Bauwelt

Labor für visionäre Architektur

LAVA in der Architekturgalerie München

Text: Paul, Jochen, München

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    Im Projektionsraum der LAVA-Ausstellung Foto: Saskia Wehler
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    Im Projektionsraum der LAVA-Ausstellung Foto: Saskia Wehler

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Labor für visionäre Architektur

LAVA in der Architekturgalerie München

Text: Paul, Jochen, München

Die Architekturgalerie München wird dreißig. Sie startet das Jubiläumsjahr mit einer Ausstellung von LAVA (Akronym für: Laboratory for Visionary Architecture). Im Architektur-Blog bustler hieß es dazu: „It’s a Long Way to the Top (If You Wanna Rock ‘n’ Roll). And it’s a long way from vision to reality for young architects, too.“ Das fasst die Ausstellung recht gut. Denn LAVA zeigen größtenteils Ideen, die sie über Jahre erforscht und entwickelt haben (häufig in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IAO), bevor daraus konkrete Projekte hervorgingen.
Chris Bosse, Tobias Wallisser und Alexander Rieck gründeten Lava im Jahr 2007; das Büro hat heute Filialen in Stuttgart, Berlin, Sydney und Shanghai. In der Ausstellung dabei sind: das im Wesentlichen aus einem schwarzen Korridor und einer weißen Lounge bestehende Philips Lighting Application Centre in Eindhoven (2014), ein parametrisches Fassadensystem für Hochhäuser in Hanghzou, Verwaltungszentrum und Laborgebäude der King Abdealziz City for Science and Technology in Riad, Jugendherbergen in Berchtesgaden (2011) und Bayreuth (ab 2015) und das in Ausführung befindliche Product and Application Development Center von SIPCHEM in Al Khobar/Saudi-Arabien: ein Bürogebäude, dessen Fassade aus einer nichtrepetitiven Struktur von CNC-gefrästen Styroporblöcken besteht – „wahrscheinlich das dickste Wärmedämmverbundsystem der Welt“, so die Architekten.
Dargestellt werden die Projekte auf einer umlaufenden, raumhohen Fototapete. So veranschaulicht die Ausstellung die Position von LAVA zwischen Mensch, Natur und Technik, Virtual Reality und Realisierung sowie ihre Arbeitsweise, Zukunftstechnologien des Bauens mit Organisationsprinzipien aus der Natur zu verbinden. Sie wirft aber auch Fragen auf: Worin besteht die Innovation einer Styroporfassade? Wie problematisch sind autoritäre Regime als Bauherren? Was können Tabula-rasa-Projekte wie Masdar City – der Plan für die Plaza im Zentrum der Stadt in den Sanddünen von Abu Dhabi stammt von LAVA – zum Thema Nachhaltigkeit beitragen?
Ob LAVA als Visionäre in die Fußstapfen von Haus-Rucker-Co treten, die 1985 als erste in der Architekturgalerie München ausstellten, wird sich wohl erst zum 50. Jubiläum der Galerie sagen lassen.
Fakten
Architekten Lava, Stuttgart
aus Bauwelt 6.2015
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