Linie, Fläche, Raum
„Architektur ist Revision der Wahrnehmung“
Linie, Fläche, Raum
„Architektur ist Revision der Wahrnehmung“
Die temporäre Installation „Linie, Fläche, Raum“ wurde durch ineinander verschachtelte Räume mit quadratischem Grundriss gebildet, die zusätzlich in sich verdreht waren. Ein Gespinnst aus zwischen Decke und Boden gespannten Schnüren schien sich im Raum aufzulösen und zu immer neuen Erscheinungen zu fügen.
Mit jedem Schritt durch die Installation änderte sich das Raumerlebnis, zwischen Transparenz und vermeintlich geschlossenen Flächen. Die Übergänge zwischen Linie, Fläche und Raum verschwammen. Die Installation lieferte neue Wahrnehmungen dieser drei Prinzipien und neue Sichtweisen darauf, wie viel für ihre Wahrnehmbarkeit nötig ist.
Die Farbigkeit fügte dem räumlichen Gebilde einen weiteren Layer hinzu, der die Transparenz und Wahrnehmbarkeit der Flächen beeinflusste. Je nach Standort des Betrachters leuchteten die Formen in kräftigen Farben oder die Fäden schienen sich aufzulösen. Mit einfachsten Mitteln, einem klaren Grundriss und überall vorzufindendem Material wurde eine komplexe Situation geschaffen. Sämtliche Materialien – Schnüre, Pappwinkelprofile und Schrauben – wurden nach dem Abbau restlos recycelt.
Was war der Ausgangspunkt Ihres Projekts?
„Linie, Fläche, Raum“ haben wir für eine Ausstellung zum Hamburger Architektur Sommer 2012 entwickelt. Dort gab es einen Bereich – den wir initiiert haben –, der jungen Architekten eine Plattform bieten sollte, sich zu präsentieren. Im Wesentlichen ging es darum, Themen, mit denen sich das Büro beschäftigt, räumlich darzustellen.
In unserer Installation hinterfragten wir die Bedeutung und Schwelle von Linie, Fläche und Raum im Bezug auf unsere Raumwahrnehmung. Architektur ist Revision der Wahrnehmung. Unsere Raumwahrnehmung ist geprägt vom Erlebnis der Umgebung und dem Bild, das das Gehirn aus den Eindrücken und der Erinnerung erstellt. Die Bewegung durch den Raum erzeugt eine Folge verschiedener Wahrnehmungen. Unsere Installation bezieht diese Bewegung als Teil der Wahrnehmung mit ein und spielt mit der erinnerten Wahrnehmung von Raum. Durch die Folge der unterschiedlichen Eindrücke und Überlagerungen scheinen die Schnüre, die einzeln kaum sichtbar sind, Flächen zu bilden, die wiederum den Raum zu fassen scheinen. Ausgehend von dem einzigen repetitiven, immer gleichen Element der Linie entstehen vielfältige Konstellationen und Raumeindrücke.
Welche Erkenntnis haben Sie gewonnen?
Dass mit beschränkten Mitteln komplexe räumliche Situationen entstehen können. Die Wahrnehmung von Raum und seinen Grenzen lässt sich mit minimalen Eingriffen beeinflussen.
Wie finden die Fragestellungen dieses Projekts Niederschlag in Ihren aktuellen Planungen?
Das Thema der Raumwahrnehmung und der Definition von Raumgrenzen beschäftigt uns auch in anderen Projekten mit ganz anderem Kontext und Maßstab. Die Frage nach den Grenzen von Raum beziehen wir im Gebäudeentwurf auf den Übergang zwischen Innen und Außen, auf die Schwelle zwischen Offen und Geschlossen, aber auch auf die Trennung von privaten und gemeinschaftlichen Räumen. Für den Maßstab der Stadt geht es dabei um die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich. Wie viel ist nötig, um einen privaten Raum zu definieren? Wie kann die Auflösung von Grenzen zur Belebung öffentlicher Räume beitragen? Wie kann durch Überlagerung von Räumen die Benutzung von Stadträumen angeregt werden? Die Wahrnehmung lässt sich beeinflussen, und dies ermöglicht einen neuen Blick auf die Stadt. Das wollen wir nutzen, um Orte gezielt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Welche Art von Räumen wollen Sie mit dieser Konstruktion nutzbar machen?
Die Befestigung der Schnüre mit Hilfe von Pappwinkeln an Boden und Decke war eine Antwort auf die Frage nach Erzeugung von Raum mit minimalen Mitteln – und zwar im Rahmen einer Ausstellung ohne Budget und mit zeitlicher Begrenzung. Den Materialaufwand zu minimieren, schien uns selbstverständlich.
Die Prinzipien der Installation sind auf Räume oder Orte anwendbar, bei denen Trennung bei gleichzeitiger Verbindung gewünscht ist, bei denen durch die Auflösung der Grenzen neue Qualitäten oder durch die Überlagerung von Räumen neue Nutzungen möglich werden.
