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Es gibt keinen anderen Planeten

Sebastian Redecke wünscht sich, dass bei den Gipfeln des Jahres vielleicht doch etwas herauskommt

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

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Es gibt keinen anderen Planeten

Sebastian Redecke wünscht sich, dass bei den Gipfeln des Jahres vielleicht doch etwas herauskommt

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

Frank O. Gehrys Bankhaus am Brandenburger Tor ist fein herausgeputzt, wie immer, wenn eine Veranstaltung im dortigen „Axica Kongresszentrum“ stattfindet. Im großen Saal mit Glashaube und lustigen Akustikwolken ist ein Ring aus weißen Tischen und Stühlen aufgebaut. 35 „Klimaminister“ und ihre Delegationen werden zum „6. Petersberger Klimadialog“ erwartet, einem „wichtigen Termin in der Klima-diplomatie“. Bevor die Minister vom Adlon herüber kamen, war die Pressekonferenz anberaumt. Sie war alarmierend belanglos: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erhofft sich von dem großen UN-Klimagipfel Anfang Dezember in Paris einen „Klima-Marathonlauf“. Der Französische Außenminister Laurent Fabius, dort Gipfel-Gastgeber, war auch anwesend und fand diese „Formule de Barbara“ ganz gut. Ansonsten sprach er von einem Dreieck „Zuhören“, „Ambitionen“ und „Kompromiss“, machte deutlich, dass wir die letzte Generation seien, die beim Klimaschutz noch handeln könne und stellte fest, dass es keinen anderen Planeten gäbe, auf dem man leben könnte. Dann kam der Hinweis, dass im Juli in Addis Abeba ein Klimaschutz-Finanzierungs-Gipfel vorgesehen sei. Barbara ist nicht so locker und nennt Laurent lieber „Kollege Fabius“, spricht von einer „Agenda der Lösungen“ und vom Bekenntnis, den Anstieg der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius bis 2020 zu reduzieren, um gleich hinzuzufügen, dass dies nur eine Perspektive sei! Barbara stellt aber fest, dass in bestimmten Ländern „Sprünge möglich seien“. Vom G7-Gipfel im Juni auf Schloss Elmau sei nicht viel zu erwarten, er sei kein Beschlussgremium. Dort gemachte Aussagen seien aber „von besonderer Bedeutung“. Auf die Bitte, die Ziele im Bereich der Energieeinsparung im Gebäudesektor auf internationaler Ebene nochmals darzulegen, blieb alles völlig offen. Eine Kohlendioxid-neutrale Weltwirtschaft erhofft man sich 2050, 2070 oder 2090 – und warte dabei noch auf tragfähige Vorschläge. Am Ende wurde alles immer schwammiger, denn beim Petersberger Klimadialog ist „das Format der Diskussion bewusst informell gehalten, um eine möglichst offene und ehrliche Debatte zu fördern.“ Immerhin soll das erwartete Pariser Abkommen einen „Mechanismus zur Ambitionssteigerung“ enthalten.

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