Bauwelt

Galletti Matter

De aedibus 66

Text: Drewes, Frank F., Bielefeld

Eventteaser Image
  • Social Media Items Social Media Items

  • Social Media Items Social Media Items


Galletti Matter

De aedibus 66

Text: Drewes, Frank F., Bielefeld

Der 66. Band der Architektenmonografien De aedibus stellt das Westschweizer Büro Galletti & Matter aus Lausanne vor. Claude Matter und Oli-vier Galletti kennen sich bereits aus dem Studium an der EPF Lausanne, das sie beide 1989 abschlossen. Im selben Jahre gründeten sie auch schon ihr eigenes Büro, so dass ihre Biografien frei von jeglichen Einflüssen und „Lehrjahren“ sind. Geprägt waren sie jedoch anfänglich durch den Einfluss ihres Professors Luigi Snozzi an der EPF.
Ein gewonnener Wettbewerb war der Start in die Selbst-ständigkeit. Ein Blick in das 15-seitige Werkverzeichnis offenbart, dass unter den chronologisch durchlaufend nummerierten Projekten stolze 110 Beiträge zu Wettbewerben waren und weitere 24 Entwürfe als (Vor)projekte und (Machbarkeits)studien gelistet sind. Hin- zu kommen die beiden Buchpublikationen und die jeweiligen Diplomarbeiten. Somit zeigen 179 kleine Fotos die Modelle, Bauten oder Pläne, so dass die fast 30 Jahre ihrer Tätigkeit lückenlos studiert werden können, quasi als Catalogue Raisonné.
Nach einem Notat von Heinz Wirz und einer sehr persönlichen Einführung von Bruno Marchand werden 18 Projekte ausführlich vorgestellt und mit einem kurzen Text der Architekten erläutert. Dabei wird schnell offenkundig, dass Galletti & Matter keine Vertreter der in der Schweiz weitverbreiteten Stringenz und Rationalität sind. Vielmehr ist es ihr ausgeprägtes Interesse an Texturen und Materialien, was zu unterschiedlichsten Raumstimmungen führt. Die Materialien sind häufig unverkleidet und verleihen dem Gesamtbild eine Art „raue Poesie“, die ganz im Geiste der 1950er Jahre ist. Farbe ist ein weiteres Kriterium, das vielfältig eingesetzt wird und sowohl appliziert als auch werkstoffeigen sein kann.
Auch die 18 dokumentierten Projekte lassen keinerlei klassifizierende Handschrift erkennen, denn zu individuell ist die jeweilige Aussage. Hinzu kommt, dass es sich bei vielen Aufgaben um An- und Umbauten handelt, wo orts- und typenspezifische Herangehensweisen gefragt sind. Anstelle einer mitunter einschränkenden Entwurfsstrategie entwickeln diese Architekten mit jedem Projekt eine neue, eigenständige Gangart und Lösung, was das Studium dieser Monografie vielfältig gestaltet.
Fakten
Autor / Herausgeber Von Heinz Wirz
Verlag Quart Verlag, Luzern, 2017
Zum Verlag
Zum Buchshop
aus Bauwelt 6.2019
Artikel als pdf

0 Kommentare


loading
x
loading

25.2024

Das aktuelle Heft

Bauwelt Newsletter

Das Wichtigste der Woche. Dazu: aktuelle Jobangebote, Auslobungen und Termine. Immer freitags – kostenlos und jederzeit wieder kündbar.