Redefining Brutalism
Text: Torkar, Felix, Berlin
Redefining Brutalism
Text: Torkar, Felix, Berlin
Brutalismus erfreut sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit. Nach langen Jahren der Vernachlässigung wird der expressive Baustil in zahlreichen Ausstellungen, Publikationen und Social Media Accounts rehabilitiert und als letzte heroische Phase der Moderne gefeiert. Die Fotogenität dieser nackten, skulpturalen Kolosse trägt ihr Übriges zur neuen Begeisterung bei.
Nun nimmt auch der britische schreibende Architekt Simon Henley mit seinem Buch „Redefining Brutalism“ ebendiesen unter die Lupe. In zwölf Essays nähert er sich dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Architekturhistorische Vorläufer und Nachfahren, politische und sozioökonomische Bedingungen, zeitgenössischer Architekturdiskurs, neue Impulse in der Stadtplanung, neue Bautechniken – das komplexe Zusammenspiel der Rahmenbedingungen zeigt, dass es kein einfaches Narrativ zur Entstehungsgeschichte geben kann. Dabei beschränkt sich Henley nicht nur auf sein Heimatland. Exkurse rund um die Welt – von Kenzo Tanges Verwaltungsbau in Takamatsu über Clorindo Testa und SEPRAs Bank of London and South America in Buenos Aires bis zu Ricardo Porros Kunsthochschule in Havanna – zeigen, wie schnell sich der Brutalismus verbreitete und wie unterschiedlich regionale Ausprägungen ausfallen. Die Bebilderung kann zwar nicht ganz mit der Beispieldichte des Textes mithalten, dafür aber ist die Bildauswahl dank des großartigen Archivs des RIBA von durchgehend hoher Qualität. Die Buchgestaltung hingegen ist leider sehr uninspiriert. Die inneren Qualitäten der sorgfältigen Analyse eröffnen sich so ganz wie beim Brutalismus erst nach näherer Betrachtung.
Nun nimmt auch der britische schreibende Architekt Simon Henley mit seinem Buch „Redefining Brutalism“ ebendiesen unter die Lupe. In zwölf Essays nähert er sich dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Architekturhistorische Vorläufer und Nachfahren, politische und sozioökonomische Bedingungen, zeitgenössischer Architekturdiskurs, neue Impulse in der Stadtplanung, neue Bautechniken – das komplexe Zusammenspiel der Rahmenbedingungen zeigt, dass es kein einfaches Narrativ zur Entstehungsgeschichte geben kann. Dabei beschränkt sich Henley nicht nur auf sein Heimatland. Exkurse rund um die Welt – von Kenzo Tanges Verwaltungsbau in Takamatsu über Clorindo Testa und SEPRAs Bank of London and South America in Buenos Aires bis zu Ricardo Porros Kunsthochschule in Havanna – zeigen, wie schnell sich der Brutalismus verbreitete und wie unterschiedlich regionale Ausprägungen ausfallen. Die Bebilderung kann zwar nicht ganz mit der Beispieldichte des Textes mithalten, dafür aber ist die Bildauswahl dank des großartigen Archivs des RIBA von durchgehend hoher Qualität. Die Buchgestaltung hingegen ist leider sehr uninspiriert. Die inneren Qualitäten der sorgfältigen Analyse eröffnen sich so ganz wie beim Brutalismus erst nach näherer Betrachtung.
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