Stadt Bamberg
Stadtdenkmal und Denkmallandschaft
Text: Habermann, Karl J., München
Stadt Bamberg
Stadtdenkmal und Denkmallandschaft
Text: Habermann, Karl J., München
Seit dem Jahr 1993 steht die Altstadt Bambergs auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Mit dem größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern in Deutschland sind mehr als 2000 Einzeldenkmäler verbunden. Sie bilden auf einer mittelalterlichen Grundstruktur unter Einschluss des jahrhundertealten Gärtnerviertels eine Art städtebauliches Gesamtkunstwerk.
Es ist nicht verwunderlich, dass bei einer wissenschaftlichen Bestandserfassung der Rahmen eines sogenannten Großinventars gewählt wurde. Inventarisierung bedeutet die Zusammenstellung des gesamten Quellenmaterials der Stadt. Hier gehören Pläne, Ansichten, Luftbilder und Stadtmodelle selbstverständlich dazu. In Fachkreisen wurden Aufwand und praktischer Nutzen immer wieder kritisch beurteilt. Die Erarbeitung eines derartigen Werkes bindet die Arbeitskraft zahlreicher Koautoren über Jahre, möglicherweise auch Jahrzehnte. Das Großinventar Bamberg wird am Ende acht Bände umfassen, die auch in Halb- und Teilbänden gegliedert sind. Die Bände 3, 4 und 5 liegen bereits vor. Mit dem nun erschienenen Band 1 Bamberg: Stadtdenkmal und Stadtlandschaft erhält das Inventar seine Einführung und sein wissenschaftliches Fundament.
Der erste Halbband widmet sich der Stadtentwicklungsgeschichte und betritt mit seiner geographiegestützten Sicht Neuland im städtebaulichen Denkmalschutz. So beinhaltet die Darstellung der Topographie nicht nur die Geologie im Stadtgebiet, sondern auch Aspekte der Hochwasserforschung sowie der Klima- und Vegetationsgeschichte von Stadt und Umgebung. Dabei erfährt der Leser interessante Details über Herkunft und Verwendung des Natursteins als Baumaterial bei wichtigen Gebäuden der Stadt. Eine Information, die auch für allfällige Reparatur- und Restaurierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten Objekten von größtem Interesse ist.
Im Zentrum des vorliegenden Bandes jedoch steht die neu erstellte, innovative kartographische Basis. Ausgehend vom Vermessungsstand der Jahre 1821/22, dem ältesten, vermessungstechnisch verlässlichen analogen Katasterplan der Stadt, wurde valides Kartenmaterial erstellt, in welchem die Stadtentwicklungsgeschichte sowohl für die Vergangenheit als auch für die Neuzeit minutiös darstellbar wird. Dieses Darstellungsmedium eignet sich vortrefflich als Analyseinstrument. Mit Hilfe der aktuellen Technik geografischer Informationssysteme (GIS) können die Karten dynamisiert und mit einer Layertechnik Zeitschichten historischer Stadtstrukturen erzeugt werden. Hier ist die elektronische Version auf CD im Vorteil. Nach der Inventarisierung bedarf es im zweiten Schritt einer Thematisierung der Stadtentwicklung aus stadträumlicher, städtebaulicher und baulicher Perspektive. Die Autoren behandeln die unterschiedlichsten Einflussfaktoren aus politischer, wirtschaftlicher, sozialer, religiöser wie demographischer Sicht.
Das Grundlagenwerk richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an den interessierten Laien. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege stellt hier seine Vorreiterrolle in einer zukunftsweisenden Form der Präsentation unter Beweis. Stadt- und Stadtentwicklungsplanung einer Welterbestadt sollten davon profitieren. Zur Abwehr destruktiver In- vestorenpläne oder unsensibler Verkehrsentwicklungsmaßnahmen bedarf es dennoch einer wachen Bürgerschaft und einer weitsichtigen Stadtführung und Verwaltung. Die dazu erforderlichen Werkzeuge liegen nun weitgehend vor. Die Fertigstellung der noch fehlenden Bände ist absehbar.
Der erste Halbband widmet sich der Stadtentwicklungsgeschichte und betritt mit seiner geographiegestützten Sicht Neuland im städtebaulichen Denkmalschutz. So beinhaltet die Darstellung der Topographie nicht nur die Geologie im Stadtgebiet, sondern auch Aspekte der Hochwasserforschung sowie der Klima- und Vegetationsgeschichte von Stadt und Umgebung. Dabei erfährt der Leser interessante Details über Herkunft und Verwendung des Natursteins als Baumaterial bei wichtigen Gebäuden der Stadt. Eine Information, die auch für allfällige Reparatur- und Restaurierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten Objekten von größtem Interesse ist.
Im Zentrum des vorliegenden Bandes jedoch steht die neu erstellte, innovative kartographische Basis. Ausgehend vom Vermessungsstand der Jahre 1821/22, dem ältesten, vermessungstechnisch verlässlichen analogen Katasterplan der Stadt, wurde valides Kartenmaterial erstellt, in welchem die Stadtentwicklungsgeschichte sowohl für die Vergangenheit als auch für die Neuzeit minutiös darstellbar wird. Dieses Darstellungsmedium eignet sich vortrefflich als Analyseinstrument. Mit Hilfe der aktuellen Technik geografischer Informationssysteme (GIS) können die Karten dynamisiert und mit einer Layertechnik Zeitschichten historischer Stadtstrukturen erzeugt werden. Hier ist die elektronische Version auf CD im Vorteil. Nach der Inventarisierung bedarf es im zweiten Schritt einer Thematisierung der Stadtentwicklung aus stadträumlicher, städtebaulicher und baulicher Perspektive. Die Autoren behandeln die unterschiedlichsten Einflussfaktoren aus politischer, wirtschaftlicher, sozialer, religiöser wie demographischer Sicht.
Das Grundlagenwerk richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an den interessierten Laien. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege stellt hier seine Vorreiterrolle in einer zukunftsweisenden Form der Präsentation unter Beweis. Stadt- und Stadtentwicklungsplanung einer Welterbestadt sollten davon profitieren. Zur Abwehr destruktiver In- vestorenpläne oder unsensibler Verkehrsentwicklungsmaßnahmen bedarf es dennoch einer wachen Bürgerschaft und einer weitsichtigen Stadtführung und Verwaltung. Die dazu erforderlichen Werkzeuge liegen nun weitgehend vor. Die Fertigstellung der noch fehlenden Bände ist absehbar.
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