Bauwelt

Die neue Bauwelt

Donnerstag vergangener Woche war es so weit: ein letzter Blick in der Redaktion auf das fertige Heft, bevor die imprimierten Seiten in die Druckerei geschickt werden. Heft 37, unser jüngstes Kind, verlässt das Haus. Heute ist die neugestaltete Bauwelt bei Ihnen.

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin; Geipel, Kaye, Berlin

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    Foto: Erik-Jan Ouwerkerk

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Die neue Bauwelt

Donnerstag vergangener Woche war es so weit: ein letzter Blick in der Redaktion auf das fertige Heft, bevor die imprimierten Seiten in die Druckerei geschickt werden. Heft 37, unser jüngstes Kind, verlässt das Haus. Heute ist die neugestaltete Bauwelt bei Ihnen.

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin; Geipel, Kaye, Berlin

Was wir seit Anfang des Jahres erarbeitet haben, muss sich jetzt in Ihren Händen bewähren: beim schnellen Durchblättern wie beim genauen Lesen, im Büro am Schreibtisch, im Zug, unterwegs zum nächsten Termin, im Café um die Ecke, am Wochenende in Venedig mit Blick auf die blaue Lagune.
Der wachsenden Mobilität tragen wir Rechnung: Wo immer und auf welchem Kanal Sie sich gerade befinden, die Bauwelt kann Sie dabei begleiten. Wir haben nicht nur das Heft neu gestaltet, sondern auch den digitalen Auftritt grundlegend überarbeitet. Die Bauwelt jetzt Print, Online und auf dem Tablet. Online werden Sie Inhalte zeitnah und schneller lesen können, die Homepage wurde optimiert, auch auf dem iPhone und auf dem iPad können Sie jetzt bequem durch die Inhalte, aber auch durch neue Wettbewerbe und die Stellenanzeigen navigieren. Ende des Monats wird die Bauwelt-App freigeschaltet.
Verantwortlich für die Gestaltung der Bauwelt zeichnet Chris Rehberger mit seinem Büro Double Standards. Das Prinzip: Was gut ist, wurde nicht verändert – die grundsätzliche Struktur beibehalten. Im Inneren haben wir das Heft aufgeräumt und übersichtlicher gemacht – etwa so, wie man als Architekt einen Umbau plant und sorgfältig umsetzt. „Entscheidend für uns war“, so Chris Rehberger, „die Betonungen und die Wichtigkeiten im Heft deutlicher herauszuarbeiten. Die Leser müssen sich sofort zurechtfinden und mit einem Wimpernschlag das finden, was sie gerade interessiert.“
Die Hausfarbe der Bauwelt ist Gelb, und das macht sie in Zukunft schon beim Titel deutlich. Zu den Neuerungen gehören die Klarheit und die Eleganz der Schrift „New Rail Alphabet“, einer in England in den sechziger Jahren von Margaret Calvert konzipierten und jüngst von Henrik Kubel weiterentwickelten Grotesk-Schrift, die nicht nur gut lesbar ist, sondern auch als Macrotypo Wichtiges ohne Schnörkel hervorhebt.
Das Hauptthema werden wir in Zukunft gezielter in den Fokus stellen. In diesem Heft ist es ein Streitgespräch zur Frage, wie konservativ die Architektur heute sein muss, um jene Identifikation zu erzeugen, die in Zeiten des Umbruchs so wichtig geworden ist.
Dieser Umbruch spielt künftig eine prägende Rolle bei uns. Die Bauwelt ist ein Meinungs- und Tendenz-Medium. Sie generiert ihre Relevanz für die Leser hauptsächlich aus den aktuellen Architektur-, Städtebau- und baupolitischen Themen. Diese werden in einen gesellschaftlichen Kontext gestellt und international eingeordnet. Die Bauwelt wird auch weiterhin das inhaltliche Fundament für die Bildung, Infragestellung oder Bestätigung einer Haltung, für eine Diskussion zu diesen Themen bieten.
Darüber hinaus tragen wir dem geänderten Berufsbild von Architekten, Planern und Ingenieuren Rechnung – ökonomische Themen rücken verstärkt in den Blickpunkt. Was bedeutet die Energiewende für Architekten und Planer? Wie wirkt sich der demografische Wandel auf den Städtebau aus? Welche Rolle spielen Investoren und Projektsteurer heute? Fragen, für deren Beantwortung man eine Position benötigt, monokausale Antworten helfen nicht weiter. Die Lösungen für diese und andere wichtige Fragen des Bauens von heute und in der Zukunft werden interdisziplinär erarbeitet. Der Architekt muss hier wieder eine zentrale Rolle spielen. Entscheidend ist, modisch von modern und „return on invest“ von Investition in die Zukunft zu unterscheiden. Diese und andere Aspekte werden wir in den Berichten der Wochenschau, in den veröffentlichten Projekten und in anderen Rubriken verstärkt aufgreifen.
Unser Ziel: bei wichtigen Fragen, die das Bauen, die Architektur und die Stadtplanung betreffen, gemeinsam mit unseren Autoren knapp und präzis Orientierung bieten. Dazu gehört auch ein fester Standpunkt. Jede Woche gibt es jetzt gleich am Anfang der Wochenschau eine Kolumne, in der sich die Redakteure mit einer pointierten Meinung zu Wort melden – erkennbar an den Streifenportraits der Autoren, die Double Standards für uns entworfen haben (kleines Bild).
Jetzt sind wir vor allem gespannt auf Ihre Reaktion! Wir wünschen uns: dass Sie sich in der neugestalteten Umgebung sofort zurechtfinden, dass Sie bei uns Dinge entdecken, die Sie beruflich und, da und dort, auch persönlich weiterbringen, und dass wir für Sie relevante Themen aufarbeiten, egal auf welchem Medium Sie die Bauwelt gerade lesen wollen.
Noch einmal zurück nach Venedig: Koolhaas’ Biennale (Heft 21) ist auch im Herbst einen Besuch wert. Was aber passiert hinter den prächtigen Kulissen? Im nächsten Heft erfahren Sie, wie und durch wen die Lagunenstadt gerade ausverkauft wird.

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