Wie lässt sich ein altes Hafenareal als städtisches Wohn- und Arbeitsquartier wiederbeleben? In Assen, am nordöstlichen Rand der Niederlande, antworten die Europan-Preisträger auf diese Frage mit einem 260 Meter langen Wohnriegel, der wie ein Steg über das Hafenbecken führt.

Die 67.000-Einwohner-Stadt Assen wuchs bisher vor allem an den Rändern. Nun plant die Politik, das zentrumsnahe „Havenkwartier“ zu einem innerstädtischen Viertel für Menschen mit „urbanem Lifestyle“ und Sinn für den In­­du­strie­charme der Gegend zu entwickeln. Der beidseitig verglaste Langbau soll für diese Umwandlung wie ein Katalysator wirken, indem er den „neuen Urbaniten“ ein Zuhause bietet – vom 55 Quadratmeter großen „Starter’s Studio“, das um ein Schlafzimmer im 1. Obergeschoss ergänzt werden kann, bis zum 150 Quadratmeter großen Sechs-Zimmer-Apartment für die Familie, plus Büro und dreigeschossigem Wintergarten. Alle Wohnungen werden über das Erdgeschoss, bei Wasserlage über einen Steg, erschlossen.

Das Parkdeck auf dem Dach des dreigeschos­sigen Baus soll Bewohnern wie Gästen offenstehen. Dadurch könnten andernorts Stellplätze rückgebaut werden, so die Preisträger, und Platz machen für weitere Projekte.