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Geschäftsidee für New Berlin

Boris Schade-Bünsow träumt vom unglaublichen Geschäft für Architekten

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin

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Boris Schade-Bünsow träumt vom unglaublichen Geschäft für Architekten


Geschäftsidee für New Berlin

Boris Schade-Bünsow träumt vom unglaublichen Geschäft für Architekten

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin

Dieser Preis wird ihr Business verändern. Der WAF (World Architecture Festival)-Award wird weltweit von Bauherren und Architekten wahrgenommen. Mit mehr als 450 Presseartikeln in 60 Ländern wird eine globale Aufmerksamkeit erzeugt. Die Chance ist einmalig, für 875 Euro zum Frühbucherrabatt oder 925 Euro zum regulären Preis können Architekten Projekte in 30 Kategorien einreichen und herausfinden, ob ihre Arbeit „unglaublich“ ist. Die Projekte werden von einer Super-Jury, die aus den weltweit respektiertesten Architekten und Kritikern besteht, bewertet. In dreifachen „peer-review“-Verfahren wird die Qualität sichergestellt: „the winners … stand above the best in the world.“ All das verspricht die Auslobung des WAF-Awards. Und das nun auch in Europa und sogar in Deutschland. Das Festival gastiert vom 16. bis 18. November, nach vier Jahren im Marina Bay Sands Hotel in Singapur (das ist das mit dem Roof-top-Pool auf drei Hoteltürmen), nun in der Arena Berlin, einem ehemaligen Busdepot. Schwimmen kann man da auch. In der Spree liegt ein Schubleichter vor Anker, der als Badeanstalt fungiert. Der Eindruck, den die Schwimmer dort beim Blick über den Beckenrand haben, ist ebenfalls besonders aber vermutlich nicht ganz so spektakulär, vor allem im November, da wird das Badeschiff zur Sauna. Aber darum geht es nicht. Auf der dreitägigen Konferenz dürfen alle Wettbewerbsteilnehmer, die es auf die Shortlist geschafft haben, zehn Minuten lang ihr Projekt vorstellen. Wenn die Shortlist in den 30 Kategorien jeweils nur aus einem einzigen Teilnehmer besteht, dauert das alleine schon fünf Stunden. Die verbleibende Zeit auf der Konferenz ist dem „Wohnen für alle“ gewidmet, dem diesjährigen Konferenzthema. Wer da spricht und was gesagt wird ist noch nicht bekannt, der Anspruch schon. Das WAF möchte an die in eigener Wahrnehmung letzte große europäische Bauausstellung, die IBA 1987, anknüpfen und die Frage, die der Programmdirektor Paul Finch nach dem Fall der Mauer stellt, beantworten: „Would New Berlin be redeveloped on a Manhattan model of grid and tower, or would it stick with the familiar model of mansion block and courtyard?“ Bis dahin könnte man in New Berlin und anderswo Gedanken an die großar­tigen Möglichkeiten, die ein Erfolg beim WAF-Award für das eigene Business verspricht, verschwenden.

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