Bauwelt

Campus-Erweiterung im dänischen Horsens

In der kleinen dänischen Stadt Horsens soll der Campus des VIA University Colleges erweitert werden. Neben einem Masterplan und den ersten drei Bausteinen, wurde ein Vorschlag für das siebzig Meter hohe Innovation House gefordert. Das Architekturbüro C.F. Møller setzte sich gegen Arkitema und RUM Arkitektur mit Lab Land durch.

Text: Flagner, Beatrix, Berlin

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    Der neue Uni-Campus im dänischen Horsens nach Plänen von C. F. Møller Architects
    Bild: C. F. Møller Architects

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    Der neue Uni-Campus im dänischen Horsens nach Plänen von C. F. Møller Architects

    Bild: C. F. Møller Architects

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    Der Turm sticht heraus. Er soll eine Aluminiumfassade bekommen, die übrigen Bauten Ziegelfassaden.
    Bild: C. F. Møller Architects

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    Der Turm sticht heraus. Er soll eine Aluminiumfassade bekommen, die übrigen Bauten Ziegelfassaden.

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    Die Konzeptskizze zeigt die Durchlässigkeit des neuen Campus. Im ersten Bauabschnitt sollen die drei vorderen polygonalen Baukörper und der Turm entstehen.
    Bild: C. F. Møller Architects

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    Die Konzeptskizze zeigt die Durchlässigkeit des neuen Campus. Im ersten Bauabschnitt sollen die drei vorderen polygonalen Baukörper und der Turm entstehen.

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    Lageplan der Campus-Erweiterung
    Bild: C. F. Møller Architects

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    Lageplan der Campus-Erweiterung

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Campus-Erweiterung im dänischen Horsens

In der kleinen dänischen Stadt Horsens soll der Campus des VIA University Colleges erweitert werden. Neben einem Masterplan und den ersten drei Bausteinen, wurde ein Vorschlag für das siebzig Meter hohe Innovation House gefordert. Das Architekturbüro C.F. Møller setzte sich gegen Arkitema und RUM Arkitektur mit Lab Land durch.

