Bauwelt

Zwischen Park und Platte

Quartier mit Wohnturm an der Frankfurter Allee in Berlin

Text: Crone, Benedikt, Berlin

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    215 Wohnungen sind dort geplant. Den nicht-offenen Realisierungswettbewerb haben Hemprich Tophof mit einem 65 Meter hohen Wohnturm gewonnen, der auf einem Sockel mit Büronutzung steht.
    Hemprich Tophof Architekten

    • Social Media Items Social Media Items
    215 Wohnungen sind dort geplant. Den nicht-offenen Realisierungswettbewerb haben Hemprich Tophof mit einem 65 Meter hohen Wohnturm gewonnen, der auf einem Sockel mit Büronutzung steht.

    Hemprich Tophof Architekten

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    Platz 2 ging an die Arbeitsgemeinschaft Max Dudler und Hilmer & Sattler und Albrecht: Vier Volumen, Backstein im Chicagoer Stil.
    Max Dudler und Hilmer & Sattler und Albrecht

    • Social Media Items Social Media Items
    Platz 2 ging an die Arbeitsgemeinschaft Max Dudler und Hilmer & Sattler und Albrecht: Vier Volumen, Backstein im Chicagoer Stil.

    Max Dudler und Hilmer & Sattler und Albrecht

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    Roedig Schop kamen auf Platz 3 mit einem Entwurf, der sich mit 13 Geschossen auf die Höhe der gegenüberliegenden Plattenbauten bezieht. Pläne und eine Kritik zum Wettbewerb in
    Heft 1-2.2014
    Roedig Schop Architekten

    • Social Media Items Social Media Items
    Roedig Schop kamen auf Platz 3 mit einem Entwurf, der sich mit 13 Geschossen auf die Höhe der gegenüberliegenden Plattenbauten bezieht. Pläne und eine Kritik zum Wettbewerb in
    Heft 1-2.2014

    Roedig Schop Architekten

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    Das zweite große Neubauvorhaben in Lichtenberg: der Lindenhof. Auf dem über 7 Hektar umfassenden Parkgelände war bis 2012 die größte Kinderklinik im ehemaligen Ostteil Berlins untergebracht. 2012 verkaufte der Liegenschaftsfonds das Areal.

    • Social Media Items Social Media Items
    Das zweite große Neubauvorhaben in Lichtenberg: der Lindenhof. Auf dem über 7 Hektar umfassenden Parkgelände war bis 2012 die größte Kinderklinik im ehemaligen Ostteil Berlins untergebracht. 2012 verkaufte der Liegenschaftsfonds das Areal.

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    1. Preis: Baumschlager Eberle Berlin und lohrer.hochrein landschaftsarchitekten nehmen Bezug auf die Hofstruktur des Bestands.
    BE Berlin GmbH

    • Social Media Items Social Media Items
    1. Preis: Baumschlager Eberle Berlin und lohrer.hochrein landschaftsarchitekten nehmen Bezug auf die Hofstruktur des Bestands.

    BE Berlin GmbH

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    Knapp 400 Wohnungen gruppieren sich um drei Themenhöfe.
    BE Berlin GmbH

    • Social Media Items Social Media Items
    Knapp 400 Wohnungen gruppieren sich um drei Themenhöfe.

    BE Berlin GmbH

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    BE Berlin GmbH

    • Social Media Items Social Media Items

    BE Berlin GmbH

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    2. Preis: Auch COBE und MAN MADE LAND setzen auf Höfe und zudem auf eine große Vielfalt an Wohnungstypologien, die das Preisgericht für den Bauträger eher unangemessen fand.
    COBE

    • Social Media Items Social Media Items
    2. Preis: Auch COBE und MAN MADE LAND setzen auf Höfe und zudem auf eine große Vielfalt an Wohnungstypologien, die das Preisgericht für den Bauträger eher unangemessen fand.

    COBE

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    COBE

    • Social Media Items Social Media Items

    COBE

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    3. Preis: Auch Becher Rottkamp und Relais Landschaftsarchitekten schlagen Höfe vor. Die Jury beurteilte die hohe Anzahl an Sechspännern mit zum Teil einseitig belichteten Wohnungen als problematisch.
    Becher Rottkamp

    • Social Media Items Social Media Items
    3. Preis: Auch Becher Rottkamp und Relais Landschaftsarchitekten schlagen Höfe vor. Die Jury beurteilte die hohe Anzahl an Sechspännern mit zum Teil einseitig belichteten Wohnungen als problematisch.

    Becher Rottkamp

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    Weitere Infos zum Wettbewerb:
    www.howoge-baut.de

    • Social Media Items Social Media Items
    Weitere Infos zum Wettbewerb:
    www.howoge-baut.de

