Kleine Geschichte des Sitzens
Thonet-Möbel im Grassi-Museum
Text: Kasiske, Michael, Berlin
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1859: Stuhl Nr. 14. Entwurf: Michael Thonet, Buche massiv, gebogen; Rohrgeflecht
Constantin Meyer
1859: Stuhl Nr. 14. Entwurf: Michael Thonet, Buche massiv, gebogen; Rohrgeflecht
Constantin Meyer
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1880-83: Schaukelliege 7500. Entwurf: wohl August Thonet, Buche massiv, gebogen; Rohrgeflecht
Constantin Meyer
1880-83: Schaukelliege 7500. Entwurf: wohl August Thonet, Buche massiv, gebogen; Rohrgeflecht
Constantin Meyer
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1929/30: Stuhl 811. Entwurf: Josef Hoffmann, Buche massiv, Sperrholz, teilweise lackiert
Constantin Meyer
1929/30: Stuhl 811. Entwurf: Josef Hoffmann, Buche massiv, Sperrholz, teilweise lackiert
Constantin Meyer
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1930: Klappstuhl B 751. Werksentwurf, Buche massiv, Sperrholz
Constantin Meyer
1930: Klappstuhl B 751. Werksentwurf, Buche massiv, Sperrholz
Constantin Meyer
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1935: Gartenstuhl B 33 G. Entwurf: Mart Stam, Stahlrohr, lackiert; Holzlatten, lackiert
Constantin Meyer
1935: Gartenstuhl B 33 G. Entwurf: Mart Stam, Stahlrohr, lackiert; Holzlatten, lackiert
Constantin Meyer
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1936: Liegestuhl „Siesta“. Entwurf: Hans Luckhardt, Holz massiv, Sperrholz
Constantin Meyer
1936: Liegestuhl „Siesta“. Entwurf: Hans Luckhardt, Holz massiv, Sperrholz
Constantin Meyer
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1954: Stuhl ST 664. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Sperrholz, lackiert; Stahlrohr, verchromt
Constantin Meyer
1954: Stuhl ST 664. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Sperrholz, lackiert; Stahlrohr, verchromt
Constantin Meyer
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1954: Polsterstuhl 659. Werksentwurf, Buche massiv; Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
1954: Polsterstuhl 659. Werksentwurf, Buche massiv; Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
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1955: Stuhl 703. Entwurf: Günther Eberle, Buche massiv, lackiert; Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
1955: Stuhl 703. Entwurf: Günther Eberle, Buche massiv, lackiert; Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
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1956: Sessel ST 683. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Stahlrohr lackiert, Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
1956: Sessel ST 683. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Stahlrohr lackiert, Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
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um 1957/58: Sessel 668. Entwurf: Rudolf Glatzel, Holz massiv; Sperrholz, Deckfurnier
Constantin Meyer
um 1957/58: Sessel 668. Entwurf: Rudolf Glatzel, Holz massiv; Sperrholz, Deckfurnier
Constantin Meyer
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1958/59: Gartenschaukelstuhl ST 459. Entwurf: Hanno von Gustedt, Rundstahl, lackiert, Kunststoffschnüre; Holz, lackiert
Constantin Meyer
1958/59: Gartenschaukelstuhl ST 459. Entwurf: Hanno von Gustedt, Rundstahl, lackiert, Kunststoffschnüre; Holz, lackiert
Constantin Meyer
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um 1959: Sessel ST 805. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Vierkantrohr, lackiert; Leder, Afromosia
Constantin Meyer
um 1959: Sessel ST 805. Entwurf: Eddi (Edelhard) Harlis, Vierkantrohr, lackiert; Leder, Afromosia
Constantin Meyer
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1963: Sessel S 401 aus dem Programm S 400. Entwurf: Verner Panton, Stahlrohr, verchromt; Polster
Constantin Meyer
1963: Sessel S 401 aus dem Programm S 400. Entwurf: Verner Panton, Stahlrohr, verchromt; Polster
Constantin Meyer
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um 1963 -1965: S-Stuhl 275. Entwurf: Verner Panton, Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
um 1963 -1965: S-Stuhl 275. Entwurf: Verner Panton, Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
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um 1963/64: Polstersessel S 798 F. Entwurf: Hanno von Gustedt, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
um 1963/64: Polstersessel S 798 F. Entwurf: Hanno von Gustedt, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
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um 1965/66: Stuhl 270 F. Entwurf: Verner Panton, Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
um 1965/66: Stuhl 270 F. Entwurf: Verner Panton, Sperrholz, lackiert
Constantin Meyer
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1968: Polsterstuhl S 432 P. Entwurf: Verner Panton, Stahlrohr, verchromt; Polster
Constantin Meyer
1968: Polsterstuhl S 432 P. Entwurf: Verner Panton, Stahlrohr, verchromt; Polster
Constantin Meyer
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1971: Schaukelstuhl S 826. Entwurf: Ulrich Böhme, Stahlrohr, verchromt; Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
1971: Schaukelstuhl S 826. Entwurf: Ulrich Böhme, Stahlrohr, verchromt; Sperrholz, überpolstert
Constantin Meyer
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vor 1974: Stapelstuhl 2100. Entwurf: Gerd Lange, Buche massiv, Sperrholz, Polypropylen
Constantin Meyer
vor 1974: Stapelstuhl 2100. Entwurf: Gerd Lange, Buche massiv, Sperrholz, Polypropylen
Constantin Meyer
