Ira Rakatansky studierte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bei Walter Gropius und Marcel Breuer in Harvard und war der erste Mitarbeiter im Privatbüro von Breuer. Die architektonische Prägung führte somit zwangsläufig in die Moderne und zum International Style.

Als Sohn eines Bauunternehmers brachte er ein hohes baukonstruktives Wissen mit. Nach dem Studium zog es ihn auch gleich wieder zurück nach Rohde Island, wo er noch immer, einundneunzigjährig, in Providence lebt. Sein überschaubares Werk, das Anfang der 90er Jahre seinen Abschluss fand, kann als singuläres Beispiel für die Bauhaus-Moderne in Rhode Island gelten. Sein primär in Wohnbauten verankertes Œuvre ist weniger dogmatisch, als man es aufgrund seiner Lehrer erwartet.

Rakatansky sah Architektur primär als Lebensraum umschließende Hülle, die sich einem speziellen Ort einfügt. Die Häuser zeichnen sich durch ökonomische Grundrisse aus, die mehr Größe suggerieren, als sie tatsächlich haben. Der Gedanke der Moderne manifestiert sich besonders in praktischen Aspekten, wie der Raumeffizienz und einer Pflegeleichtigkeit, die dem Selbstverständnis der emanzipierten „Nachkriegsfrau“ entsprach.

Mit „As Modern As Tomorrow“ legen John Caserta und Lynnette Widder eine Monografie vor, die in ihrer Aufmachung wunderbar den Zeitgeist der Nachkriegsmoderne widerspiegelt. Originale Werk- und Detailpläne, Scans von Zeitungsartikeln und eine Mischung aus aktuellen und historischen Fotos geben diesem Buch einen spannungsreichen und authentischen Rahmen.