Bauwelt

Was und wie könnte ein Deutsches Design Museum sein?

Text: Kasiske, Michael, Berlin

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Was und wie könnte ein Deutsches Design Museum sein?

Text: Kasiske, Michael, Berlin

Der Behauptung des Publizisten Ulf Poschardt ist wenig hinzuzufügen: „Design ist das denkbar populärste Thema.“
Um ins Bewusstsein zu rufen, dass Design nicht allein zum persönlichen Distinktionsgewinn taugt, sondern ein bundesweiter Kulturfaktor ist, hat der Rat für Formgebung, jene 1953 vom Bundestag gegründete Stiftung zur Förderung von Gestaltung aus Deutschland, die Idee von einem Deutschen Design Museum aus der Taufe gehoben.
„Man kann heute nicht mehr nur Stühlchen ins Museum stellen. Wir müssen über den Designbegriff reden!“, lautet die These des Designers Volker Albus, der kürzlich zusammen mit den beiden Geschäftsführern des Rates für Formgebung, Andrej Kupetz und Lutz Dietzold, die räumlich und inhaltlich bislang noch nicht greifbare Institution Deutsches Design Museum in Berlin vorstellte. Mit „über den Designbegriff reden“ meinte er vor allem: reden über die gestalterische Relevanz sozialer Bewegungen wie beispielsweise „Stuttgart 21“, aber auch über die Di­gitalisierung des Alltags im Internet oder die Individualisierung von Serienprodukten wie dem Auto; das alles käme in klassischen Kunstgewerbemuseen zu kurz.
Was und wie das Deutsche Design Museum sein könnte, möchte Kupetz, der den Rat für Formgebung als Institution der Wirtschaftsförderung versteht, im offenen Diskurs ermitteln. Die interessierte Öffentlichkeit kann sich auf der Website des Museums, wo verschiedene Persönlichkeiten aus Design und Kunst ihre Thesen dazu aufgestellt haben, daran beteiligen. Die Ergebnisse sollen 2012 in Rahmen einer Ausstellung oder einer Konferenz ausgewertet werden, um daraus das Selbstverständnis des Museums zu formulieren – nicht zuletzt, um damit finanzielle Förderung zu akquirieren.
Allemal sinnvoll erscheint die Idee, ein Deutsches Design Museum als Plattform von Bestand und Aktivitäten der meist regional betriebenen Kunstgewerbemuseen zu begreifen, wobei aber auch monografisch arbeitende Institutionen sowie Stiftungen und Nachlässe von Designern und Theoretikern einzubeziehen wären. Ob es überhaupt „museal“ sein muss? Andreas Murkudis jedenfalls, ehemals Geschäftsführer des Museums des Dinge in Berlin, stellt die Frage zur Diskussion: „Wäre es nicht befreiend, auf eine Sammlung zu verzichten?“

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