Handelte es sich um ein spezielles Garn?
Wir suchten ein Material, das die Linie als grundlegendes Element des Entwurfs darstellt. Die Schnur aus dünner Wolle mit Elastikanteil ließ sich straff spannen, ohne bei Berührung zu reißen. Denn die Besucher wollten die aus den Linien scheinbar entstehenden Flächen unbedingt auch berühren.
Die Farbigkeit fügte dem räumlichen Gebilde einen weiteren Layer hinzu, der die Transparenz und Wahrnehmbarkeit der Flächen beeinflusste. Je nach Standort des Betrachters leuchteten die Formen in kräftigen Farben oder die Fäden schienen sich aufzulösen. Mit einfachsten Mitteln, einem klaren Grundriss und überall vorzufindendem Material wurde eine komplexe Situation geschaffen. Sämtliche Materialien – Schnüre, Pappwinkelprofile und Schrauben – wurden nach dem Abbau restlos recycelt.
Was war der Ausgangspunkt Ihres Projekts?
„Linie, Fläche, Raum“ haben wir für eine Ausstellung zum Hamburger Architektur Sommer 2012 entwickelt. Dort gab es einen Bereich – den wir initiiert haben –, der jungen Architekten eine Plattform bieten sollte, sich zu präsentieren. Im Wesentlichen ging es darum, Themen, mit denen sich das Büro beschäftigt, räumlich darzustellen.
In unserer Installation hinterfragten wir die Bedeutung und Schwelle von Linie, Fläche und Raum im Bezug auf unsere Raumwahrnehmung. Architektur ist Revision der Wahrnehmung. Unsere Raumwahrnehmung ist geprägt vom Erlebnis der Umgebung und dem Bild, das das Gehirn aus den Eindrücken und der Erinnerung erstellt. Die Bewegung durch den Raum erzeugt eine Folge verschiedener Wahrnehmungen. Unsere Installation bezieht diese Bewegung als Teil der Wahrnehmung mit ein und spielt mit der erinnerten Wahrnehmung von Raum. Durch die Folge der unterschiedlichen Eindrücke und Überlagerungen scheinen die Schnüre, die einzeln kaum sichtbar sind, Flächen zu bilden, die wiederum den Raum zu fassen scheinen. Ausgehend von dem einzigen repetitiven, immer gleichen Element der Linie entstehen vielfältige Konstellationen und Raumeindrücke.
Welche Erkenntnis haben Sie gewonnen?
Dass mit beschränkten Mitteln komplexe räumliche Situationen entstehen können. Die Wahrnehmung von Raum und seinen Grenzen lässt sich mit minimalen Eingriffen beeinflussen.
Wie finden die Fragestellungen dieses Projekts Niederschlag in Ihren aktuellen Planungen?
Das Thema der Raumwahrnehmung und der Definition von Raumgrenzen beschäftigt uns auch in anderen Projekten mit ganz anderem Kontext und Maßstab. Die Frage nach den Grenzen von Raum beziehen wir im Gebäudeentwurf auf den Übergang zwischen Innen und Außen, auf die Schwelle zwischen Offen und Geschlossen, aber auch auf die Trennung von privaten und gemeinschaftlichen Räumen. Für den Maßstab der Stadt geht es dabei um die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich. Wie viel ist nötig, um einen privaten Raum zu definieren? Wie kann die Auflösung von Grenzen zur Belebung öffentlicher Räume beitragen? Wie kann durch Überlagerung von Räumen die Benutzung von Stadträumen angeregt werden? Die Wahrnehmung lässt sich beeinflussen, und dies ermöglicht einen neuen Blick auf die Stadt. Das wollen wir nutzen, um Orte gezielt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Welche Art von Räumen wollen Sie mit dieser Konstruktion nutzbar machen?
Die Befestigung der Schnüre mit Hilfe von Pappwinkeln an Boden und Decke war eine Antwort auf die Frage nach Erzeugung von Raum mit minimalen Mitteln – und zwar im Rahmen einer Ausstellung ohne Budget und mit zeitlicher Begrenzung. Den Materialaufwand zu minimieren, schien uns selbstverständlich.
Die Prinzipien der Installation sind auf Räume oder Orte anwendbar, bei denen Trennung bei gleichzeitiger Verbindung gewünscht ist, bei denen durch die Auflösung der Grenzen neue Qualitäten oder durch die Überlagerung von Räumen neue Nutzungen möglich werden.
Handelte es sich um ein spezielles Garn?
Wir suchten ein Material, das die Linie als grundlegendes Element des Entwurfs darstellt. Die Schnur aus dünner Wolle mit Elastikanteil ließ sich straff spannen, ohne bei Berührung zu reißen. Denn die Besucher wollten die aus den Linien scheinbar entstehenden Flächen unbedingt auch berühren.
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