Die besten Architekturbücher sind Reisebücher. Schafft es der Autor in Wort, Planmaterial und Abbildungen ein realistisches oder auch utopisches Bild einer Architektur zu vermitteln, so begibt sich der Leser automatisch auf eine (Gedanken-)Reise zu unbekannten Orten und Gebäuden.

Wer hat sich nicht schon intensiv und konkret in das eine oder andere Gebäude hineinversetzt gefühlt – und bei der Gelegenheit eines Vor-Ort-Besuches festgestellt, dass das Abgebildete, die eigene Vorstellung davon und die Realität drei recht eigenständige Sachverhalte darstellen können. Im größten Teil aller Architektur­publikationen geht es weniger darum, die Realität abzubilden, als darum, eine idealisierte Sichtweise zu vermitteln, die sowohl verkaufsfördernd wirkt, als auch den eigenen Status untermauern kann.
In „Urlaubsarchitektur“ wird die verführerische Komponente der gebauten Umwelt in den Vordergrund gestellt, denn es geht nur um Wohnarchitektur zu Urlaubszwecken. Die Abbildungen und Be­schreibungen zielen nicht darauf ab, ein idealisiertes Bild zu erzeugen, sondern wirken vielmehr als „Ein­ladung“, die Immobilie zu bewohnen. Dabei handelt es sich um Ferienhäuser, Apartments und kleine Hotels.
Das Buch überzeugt durch einen guten Querschnitt an Beispielen, die von Norwegen bis Umbrien und von Irland bis zur Türkei reichen, wobei Schwerpunkte im Alpenraum und im Nordosten Deutschlands liegen. Zu jedem Objekt gibt es eine knappe Beschreibung mit Angabe der Kontaktmöglichkeiten zur Anmietung. Auf Planmaterial wurde (leider) gänzlich verzichtet.