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Wiederaufbau in L’Aquila

Die Rekonstruktion der Kirche Santa Maria del Suffragio hat begonnen

Text: Ciano, Angela

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Foto: Angela Ciano

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Wiederaufbau in L’Aquila

Die Rekonstruktion der Kirche Santa Maria del Suffragio hat begonnen

Text: Ciano, Angela

L’Aquila wird wiedergeboren, insbesondere durch seine Kulturschätze. Im Dezember begann auf der Südseite der Piazza del Duomo die Restaurierung der Kirche Santa Maria del Suffragio, auch bekannt als „Anime Sante“. Das Baudenkmal ist ein Symbol der Tragödie von 2009.
Ihre Kuppel, vom französischstämmigen Architekten Giuseppe Valladier Anfang des 19. Jahrhunderts entworfen, brach infolge der Erdstöße, die der Nacht des 6. Aprils folgten, vor laufenden Fernsehkameras zusammen – und trat als Bild in all seiner Dramatik ins kollektive Bewusstsein. Daher ist die Wiederherstellung der Kirche von außerordentlicher symbolischer Bedeutung für die ganze Stadt, deren zahlreich in den Himmel ragende Baukräne die Embleme sind für den Wiederaufbau, der jetzt endlich in Gang kommt (Bauwelt 14.2012). Dank einer Schenkung und der Mitarbeit Frankreichs, das die Hälfte der für die Arbeiten nötigen Mittel (6,5 Millionen Euro) zur Verfügung stellt, waren nun alle Voraussetzungen für die Restaurierung der Kirche erfüllt.
Santa Maria del Suffragio ist ein Monument, das untrennbar verbunden ist mit einem früheren Erdbeben, das L’Aquila zerstört hatte, das Beben im Jahr 1703. Zehn Jahre später, 1713, nahm man die Arbeiten für den Bau der Kirche auf – dem neuen Sitz der Confraternita del Suffragio, deren ursprüngliches Haus bei den Erdstößen stark beschädigt worden war. Die Restaurierung der Kirche beginnt nun genau 300 Jahre nach ihrer Erbauung, eben zu Ehren der Tausenden von Opfern des Erdbebens, das jenem von 2009 vorausging.
Santa Maria del Suffragio unterscheidet sich deutlich vom Stereotyp der aquilanischen Sakralarchitektur. Sie ist Barock römischen Ursprungs, die Fassade als architektonische Kulisse ist eliminiert zugunsten von Formen im Stile Borrominis – dank der Planung durch Gianfrancesco Leomporri. Mit der Ausführung beauftragte Leomporri den Marmor-Steinmetz Antonio Bucci aus dem nahen Pescocostanzo. Die kreuzförmige, dreischiffige Gesamtanlage mit den Seitenkapellen ist das Werk des Baumeisters Carlo Buratti aus Rom, der den Bau 1755 fertigstellte.
Die Kirche ist durch den Zusammenbruch der Laterne in ihrer Substanz stark beschädigt worden; die Sicherung der Kuppelreste war eine heikle Aufgabe. Ziel der Restaurierung ist es, die Besonderheiten der Kirche, angefangen bei der klassizistischen Kuppel und der „neo-borrominischen“ Fassade, zu bewahren und aufzuwerten und alle noch vorhan­denen Elemente möglichst zu erhalten – wobei aber auch die Erdbebensicherheit der Konstruktion verbessert werden soll. Ein komplexer Eingriff, der, so die derzeitige Planung, Weihnachten 2015 abgeschlossen sein wird. 
Aus dem Italienischen von Iris Lüttgert

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