Bauwelt

Transit: Bahnhof Gütersloh

Die Umgestaltung des Gütersloher Bahnhofsvorplatzes, ein Fahrradparkhaus, die Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs und ein Vorschlag für die Nachnutzung des derzeitigen Standorts: Topotek 1 konnten den vielschichtigen Wettbewerb für sich entscheiden.

Text: Flagner, Beatrix, Berlin

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    1. Preis Topotek 1 aus Berlin schlagen ein großes Dach vor, unter dem der ZOB und die Post untergebracht sind.
    Abb.: Planer

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    1. Preis Topotek 1 aus Berlin schlagen ein großes Dach vor, unter dem der ZOB und die Post untergebracht sind.

    Abb.: Planer

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    Bodenbelag aus changierendem Klinker leitet vom Bahnhof ins Stadtzen­trum.
    Abb.: Planer

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    Bodenbelag aus changierendem Klinker leitet vom Bahnhof ins Stadtzen­trum.

    Abb.: Planer

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    2. Preis Im Entwurf von Franz Reschke mit der Freien Planungsgruppe Berlin dominiert der Straßenraum: Fahrradparkhaus, Mobilitätszentrum und Dächer wirken wie Inseln.
    Abb.: Planer

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    2. Preis Im Entwurf von Franz Reschke mit der Freien Planungsgruppe Berlin dominiert der Straßenraum: Fahrradparkhaus, Mobilitätszentrum und Dächer wirken wie Inseln.

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    Der Willy-Brand-Platz schließt mit der Straße ab und verbindet sich nicht direkt mit der Innenstadt.
    Abb.: Planer

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    Der Willy-Brand-Platz schließt mit der Straße ab und verbindet sich nicht direkt mit der Innenstadt.

    Abb.: Planer

Transit: Bahnhof Gütersloh

Die Umgestaltung des Gütersloher Bahnhofsvorplatzes, ein Fahrradparkhaus, die Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs und ein Vorschlag für die Nachnutzung des derzeitigen Standorts: Topotek 1 konnten den vielschichtigen Wettbewerb für sich entscheiden.

Text: Flagner, Beatrix, Berlin

IC 1927, Berlin-Gütersloh, nach einer Drei-Stunden-Fahrt wird man am kleinen Bahnhof der ostwestfälischen Stadt unruhig begrüßt: ein Meer wild abgestellter Fahrräder und eine seltsam in den Boden absteigende, gläserne Rotunde. Will man die Reise mit dem Bus fortsetzen, muss zunächst der Zentrale Omnibusbahnhof auf der Rückseite eines Kinos gefunden werden.
In Gütersloh ist das An- und Weiterkommen nicht sehr übersichtlich. Dabei ist das Bahnhofs­umfeld als Verkehrsknotenpunkt, der den Ein- und Übergang ins Zentrum markiert, ein wichtiger Ort in der Stadt. Die Mängel wurden zum Anlass genommen das integrierte Handlungskonzept „Aktives Stadtzentrum Gütersloh“ zu formulieren, das die Neugestaltung und Umstrukturierung des Bahnhofsareals vorsieht. Hierfür wurde 2016 ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Aufgabe für das etwa drei Hektar große Areal ist vielfältig: Neben der Aufwertung des Willy-Brandt-Platzes – dem Bahnhofvorplatz – soll vor allem der Verkehrsfluss verbessert werden, das an den Hauptbahnhof östlich angrenzende Wohngebäude soll einem Fahrradparkhaus weichen, der ZOB auf das bisherige Postareal verlagert werden. Die Fläche des derzeitigen Standorts soll zum Aushängeschild der Innenstadt werden.
In der zweiten Wettbewerbsphase gingen nur sieben von neun Arbeiten ein. Die Jury befand zwei davon für besonders gelungen und honorierte den Entwurf von Topotek 1 mit einem ersten Preis, die Arbeit von Franz Reschke zusammen mit Freie Planungsgruppe Berlin mit einem zweiten Preis.
Topotek 1 schlagen für den neuen Zentralen Omnibusbahnhof ein trapezförmiges Dach vor. Darunter befinden sich nicht nur die Haltestellen, sondern ebenfalls trapezförmige Körper, in denen Post und Sozialräume untergebracht sind. Das viergeschossige Fahrradparkhaus, ein weiteres Trapez, bietet neben 700 Fahrradstellplätzen ein Café im Erdgeschoss an. Der verkehrsberuhigte Willy-Brandt-Platz endet nicht an der Straßenkante, sondern geht in die Fußgängerzone über. Mit dem roten Klinker-Bodenbelag wird farblich auf die Fußgängerzone Bezug genommen. Auch der ehemalige ZOB wird mit rot-schattiertem Bodenbelag versehen und verbindet sich mit Bahnhof und Innenstadt. Ein eingeschossiges Restaurant – wieder trapezförmig –, Bänke und große Platanen sollen den neugewonnenen Stadtraum beleben. Der Entwurf ist klar, die Stadtmöbel mit Bedacht gesetzt. Die Entscheidung, das Fahrradparkhaus zwischen Willy-Brandt-Platz und ZOB zu setzen, und nicht wie in der Auslobung gefordert, östlich angrenzend an das Bahnhofsgebäude, ist richtig. Es steht so direkt an der Kaiserstraße.
Die Arbeitsgemeinschaft aus Franz Reschke und Freie Planungsgruppe sieht, mal als Volumen mal als Dach, länglich ausgebildete Ovale vor, die seitlich-parallel zum Bahnhof stehen. Das Areal wird von einer „Mobilitätszentrale“, einer Radstation mit Café und einem Fahrradparkhaus räumlich gefasst. Dazwischen befinden sich die gläsernen Dächer der Haltestellen des ZOB. Für dessen derzeitigen Standort sehen sie Parkplätze und Gastronomieflächen vor. Der Platz schließt vor der Kaiserstraße ab und verbindet sich nicht mit der Innenstadt, auch wenn die selben grauen Betonsteine verlegt werden sollen.
Mit der Entscheidung der Jury nur zwei Preise zu vergeben und die verbleibenden Arbeiten jeweils mit einer Aufwandsentschädigung von 4.800 Euro zu versehen, sprechen sie eine deutliche Empfehlung aus, der man sich gern anschließt.
Offener, zweiphasiger städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
1. Preis Topotek 1, Berlin
2. Preis Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin mit Freie Planungsgruppe Berlin, Berlin
Fachpreisrichter
Ulrike Beuter, Oberhausen (Vorsitz); Kristin Ammann-Dejozé, Münster; Andreas Fritzen, Köln; Nina Herrling, Stadtbaurätin der Stadt Gütersloh; Jasper Jochimsen, Berlin; Norbert Kloeters, Aachen; Michael Zirbel, Fachbereichsleiter Stadtplanung, Stadt Gütersloh
Ausloberin
Stadt Gütersloh
Wettbewerbsbetreuung
Post Welters und Partner, Dortmund
Fakten
Architekten Topotek 1, Berlin; Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin;t Freie Planungsgruppe Berlin, Berlin
aus Bauwelt 20.2017
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