Zwischen Park und Platte

Quartier mit Wohnturm an der Frankfurter Allee in Berlin

Text: Crone, Benedikt, Berlin

Wo es passt, werden in Berlin Lücken gefüllt und Brachen besetzt – für mehr Wohnraum, aber auch, um alte Wunden zu schließen. Luft ist noch im Bezirk Lichtenberg, wo ein Quartier zwischen Platte, Gründerzeitbauten und Einkaufszentrum vermitteln soll.
Er wirkt schon etwas fremd in dieser Welt: Der junge durchtrainierte Mann kniet nackt auf einem Sockel und streckt einen Fisch in die Höhe. An wärmeren Ta-gen plätschert Wasser aus dem Maul des Karpfens; aber auch im Winter, wenn der Jüngling des Lichtenberger Fischerbrunnens förmlich auf dem Trockenen sitzt, trägt er seinen Teil zur skurrilen Kulisse bei. Umkreist man die Bronzeskulptur, läuft im Hintergrund die Ortsgeschichte wie im Panorama ab: Im Norden steht einsam ein Gründerzeitbau, der durch Krieg und DDR-Moderne seine Nachbarhäuser verlor. Daneben: der Rathauspark mit ein paar Bäumchen, Spielplatz und einem Denkmal für Spartakuskämpfer. Nach Südosten begleitet ein rund 400 Meter langer Plattenbau die Frankfurter Allee, die Verlängerung der Karl-Marx-Allee, und lässt „Europas letzten großen Boulevard“ (Aldo Rossi) noch unendlicher erscheinen. Und im Westen quetschen sich Passanten vorbei an Autos und Straßenbahn über eine Kreuzung, strömen zur S- und U-Bahnhof oder ins Ring Center, einer Shopping-Mall mit 45.000 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Ideen, wie man mitten in dieses historische Potpourri Neues setzen kann, ohne die Gegend vollends zu überladen, sollte ein Städtebauwettbewerb der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Howoge liefern. Die Aufgabe der zehn Teilnehmer: ein Quartier mit 215 Mietwohnungen und Räumen für Büros und die neue Zentrale der Howoge auf einem 1,3 Hektar großen Areal zu platzieren, das bisher eine von Trampelpfaden durchzogene Rasenfläche ist. „Da muss was hin!“, betonte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher zur Eröffnung der Wettbewerbsausstellung noch mal den städtebaulichen Sinn des ganzen Bauvorhabens – schließlich stand hier ja auch mal was. Zuletzt ein 18-geschossiges Hochhaus aus den Achtzigern, das 2004 von der Howoge abgerissen wurde. Nun soll wieder Wohnraum her: Die Howoge verspricht 6000 neue Wohneinheiten bis 2018, davon allein 1000 Mietwohnungen in Lichtenberg, wo sie 2013 bereits für die Bebauung neben einer alten Klinik, dem Lindenhof, einen Wettbewerb auslobte. In dem Verfahren gewann das Berliner Büro von baumschlager.eberle. Diesmal saß Architekt Dietmar Eberle in der Jury. Dazu gesellten sich ebenso bekannte Namen: Hilde Léon, Carsten Lorenzen und aus Stuttgart Arno Lederer, der als Vorsitzender, so Howoge-Leiterin Stefanie Frensch, die Jurysitzung „schwäbisch gründlich“ durchführte. Schnell sei man sich dann bei der Vergabe des ersten Preises einig gewesen – an das Team um Hemprich Tophof Architekten.
Das Berliner Büro schlägt vor, freistehende Wohnhäuser entlang der Parkkante aufzureihen, mit Blick aufs Grün und mit Abstand zum südlichen Geschosswohnungsbau, für ausreichend Sonnenschein. Auch ruhig soll es hier sein, dank zweier Gebäude auf winkelartigem Grundriss, die den Lärm der Straße fernhalten sollen. Am auffälligsten aber ist wohl der Wohnturm, der mit 18 Geschossen an der Frankfurter Allee wieder einen Auftakt zur Innenstadt und für Lichtenberg bilden würde. In seinem Sockelbau ist Raum für ein Café, ein Restaurant und den Empfang der Howoge-Zentrale. Weiter oben und zum Innenhof bieten sich Wohnungen mit weitem Blick entlang der Magistrale an. Erstaunlich wenig Beachtung schenkten Hemprich Tophof dem Plattenbau direkt neben dem Wettbewerbsgebiet. In einem Zukunftsszenario prophezeien sie ihm sogar den Abriss.
Nicht so das Team aus Max Dudler und Hilmer & Sattler und Albrecht (ein 2. Preis), das diesen Rie­gel in eine Gruppe aus vier Bausteinen integriert, den Blöcken in Le Havre von Auguste Perret (Bauwelt 45.2005) nachempfunden. Mit seinem weiten Innenhof atmosphärisch sicher der spannendere Entwurf, schottet sich das Ensemble jedoch von der Umgebung ab. Die Neubauten wirkten, als würden sie die Nachbarhäuser belehren wollen, nach dem Motto „so geht Stadt“, nahm Regula Lüscher auf der Ausstellung mal die DDR-Moderne in Schutz.
Beim Entwurf von roedig.schop war es mit der Einigkeit der Jury vorbei. Diskutiert wurde über den besagten Fischerbrunnen, der durch eine Blockrandbebaung statt an der Straße in einem Hof liegen würde, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, aber auch geschützt vor dem Autolärm. Am Ende überwog der Wunsch, den Brunnen an der Kreuzung zu lassen. Immerhin setzen sich Anwohner auch jetzt schon hier hin, genießen den Blick auf Mall, S-Bahn-Trasse und Plattenbau, in dem sich die Sonne spiegelt – unbeeindruckt von dem um sie tosenden Feierabendverkehr.
Nicht-offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb nach RPW
1. Preis Hemprich Tophof Architekten; Ing.-Büro Abraham, Berlin | ein 2. Preis roedig.schop architekten, Berlin; plancontext landschaftsarchitektur, Berlin | ein 2. Preis  Max Dudler, Berlin + Hilmer & Sattler und Albrecht, München; TDB LS Architektur, Berlin
Fakten
Architekten Hemprich Tophof Architekten, Berlin; ; Ing.-Büro Abraham, Berlin; roedig.schop architekten, Berlin; plancontext landschaftsarchitektur, Berlin; Max Dudler, Berlin + Hilmer & Sattler und Albrecht, München; TDB LS Architektur, Berlin
aus Bauwelt 1-2.2014

0 Kommentare


loading
x
loading

2.2025

Das aktuelle Heft

Bauwelt Newsletter

Das Wichtigste der Woche. Dazu: aktuelle Jobangebote, Auslobungen und Termine. Immer freitags – kostenlos und jederzeit wieder kündbar.