Text: Flagner, Beatrix, Berlin

Die Zahl der Studierenden pro Professor ist gering, Vorlesungssäle und Seminarräume befinden sich in großzügigen Neubauten und die Computerausstattung ist auf dem neuesten Stand: Für Hochschulen und Universitäten gibt EU-weit nur Finnland mehr seines Bruttosozialprodukts für Bildung aus als Dänemark. Neben der Universität in Kopenhagen und der Universität in Aarhus ist das VIA College mit insgesamt 20.000 Studierenden die drittgrößte Lehranstalt im Land. 2007 ging es aus der Fusion kleinerer Bildungseinrichtungen hervor. Jährlich bewerben sich 20.000 junge Menschen für einen Studienplatz an der VIA, gerade mal ein Fünftel werden angenommen. Langsam erweitert sich die Hochschulgruppe, zu der inzwischen acht Campusse in der Region Midtjylland, unter anderem in Aarhus, Randers, Viborg, Holstebro und Horsens, gehören. Neben Pädagogik, Gesundheitswesen und Managment, liegt der Schwerpunkt der Studiengänge im technischen Bereich. Am Standort in Horsens, eine knapp 57.500 Einwohner große Stadt an der Ostküste Jütlands, studieren etwa 4400 Studenten – davon kommen mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Horsens ist eine beliebte Studentenstadt, weswegen dessen Universitätsgelände nun wachsen soll. Seit 2015 entwickelt die CASA A/S als Bauherr und Projektentwickler zusammen mit der Stadt den Campus weiter. Ihr Ziel ist es, Hochschule und Stadt besser miteinander zu verflechten.
Der neue Knotenpunkt, das Planungsgebiet, liegt auf der anderen Seite der Stadt rund vier Kilometer vom derzeitigen Campus in Horsens entfernt am Bygholm Park, nördlich des örtlichen Bahnhofs. Die Forderungen für das Areal waren im Einladungswettbewerb klar: ein Masterplan für das brachliegende Areal, Entwürfe für die Baukörper der ersten Bauphase und ein Vorschlag für das sogenannte Innovation House. Mit 35.000 Quadratmeter soll im ersten Bauabschnitt die Hälfte des neuen Campusgebiets in Horsens gebaut werden. Die dänischen Architekturbüros Arkitema Architects, RUM Arkitektur mit Lab Land Architects sowie C.F. Møller Archi­tects durften ihre Ideen einreichen. Die Ergebnisse sind „drei sehr schöne und gute Projekte, die alle und jedes auf ihre eigene Weise die Aufgabe gelöst haben“, so die Jury. Den ersten Preis hat das traditionsreiche Büro C.F. Møller erhalten. Sie präsentierten einen Entwurf, der einen starken Dialog zwischen akademischem und städtischem Raum entwickelt. Den Hochschulkomplex aus polygonalen Baukörpern interpretieren C.F. Møller „als Stadt-in-der-Stadt“. Das Gefüge lässt kleine Gassen, Parks und Plätzen entstehen. Die Wegebeziehung spielt in dem Entwurf eine besondere Rolle: Es werden drei Wegachsen ausgebildet, die sich mit dem bestehenden Rad- und Fußgängernetz der Stadt verbinden und zum Herz des Entwurfs – dem überdachten Campusplatz – führen. Selbst die begrünten Freiflächen knüpfen an die Parks und Grünanlagen der Stadt an.
Die in der ersten Bauphase entstehenden drei Bausteine beherbergen jeweils ein Fachgebiet. In den ausgeschnittenen Polygonen sind Seminar- und Unterrichtsräume, Gruppen- und Konferenzräume sowie offene Lernbereiche und Cafés untergebracht. Im ersten und dritten Obergeschoss kommen großzügige grüne Außenbereiche dazu, die die drei Polygone miteinander verbinden. Eine clevere Idee, die den Austausch der Studierenden nicht nur auf dem Campus­gelände, sondern auch auf den Terrassen ermöglicht. Die drei Fachbereiche sind so nicht nur visuell miteinander verbunden, sondern auch physisch. Das Herz des Campus, der zentrale Platz zwischen den Neubauten, wird zum gemeinsamen, überdachten Atrium.
Der 16-geschossige Turm, das Innovation House, entsteht auf einem der Baukörper. Er wird der Berührungspunkt zwischen den Studierenden und der freien Wirtschaft sein. Neben Forschungslaboren wird dort die Gründung von Start-Up-Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, Energie, Mobilität und digitale Innovation forciert. Im Gegensatz zu den polygonalen Ziegelbauten soll der Turm eine Aluminiumfassade bekommen um stärker herauszustechen. Der changierende Ziegel nimmt farblich Bezug auf sein Umfeld. Die Materialien spiegeln jedoch auch die Funktionen wider: Strahlender Fortschritt im Turm gegenüber warmer und leben­diger Lernatmosphäre. Im Inneren wird diese Charakteristik durch kleine hölzerne Einbauten in Form von Hütten geboten. Sie bieten Raum für Lerngruppen und sind damit im Grunde die kleineste Einheit der Konzeptidee der Stadt-in-der-Stadt. Spannend bleibt die Frage, inwiefern dieser angestrebte Mikrokosmos tatsächlich die Stadt bereichert.

Nicht-offener Realisierungswettbewerb
1. Preis C. F. Møller Architects, Aarhus
Anerkennung RUM, Horsens; Labland Architects, Aarhus
Anerkennung Arkitema Architects, Aarhus

Fachpreisrichter
Lene Holmgaard Stegemejer, Stadt Horsens; Jesper Gemmer, Stadt- und Hafenentwicklungschef, Horsens; Katja Viltoft, JJW Architects, Frederiksberg; Klaus Mikkelsen, Henning Larsen Architects, Kopenhagen

Wettbewerbsbetreuung
Rambøll Danmark, Vejle
Fakten
Architekten C.F. Møller Architects, Aarhus; RUM, Horsesn; Labland Architects, Aarhus; Arkitema Architects, Aarhus
aus Bauwelt 22.2017
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