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Heimliche Lieblinge

25 Jahre Architekturgalerie München

Text: Paul, Jochen, München

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PK. Odessa Co

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Heimliche Lieblinge

25 Jahre Architekturgalerie München

Text: Paul, Jochen, München

„Perlen“ ist eine Versuchsanordnung: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Architekturgalerie München haben Nicola Borgmann und Marco Goetz Münchener Architekten nach ihrem Lieblingsgebäude gefragt.
Drei Grundsätze waren dabei zu berücksichtigen: Die jeweilige „Perle“ durfte nicht von ihnen selbst stammen, und sie durfte weder unter Denkmal­schutz stehen noch in den einschlägigen Architekturführern gelistet sein.
So einfach wie das Experiment selbst ist auch die Dokumentation seiner Ergebnisse: Den 45 Architekten, die daran teilgenommen haben, wurde Platz für jeweils ein Foto im Kleinbildformat und maximal 1200 Zeichen Text eingeräumt, um ihre Wahl zu begründen; als Fotografen standen Michael Heinrich und die Gruppe PK. Odessa Co zur Verfügung. Ausstel­lung wie Katalog sortieren streng alphabetisch von A wie Fritz Auer – der eine wunderbare Tankstelle mit Pilzstützendach in der Georgenstraße beisteuerte – bis Z wie Michael Ziller. Während der Katalog ganz in Schwarz-Weiß gehalten ist, war in der Ausstellung auch Farbe erlaubt; die Präsentation der rahmenlos auf MDF als Bildträger kaschierten Fotos und ihre Hän­gung als umlaufendes Band sind eine Reminiszenz an die dominant vertretenen 60er und 70er Jahre.
Der Reiz der „strikt unwissenschaftlichen Herangehensweise, unter weitgehend bewusster Auslassung baugeschichtlicher Forschung“ (Marco Goetz) liegt darin, dass der Besucher nicht nur einen Einblick in die ästhetischen und stilistischen Vorlieben der beteiligten Architekten erhält, sondern dass diese ihn auf sehr persönliche Spaziergänge oder Autofahrten mitnehmen und dabei von ihrer Liebe zur Architek-tur der Stadt und zum Teil von sehr spezifischen Orten erzählen. So enthüllt jede „Perle“ auch etwas von dem Architekten selbst und seinen Vorbildern – etwa Andreas Garkischs Liebeserklärung an Hans-Busso von Busses Architektur und an seine eigene „etwas abgerockte, aber dafür originale“ 70er-Jahre-Wohnung. Am deutlichsten wird das bei den „Perlen“ von Amandus und Christoph Sattler: Hier die bescheidene Vorort-Reihenhauszeile aus den 1950er Jahren, dort das großbürgerliche städtische Jahrhundertwende-Wohnhaus. Dazwischen liegt nicht nur eine Generation, dazwischen liegen Lebenswelten.
Die Bilder und Geschichten sind nicht nur zu einem Panorama mehrerer Generationen Münchner Architekten und ihrer Vorlieben geworden, sie illustrieren auch den Stellenwert der Galerie als „Perle“ der Münchner Architekturszene.

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