Wer erinnert sich nicht gerne an die Zeit nach der Wende, als in den ostdeutschen Städten auf Grund des plötzlichen politischen Machtvakuums und un- kla­rer Eigentumsverhältnisse unzählige, selbstorganisierte Initiativen von Künstlern und anderen Krea- ti­ven aus dem Boden schossen und die Stadt zum Experimentierfeld machten. Legal, halblegal oder illegal entstanden neue Produktionsstätten, Kultur- und Freizeiträume, die teilweise nach kurzer Zeit wie­der verschwanden oder aber sich erfolgreich zu etablieren wussten. Nicht wenig trugen diese „kreativen Milieus“ zum heutigen Image der Stadt bei: „Berlin – arm, aber sexy!“ (Klaus Wowereit). An diesem Punkt setzt die Sozialwissenschaftlerin Silke Steets an