Sind Engländer bessere Schweizer?
Sergison Bates im Quart Verlag
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Sind Engländer bessere Schweizer?
Sergison Bates im Quart Verlag
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Abgesehen von der Tatsache, dass Jonathan Sergison und Steven Bates in London beheimatet sind, ist diese von Heinz Wirz herausgegebene Monografie sehr schweizerisch. Der Quart Verlag ist für Publikationen bekannt, die jenseits modischer Strömungen Architektur abbilden. Der Fokus liegt auf Schweizer Architekten, doch stehen Sergison Bates dieser Szene dank ihrer architektonischen Haltung und ihrer Lehre nahe. Beide Partner haben an der ETH Zürich und an der EPFL Lausanne gelehrt, seit 2010 besteht ein Büroableger in Zürich. Sergison Bates sind jener britischen Architekturszene zuzurechnen, die sich seit Mitte der 90er Jahre sukzessiv einer integrativen, stimmigen Architektur zugewendet hat.
Die Monografie zeigt acht Bauten der letzten Jahre. Ein Fokus liegt auf dem Schaffensprozess und der Konstruktion. Folgerichtig ist das Buch in zwei Hälften geteilt, in „Intentionen“ und „Impressionen“. Während Beschreibungen, Skizzen, Modelle, Materialstudien und Pläne sowie Konstruktionsfotos unter den Intentionen zu finden sind, enthalten die Impressionen ausschließlich unkommentierte Fotos der fertiggestellten Bauten. Der Fotograf David Grandorge dokumentiert das Werk von Sergison Bates seit Anbeginn.
Die Projekte decken ein weites Spektrum an Typologien ab und liegen zur Hälfte in England; zwei wurden in Belgien realisiert, je ein Projekt befindet sich in der Schweiz und in Spanien. Die Standorte sind sicherlich kein Zufall; die Architekturkultur in all diesen Ländern ist nicht primär auf Sensationen angelegt, sondern bewegt sich im Kontextualismus, und anstatt auf Theorie bezieht sie sich auf Tradition und konstruktives Knowhow.
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