Improvisierte Architekturen
Yona Friedman-Ausstellung in Berlin
Text: Spix, Sebastian, Berlin
Improvisierte Architekturen
Yona Friedman-Ausstellung in Berlin
Text: Spix, Sebastian, Berlin
Improvisieren musste die Berliner Kuratorin Isolde Nagel bei der Vernissage der Ausstellung „Euro-City“, in der Zeichnungen von Yona Friedman zum Thema „Metropole Europe“ präsentiert werden. Zahlreiche Besucher waren im schmalen Betonbügel des „A trans Pavillon“ in den Hackeschen Höfen erschienen – leider nicht der angekündigte 86-jährige Architekt: Die Vulkan-Asche hatte die Anreise des Stargasts verhindert.
Kurzerhand wurde im Eröffnungsgespräch nicht der Utopist über seine abstrakten Handzeichnungen mit kurzen Slogans zu „globalen Zusammenhängen und Auswirkungen von Klima, Wissenschaft, Technik, Transport und anderen Infrastrukturen“ befragt, sondern der niederländische Architekt Ratjan V. Ritoe über ein Interview, das er mit Friedman geführt hat. In der Ausstellung ist es den Handzeichnungen in der Form einer Video-Dokumentation auf Minibildschirmen zur Seite gestellt.
Das Ausstellungs-Arrangement wurde von Architekturstudenten der TU Delft in einem einwöchigen Workshop konzipiert und installiert: Zahlreiche leider unkommentierte A4-Blätter flattern durch den schmalen Raum; sie sind mit Schnüren, dünnen Kabeln und Klebestreifen an einem Kaninchendraht fixiert (Foto: Autor). Der Draht scheint sich zu den baumelnden Skizzen zu verhalten wie die von Friedman 1960 in seinem Manifest „Ville Spatiale“ formulierten Rahmengitter zu den sich in ihnen flexibel entwickelnden Räumen. Plakativ fordert Friedman mit „Planing a ,Greater Paris‘ or a ,Greater London‘ is not the right way to the future“ ein Umdenken in der derzeitigenStadtplanung. Und prangert er auf dem Blatt „Communicaton follows you everywhere“ das Verhalten von Menschen an, die sich zu jeder Zeit, an jedem Ort durch die Mitgliedschaft in virtuellen sozialen Netzwerken exponieren?
Das Ausstellungs-Arrangement wurde von Architekturstudenten der TU Delft in einem einwöchigen Workshop konzipiert und installiert: Zahlreiche leider unkommentierte A4-Blätter flattern durch den schmalen Raum; sie sind mit Schnüren, dünnen Kabeln und Klebestreifen an einem Kaninchendraht fixiert (Foto: Autor). Der Draht scheint sich zu den baumelnden Skizzen zu verhalten wie die von Friedman 1960 in seinem Manifest „Ville Spatiale“ formulierten Rahmengitter zu den sich in ihnen flexibel entwickelnden Räumen. Plakativ fordert Friedman mit „Planing a ,Greater Paris‘ or a ,Greater London‘ is not the right way to the future“ ein Umdenken in der derzeitigenStadtplanung. Und prangert er auf dem Blatt „Communicaton follows you everywhere“ das Verhalten von Menschen an, die sich zu jeder Zeit, an jedem Ort durch die Mitgliedschaft in virtuellen sozialen Netzwerken exponieren?
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