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Geburtstagsgeschenke

Friederike Meyer macht sich Gedanken um die Zukunft des Bauhauses

Text: Friederike Meyer

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Friederike Meyer macht sich Gedanken um die Zukunft des Bauhaus

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Friederike Meyer macht sich Gedanken um die Zukunft des Bauhaus


Geburtstagsgeschenke

Friederike Meyer macht sich Gedanken um die Zukunft des Bauhauses

Text: Friederike Meyer

2019 ist es 100 Jahre her, dass Walter Gropius die berühmteste Schule des 20. Jahrhunderts ins Leben rief. Inzwischen ist das Bauhaus zur musealisierbaren Marke geworden, die jährlich hunderttausende Besucher nach Weimar, Dessau und Berlin lockt. Das Problem: Es gibt zu wenig Platz, um all die Objekte auszustellen, die Lehrer und Schüler jener Zeit hinterlassen haben. Anlass genug, zum runden Geburtstag in jeder Stadt ein Museum zu bauen. Der Aufwand war, schon bevor überhaupt Architekten beauftragt wurden, immens. Jahrelang rang man in Weimar, Dessau und Berlin um Mittel und Quadratmeter, in Dessau hat die Standortfrage sogar einen Direktor verschlungen. Während die Bauhausdirektoren und Lehrer damals die Gebäude selbst entworfen haben, werden heute Wettbewerbe veranstaltet. 536 Büros bewarben sich im Jahr 2011 in Weimar, 831 reichten Anfang des Jahres in Dessau ein, in Berlin gab es 174 Bewerbungen. Ebenso hypertroph die Jurierung. In Weimar saß die Jury drei Tage über 27 Arbeiten zusammen, in Berlin zwei Tage über 50, in Dessau drei Tage über 831 Arbeiten und noch mal einen Tag über 30, die weiterbearbeitet worden waren. Wir ersparen uns die Arbeitsstunden auszurechnen. Das Ergebnis wirkt – mit Abstand betrachtet – ernüchternd. In Weimar, Dessau und Berlin werden funktionale Hüllen für die Präsentation von Exponaten entstehen. Es ist allein die Marke Bauhaus, die den prämierten Entwürfen ihre Aura verleiht. Ob sie bis 2019 fertig sind ist ungewiss. Heike Hanadas und Benedict Tonons Vorschlag für Weimar (Bauwelt 14.2012), feierte kürzlich Spatenstich, hat gute Chancen. Im Bauhaus-Archiv in Berlin und auch in Dessau wird man wohl auf einer Baustelle feiern. Welcher der beiden ersten Preisträger in Dessau bauen darf, wird derzeit noch verhandelt (Bauwelt 37.2015). Vielleicht ist es Zeit, schon mal an den 150. Bauhaus-Geburtstag zu denken. Existiert das Bauhaus dann nur mehr noch als Shop-in-Shop in der namensgleichen Baumarktkette oder feiern wir die Eröffnung des 10. Bauhausmuseums in China? Ist die Marke lediglich ein Eintrag im Netz? Werden wir uns die Objekte zu Hause in 3D ausdrucken? Oder planen Architekten ganz klassisch die klimaneutrale Sanierung der Museen? Wenn die Ausschreibung rechtzeitig beginnt, könnten sie 2069 neu eröffnen.

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