum mussten anders an „Nocki ... ein Flickwerk“ herangehen: Eine ausgebrannte Schreinerei in einem Münchner Hinterhof in Hanglage sollte zum Wohnhaus umgebaut werden. Die beiden Architektinnen erhielten das Klinkermauerwerk, wo es ging, und ergänzten es durch Sichtbeton. Das Ergebnis überzeugte die Jury, die dem Bau eine hohe Detailqualität attestierte und lobte, dass sich Neues und Altes zu einem Ganzen verbinde, das neu sei, aber dennoch Geschichte habe.
Dass jedoch keines der prämierten Gebäude in Berlin steht, ist bezeichnend. Berlin mag ein bedeutender Standort für die Architekturausbildung sein. Ein gutes Pflaster für junge Architekten ist es nicht. Deshalb appelliert der BDA im Rahmen seines Nachwuchspreises an Berliner Bauherren, auch jungen Architekten eine Chance zu geben. 
Fakten
Architekten Löser Lott Architekten, Berlin; Leonard Hautum Architekten,
aus Bauwelt 41-42.2013
Artikel als pdf

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