In sieben Kapiteln beleuchtet Moritz Holfelder den Werdegang von Graft: vom gemeinsamen Studium an der TU Braunschweig, der Gründung des Büros in Los Angeles, über die ersten medial beachteten Entwürfe bis hin zu aktuellen Projekten.

Dabei lässt er die Gründer von Graft Lars Krückeberg, Thomas Willemeit, Wolfram Putz und Gregor Hoheisel immer wieder selbst zu Wort kommen. Gelesen wird das Hörbuch von der Sprecherin Sabine Kastius und dem Autor selbst. Er zeichnet ein genaues Portrait der Bauten, die detailreiche Beschreibungen lassen die Architektur vor dem inneren Auge des Zuhörers entstehen.

Das Hörbuch lässt viel Raum für die Philosophie von Graft. Im letzten Drittel der CD kommen dann auch ein paar kritische Stimmen zu Wort. Kritiker sehen Graft oft als Vertreter eines weltweiten Trends der Selbstinszenierung, der weder Inhalte vermittelt noch Antworten auf aktuelle globale Fragen gibt. Gegen diese Kritik setzt der Autor das Pink-Project des Büros, eine rosafarbenen Zeltstadt für New Orleans, mit der sie auf die sozialen Missstände hingewiesen hätten, die nach dem Tropensturm „Katharina“ deutlich wurden. Später beteiligten sie sich die Architekten am Wiederaufbau eines Stadtviertels, in dem vorwiegend sozial benachteiligte Menschen wohnen.

Das Hörbuch endet mit einer Prognose von Graft zur zukünftigen Architekturentwicklung. Ihrer Meinung nach werden traditionelle Architekturbüros an Bedeutung verlieren, kurzfristige Architektengemeinschaften oder Labels, die projektbezogen nach umfassenden Lösungsansätzen suchen, würden
zukünftig an Bedeutung gewinnen.