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1982: Stuhl „Up & Down“. Entwurf: Rainer Fuss, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
1982: Stuhl „Up & Down“. Entwurf: Rainer Fuss, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
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1983: Freischwinger S 78. Entwurf: Christiane von Savigny, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
1983: Freischwinger S 78. Entwurf: Christiane von Savigny, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
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1983: Stuhl 214 K. Werksentwurf
Constantin Meyer
1983: Stuhl 214 K. Werksentwurf
Constantin Meyer
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1985: Schaukel-Liege S 828 „Still-Leben”. Entwurf: Torben Skov, Stahlrohr verchromt, Synthetikgurte
Thonet GmbH
1985: Schaukel-Liege S 828 „Still-Leben”. Entwurf: Torben Skov, Stahlrohr verchromt, Synthetikgurte
Thonet GmbH
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2001: Stuhl S 893 aus dem Programm 890. Entwurf: Lievore/ Altherr/ Molina, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
2001: Stuhl S 893 aus dem Programm 890. Entwurf: Lievore/ Altherr/ Molina, Stahlrohr, verchromt, Polster
Constantin Meyer
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2006: Schlitten S 333. Entwurf: Holger Lange, Stahlrohr, Holz massiv
Thonet GmbH
2006: Schlitten S 333. Entwurf: Holger Lange, Stahlrohr, Holz massiv
Thonet GmbH
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2007: Stuhl 404. Entwurf: Stefan Diez, Buche massiv, Sperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
2007: Stuhl 404. Entwurf: Stefan Diez, Buche massiv, Sperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
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2008: Stuhl Nr. 14 MUJI für Muji. Entwurf: James Irvine und Werksteam
Constantin Meyer
2008: Stuhl Nr. 14 MUJI für Muji. Entwurf: James Irvine und Werksteam
Constantin Meyer
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2011: Stuhl 107. Entwurf: Robert Stadler, Buche massiv, Buchensperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
2011: Stuhl 107. Entwurf: Robert Stadler, Buche massiv, Buchensperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
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2012 : Stuhl 330 ST aus dem Programm 330. Entwurf: Läufer & Keichel, Buche massiv, Sperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
2012 : Stuhl 330 ST aus dem Programm 330. Entwurf: Läufer & Keichel, Buche massiv, Sperrholz, gebeizt
Thonet GmbH
Schaukelstuhl S 826, Entwurf: Ulrich Böhme, 1971, Stahlrohr, verchromt; Sperrholz, überpolstert
Foto: Constantin Meyer
Schaukelstuhl S 826, Entwurf: Ulrich Böhme, 1971, Stahlrohr, verchromt; Sperrholz, überpolstert
Foto: Constantin Meyer
Kleine Geschichte des Sitzens
Thonet-Möbel im Grassi-Museum
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Ein Stuhl steht auf vier Füßen. Oder auf Kufen. Oder auf flächigen Scheiben. Die Möglichkeiten, wie eine Sitzgelegenheit am Boden ankommt, haben sich bei Thonet vervielfacht. Der für seine Bugholz- und Stahlrohrstühle berühmte Hersteller aus dem hessischen Frankenberg führte stets zeitgenössisches Design im Programm.
Insofern zeichnet die auf Produkte nach 1945 konzentrierte Ausstellung „Sitzen Liegen Schaukeln. Möbel von Thonet“ im Leipziger Grassi-Museum gleichsam das gestalterische Profil der Bundesrepublik Deutschland nach.
Den Anfang macht der sogenannte Lattenstuhl von 1946; weil es damals an langen Hölzern zum Biegen mangelte, war ein Stuhl vonnöten, der auch aus Trümmerholz gefertigt werden konnte. Den Abschluss bildet ein unauffälliger, detailliert ausgearbeiteter Stuhl des Designbüros Läufer + Kreichel von 2012, in der Firmentradition aus Buche und Formsperrholz gefertigt. Dazwischen liegen Modelle aus Metall, Kunststoff und natürlich immer wieder Holz.
Die Stühle sind in der Ausstellung wie „Tischgesellschaften“ thematisch gruppiert: Bürostühle, Stapelstühle, Möbel für den Außenraum, Möbel zum Schaukeln, zum Ruhen und zum Schlafen etc. Innerhalb dieser Gruppen werden die Objekte chronologisch gereiht, sodass Entwicklungen, aber auch Neuerungen sofort sichtbar werden.
Bei den Stapelstühlen gibt es ein Wiedersehen mit dem 2100/Flex. Seinem Designer Gerd Lange glückte 1976 nach langen Versuchen die einzigartige Kombination: Mit runden Buchenholzbeinen, die unten als Halbkugeln ausgebildet sind und durch zwei seitliche Zargen aus geformtem Sperrholz stabil gehalten werden, steht das Objekt mit den Füßen bereits in der Postmoderne, wohingegen der aufgestülpte „Sattel“ aus Kunststoff, dessen Sitz- und Lehnfläche einer Welle gleicht, eine Reminiszenz an die Zeit vor der Ölkrise ist. Es mag die Mischung von Qualität und Vision gewesen sein, die den prägnanten Stuhl zum erfolgreichsten Modell nach 1945 werden ließ. Stärker in der Tradition von Thonet steht der S 826, mit dem sich der Architekt Ulrich Böhme 1971 auf die bekannten Schaukelstühle aus Bugholz und auf die Kragstühle bezog. Mit üppiger Sitzschale auf schwungvoll zu Kufen, Armlehnen und Halterung gebogenem Stahlrohr ist er das exakte Gegenteil der minimalistischen Stühle der 20er Jahre, und doch wohnt ihm die gleiche räumliche Leichtigkeit inne.
Zur Ausstellung ist ein Katalog mit allen Standardtypen erschienen, unter denen die farbenfrohen Entwürfe von Verner Panton herausstechen. So mancher wird auf dieses Vademekum zurückgreifen, um Originale zu verifizieren. Übrigens auch jene der überladenen, geradezu kitschigen Modelle der 80er/90er Jahre – ein Spiegelbild des damaligen gesellschaftspolitischen Stillstands.
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