Welche Architektur für nachhaltige Städte?
Europan 11
Text: Jan Friedrich, Berlin
Welche Architektur für nachhaltige Städte?
Europan 11
Text: Jan Friedrich, Berlin
In diesem Jahr reicht Europan-Europa vom finnischen Porvoo im Nordosten bis nach San Bartolomé auf Lanzarote im Südwesten, von der irischen Hauptstadt Dublin im Nordwesten bis zum ehemaligen jugoslawischen Militärstandort Pejë in Kosovo im Südosten.
Wenn man von einem „jungen Architekten“ spricht, kann damit ja durchaus jemand gemeint sein, der auf die Fünfzig zugeht. Warum ausgerechnet Architekten so ungewöhnlich lange als „jung“ gelten, weiß aber nie jemand genau zu sagen. Bei Europan, dem zweijährlich stattfindenden europäischen Ideenwettbewerb für junge Architekten und Planer, ist die Sache hingegen klar. Für Europan-Teilnehmer ist mit 40 definitiv Schluss mit dem Jungsein.
In diesem Jahr reicht Europan-Europa vom finnischen Porvoo im Nordosten bis nach San Bartolomé auf Lanzarote im Südwesten, von der irischen Hauptstadt Dublin im Nordwesten bis zum ehemaligen jugoslawischen Militärstandort Pejë in Kosovo im Südosten. „Städtische Gebiete und Lebensmodelle im Einklang. Welche Architektur für nachhaltige Städte?“, heißt das Europan-11-Thema in der deutschen Übersetzung; wenn sich so viele Beteiligte aus Städten und Gemeinden und Europan-Kommitees auf ein für alle gültiges Motto einigen müssen, darf das wohl ein bisschen sperriger ausfallen.
Identität, Nutzungen, Konnektivität: Griffiger wird es bei den drei Schlagworten, die man zur Kategorisierung der sehr unterschiedlich gearteten Planungsaufgaben der 50 Standorte in 15 Ländern ersonnen hat, aus denen die Europan-11-Teilnehmer auswählen können. Bei Identität sollen sich die jungen Planer mit der Frage befassen, wie es Städten gelingen kann, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen global ausgerichteten Marketingstrategien und lokalem Selbstverständnis zu finden und daraus im Idealfall ihr ganz eigenes Leitbild zu formulieren. In Deutschland lässt sich das in Wittstock/Dosse und in Ibbenbüren erproben. In Wittstock geht es um die Revitalisierung der historischen Altstadt als „Anker im ländlichen Raum“, in Ibbenbüren sollen zwei innerstädtische Brachflächen, an Aasee und dem Fluss Aa gelegen, zum Bindeglied zwischen Stadt und Zwischenstadt entwickelt werden.
Mit strategischen Konzepten, die es braucht, um Standorten neue Nutzungen zu implementieren, können sich die Teilnehmer in Ingolstadt, Würzburg und Selb profilieren. In Ingolstadt wartet eine aufgelassene Raffinerie, in Würzburg ein ehemaliges Kasernengelände auf eine Nachnutzung. In der westlichen Innenstadt von Selb braucht es Ideen für die zahlreichen leerstehenden Häuser und Läden und für die vielen Brachen. Wer sich mit Konnektivität, also der Qualität und Quantität von Verbindungen, beschäftigen will, muss Europan-Deutschland verlassen und einen der 16 ausländischen Standorte bearbeiten, die sich diesem Thema widmen.
Europan Deutschland lädt am 18. März zu einer ganztätigen Informationsveranstaltung im EnergieForum Berlin ein. Bis 10. Juni ist die Registrierung zum Wettbewerb möglich. Abgabe ist am 30. Juni.
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