Grundrissfibel
Wohnungsgrundrisse aus 42 Wettbewerben im gemeinnützigen Wohnungsbau 1999 - 2011
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Grundrissfibel
Wohnungsgrundrisse aus 42 Wettbewerben im gemeinnützigen Wohnungsbau 1999 - 2011
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Seit der Neuordnung des öffentlichen Beschaffungswesens im Jahr 1999 hat das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich als Baudienstleister jedes Jahr durchschnittlich acht Wettbewerbsverfahren (knapp die Hälfte davon waren Wohnbauwettbewerbe) organisiert, woraus bis heute über 4000 zeitgemäße Wohnungen entstanden sind.
Bis auf wenige Ausnahmen sind sämtliche Siegerprojekte entweder fertiggestellt, in Planung oder im Bau. Die 42 Wohnbauwettbewerbe der letzten zwölf Jahre brachten natürlich nicht nur Siegerentwürfe hervor, sondern eine Vielzahl von innovativen und eigenständigen Lösungen, die zwar als Preisträger prämiert wurden, aber nicht realisiert werden konnten.
Das Amt für Hochbauten hat aus diesem Fundus 350 Grundrisstypen ausgewählt und in einer Grundrissfibel zusammengefasst. Entstanden ist ein fettes Büchlein mit fast 1000 Seiten, sperrig und scheinbar nur schwer zu nutzen. Es ist ein Steinbruch mit Rohlingen, die nicht kommentiert werden und sich trocken aneinander reihen. Keine Ansichten, keine Schnitte, lediglich ein Wohnungsgrundriss im Maßstab 1:200 und ein Lageplan im Maßstab 1:1000 müssen reichen, um sich ein Bild der Wohnqualität zu machen. Bewusst wurde auch auf Systematik und Typologie verzichtet, weswegen diese Fibel nicht für den eiligen Leser geeignet ist. Lediglich ein Innenraumfoto vom realisierten Projekt bzw. vom Innenraummodel strukturiert jeweils als Auftakt die 42 Wettbewerbe und schafft Bezugspunkte. Durch diese Destillation gerät der Fokus zwangsläufig auf die Funktionalität der Grundrisse und führt zu Vergleichen, die nicht auf Basis von überzeichneten und gefälligen Darstellungstechniken geschehen.
Auf Farbe wurde ebenso verzichtet wie auf Anleitungen und Regeln. Die Fibel ist ein Bilderbuch, das inspiriert und als Rohmaterial dient. Sie ist keine Kopiervorlage, denn die meisten Grundrisse sind viel zu speziell, als dass sie als allgemeingültige Vorlage dienen könnten. Die Frage nach dem „guten Wohnungsgrundriss“ bleibt bewusst unbeantwortet. Auch die Architekten der ausgewählten Grundrisse stehen nicht im Vordergrund – nicht mal im Inhaltsverzeichnis oder einem Index. Sie finden sich lediglich bei den entsprechenden Grundrissen mit Ortsangaben, womit auch eine schnelle Suche nach den Entwurfsverfassern unmöglich ist. Bei der heutigen Fixierung auf Namen und der Befeuerung des vermeintlichen Starkultes ist dies eine überaus sympathische Grundhaltung, die den Fokus mal wieder auf Inhalte lenkt und nicht an der marktgerechten Verpackung kleben bleibt.
P.S.: Auch die zweite Auflage ist bereits vergriffen. Eine erweiterte Neuauflage ist für den Herbst angekündigt.
Das Amt für Hochbauten hat aus diesem Fundus 350 Grundrisstypen ausgewählt und in einer Grundrissfibel zusammengefasst. Entstanden ist ein fettes Büchlein mit fast 1000 Seiten, sperrig und scheinbar nur schwer zu nutzen. Es ist ein Steinbruch mit Rohlingen, die nicht kommentiert werden und sich trocken aneinander reihen. Keine Ansichten, keine Schnitte, lediglich ein Wohnungsgrundriss im Maßstab 1:200 und ein Lageplan im Maßstab 1:1000 müssen reichen, um sich ein Bild der Wohnqualität zu machen. Bewusst wurde auch auf Systematik und Typologie verzichtet, weswegen diese Fibel nicht für den eiligen Leser geeignet ist. Lediglich ein Innenraumfoto vom realisierten Projekt bzw. vom Innenraummodel strukturiert jeweils als Auftakt die 42 Wettbewerbe und schafft Bezugspunkte. Durch diese Destillation gerät der Fokus zwangsläufig auf die Funktionalität der Grundrisse und führt zu Vergleichen, die nicht auf Basis von überzeichneten und gefälligen Darstellungstechniken geschehen.
Auf Farbe wurde ebenso verzichtet wie auf Anleitungen und Regeln. Die Fibel ist ein Bilderbuch, das inspiriert und als Rohmaterial dient. Sie ist keine Kopiervorlage, denn die meisten Grundrisse sind viel zu speziell, als dass sie als allgemeingültige Vorlage dienen könnten. Die Frage nach dem „guten Wohnungsgrundriss“ bleibt bewusst unbeantwortet. Auch die Architekten der ausgewählten Grundrisse stehen nicht im Vordergrund – nicht mal im Inhaltsverzeichnis oder einem Index. Sie finden sich lediglich bei den entsprechenden Grundrissen mit Ortsangaben, womit auch eine schnelle Suche nach den Entwurfsverfassern unmöglich ist. Bei der heutigen Fixierung auf Namen und der Befeuerung des vermeintlichen Starkultes ist dies eine überaus sympathische Grundhaltung, die den Fokus mal wieder auf Inhalte lenkt und nicht an der marktgerechten Verpackung kleben bleibt.
P.S.: Auch die zweite Auflage ist bereits vergriffen. Eine erweiterte Neuauflage ist für den Herbst angekündigt.
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