Architektur in Brandenburg
Bauten der Weimarer Republik
Text: Scheffler, Tanja, Dresden
Architektur in Brandenburg
Bauten der Weimarer Republik
Text: Scheffler, Tanja, Dresden
Bereits das Titelbild deutet mit dem Schiffshebewerk in Niederfinow und dem Einsteinturm in Potsdam die große Vielfalt der 60 vorgestellten Projekte an. Die Ära der Weimarer Republik war eine spannende Zeit mit oft sehr komplexen Bauaufgaben. Architekten suchten nach neuen Formen und experimentierten mit innovativen Materialien wie zum Beispiel bei den Kupferhäusern in Eberswalde.
Der Band beleuchtet bekannte architektonische Highlights wie die Bundesschule des ADGB in Bernau, die Hutfabrik in Luckenwalde oder das Dieselkraftwerk in Cottbus. Er fokussiert aber auch sozialen Wohnungsbau sowie moderne Einrichtungen für Bildung, Gesundheit und Erholung. In der Weimarer Republik hatten auch die Stadtbauräte großen Einfluss auf die architektonische Gestaltung. Moritz Wolfs Generalsiedlungsplan für Brandenburg an der Havel (1925) sah rund um die Industriestadt Trabantensiedlungen vor. Karl Erbs führte diese Ideen durch funktionale Wohnanlagen weiter. Das städtische Wohlfahrtsforum (1930) bündelt Schwimm- und Turnhalle mit einer aus Verwaltungs- und Behandlungsräumen bestehenden Krankenkasse zu einem Gesamtkomplex.
Schulen, Kirchen, Friedhofsanlagen, Avantgarde-Villen und große Siedlungen aus ganz Brandenburg werden präsentiert. Lagepläne und Kontraktdaten laden dazu ein, das umfangreiche baukulturelle Erbe wieder neu zu entdecken.
Die von Ulrike Laible herausgegebene Veröffentlichung überzeugt durch fachlich fundierte Texte, Zeichnungen und viele Fotos. Essays zu den wichtigsten Bauaufgaben sowie der städtebaulichen Entwicklung der größeren Orte runden den Band ab. Er ist nicht nur als Nachschlagewerk, sondern durch das handliche Format auch als Architekturführer sehr zu empfehlen.
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