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Occupation

Allied Works Architecture Brad Cloepfil

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

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Occupation

Allied Works Architecture Brad Cloepfil

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

Präsenz, Gewicht und Dauerhaftigkeit sind die Attribute, welche die erste Monografie über den Architekten Brad Cloepfil und sein Büro Allied Works ausstrahlt. Die 440 Seiten auf schwerem Papier addieren sich zu immerhin 2,8 Kilo. Das in Grobleinen gebundene Hardcover verleiht diesem Buch eine sowohl traditionelle als auch haptische Note, wie sie unter den zahlreichen Neuerscheinungen nur selten zu finden ist. Das Cover ist mit Papier in handgeschöpfter Optik belegt, mit Prägedruck versehen und zeigt eine Konzeptskizze als Kohlezeichnung.
Mit diesem Auftritt sind die Eckdaten der Archi­tekturphilosophie Brad Cloepfils gleich deutlich gemacht. Eine solide und vertraute Materialität, Orthogonalität und ökonomische Grundrisse zeugen von einer eher traditionellen Haltung, was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass es sich hier um konzeptionelle und zeitgemäße Architektur handelt. Die jüngeren Projekte zeigen eine zunehmende Tendenz, auch mit Kurven und Bögen zu arbeiten, aber auch sie sind streng aus der Ordnung des orthogonalen Rasters entwickelt.
Auffällig ist der Schwerpunkt im Bereich Kunst und Museen, denn immerhin sechs der zwölf gezeigten Projekte sind Museen. Das Museum of Arts and Design am Columbus Circle in New York und das Contemporary Art Museum in St. Louis sind vielfach publiziert worden, das Clyfford Still Museum in Denver wird am 18. November dieses Jahres eröffnet. Cloepfils Rich­tung wurde gleich mit einem der ersten Projekte vorgegeben: Der Maryhill Overlook in der weiten Landschaft des Staates Washington ist ein gefalteter Betonmäander von ähnlicher Ikonographie wie beispielsweise Donald Judds Betonkuben in Marfa, Texas. Cloepfils weltweit wahrgenommenes Projekt stellte die Weichen und begründete eine wichtige Haltung für alle folgenden Projekte. Der Dialog mit der Landschaft ist ein durchgängiges Thema, das zu Rahmungen und Gegenüberstellungen führt, die der Landschaft, der Architektur und nicht zuletzt der Kunst ihren eigenen Raum lassen.
Diese Monografie hat sämtliche Qualitäten eines Coffee Table Books, ist aber gleichsam dazu geeignet, eingehend studiert zu werden. Alle Projekte sind reichhaltig und großzügigst bebildert und beginnen jeweils mit einer ausklappbaren Doppelseite, die ein Kontextfoto und einen Lageplan enthält. Auf deren Rückseite befinden sich Skizzen und Modellfotos, gefolgt von einem Text und weiterem Planmaterial. Besonders hervorzuheben ist die Opulenz der gezeigten Darstellungen, die von präzisen Grundrissen über Kohlezeichnungen, Konzept- und Detailplänen bis zu Buntstiftzeichnungen reicht. Beschriftungen oder Bildunterschriften sucht man hier vergebens – das gezeigte Planmaterial und die Fotos müssen in ihrer Zusammengehörigkeit erarbeitet werden. Dieser wahre Augenschmaus wird unterbrochen bzw. angereichert durch sieben Gespräche, die Cloepfil mit Künstlern, einem Landschaftsarchitek­ten, einem Ökologen, einem Theologen und einem Philosophen führte und die jeweils unterschiedliche Aspekte in den Diskurs bringen. Drei Essays von Cloepfil selbst erhellen seine eigene Position, und die Texte von Sandy Isenstadt und Kenneth Frampton sorgen für die Wahrnehmung von außen. Am Ende rundet eine bebilderte Werkübersicht dieses Opus Magnum ab, welches das Potenzial zu einem Klassiker hat.
Fakten

Verlag Hatje/Cantz, Ostfildern 2011
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aus Bauwelt 36.2011
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