Bauwelt

„Die Komplexität des Entwurfs stellt kein Problem dar“

Interview mit Jeroen Moons

Text: Spix, Sebastian, Berlin

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    "MakerBot" (2010) kann aus Sand, Metall und Kunststoff in 5 Minuten oder 48 Stunden ...
    Foto: Oriol Rigat, © Disseny Hub Barcelona

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    "MakerBot" (2010) kann aus Sand, Metall und Kunststoff in 5 Minuten oder 48 Stunden ...

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    ... Möbel, Kleider und Schmuck drucken.
    Foto: Oriol Rigat, © Disseny Hub Barcelona

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    Sofia Lagerkvist, Charlotte von der Lancken, Anna Lindgren und Katja Sävström von Front Design "zeichnen" zunächst ein 3D-Modell, ...
    Front Design, 2005

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    Sofia Lagerkvist, Charlotte von der Lancken, Anna Lindgren und Katja Sävström von Front Design "zeichnen" zunächst ein 3D-Modell, ...

    Front Design, 2005

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    ... das später von einem 3D-Drucker aus thermoplastischen Pulver ausgedruckt wird.
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    Front Design, 2005

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    ... das später von einem 3D-Drucker aus thermoplastischen Pulver ausgedruckt wird.
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    Front Design, 2005

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    Die amorphen Möbel erinnern an Ballon-Skulpturen von Jeff Koons oder Fett-Installationen von Joseph Beuys.
    Front Design, 2005

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    Die amorphen Möbel erinnern an Ballon-Skulpturen von Jeff Koons oder Fett-Installationen von Joseph Beuys.

    Front Design, 2005

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    Alissia Melka-Teichroew hat aus SLS/Nylon die Halskette "Jointed Jewels" (byAMT Studio, 2008/09) gedruckt.
    © Lisa Klappe

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    Alissia Melka-Teichroew hat aus SLS/Nylon die Halskette "Jointed Jewels" (byAMT Studio, 2008/09) gedruckt.

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    Ebenfalls aus Nylon ist das Armband "Cell Cycle von Jessica Rosenkrantz und Jesse Louis-Rosenberg (Shapeways).
    © Nervous System

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    Ebenfalls aus Nylon ist das Armband "Cell Cycle von Jessica Rosenkrantz und Jesse Louis-Rosenberg (Shapeways).

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    Druckbereit: Das 3D-Modell von Assa Ashuach Zitronenpressen-Serie (Digital Forming Ltd, UK, 2009).
    © Assa Ashuach

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    Druckbereit: Das 3D-Modell von Assa Ashuach Zitronenpressen-Serie (Digital Forming Ltd, UK, 2009).

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    Aus SLS/Polyamid sind die "Cloudspeaker" (2008) von Johanna Spath und Johannes Tsopanides.
    © Johanna Spath & Johannes Tsopanides

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    Aus SLS/Polyamid sind die "Cloudspeaker" (2008) von Johanna Spath und Johannes Tsopanides.

    © Johanna Spath & Johannes Tsopanides

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    Lichtalgen: "Tuber Lamp" von Lionel T. Dean aus SLS /Nylon
    © Lionel T. Dean, Tuber Lamp

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    Lichtalgen: "Tuber Lamp" von Lionel T. Dean aus SLS /Nylon

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    Den "fraktalen" Tisch "Module.MGX" haben Platform Studio in einem Stereolithografie-Druckverfahren (Materialise, 2008) herstellen lassen.
    © Xavi Padrós

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    Den "fraktalen" Tisch "Module.MGX" haben Platform Studio in einem Stereolithografie-Druckverfahren (Materialise, 2008) herstellen lassen.

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    © Xavi Padrós

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    Bram Geenens karbonfaserbeschichteter "Gaudí-Hocker" besteht aus SLS/Nylon.
    © Bram Geenen

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    Bram Geenens karbonfaserbeschichteter "Gaudí-Hocker" besteht aus SLS/Nylon.

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    Ausgedruckte Higheels: Sjors Bergmans "Head over Heels" aus SLS (TNO Science and Industry, 2006).
    © Sjors Bergmans

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    Ausgedruckte Higheels: Sjors Bergmans "Head over Heels" aus SLS (TNO Science and Industry, 2006).

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    Siavash Mahdahvi hat aus Titan maßgeschneiderte Fingerkapseln entwickelt (EOS, DE, und 3TRPD).
    © Within Technologies

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    Siavash Mahdahvi hat aus Titan maßgeschneiderte Fingerkapseln entwickelt (EOS, DE, und 3TRPD).

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    Die Plastik-Querflöte stammt von Amit Zoran und Robert Swartz (Fisher/Unitech, 2010).
    © Amit Zoran und Robert Swartz

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    Die Plastik-Querflöte stammt von Amit Zoran und Robert Swartz (Fisher/Unitech, 2010).

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    Die Ausstellung läuft noch bis bis 5. Mai 2013 in Zürich im
    Museum für Gestaltung
    Plakat zur Ausstellung „3D“ von Martin Woodtli © ZHdK, 2013

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    Die Ausstellung läuft noch bis bis 5. Mai 2013 in Zürich im
    Museum für Gestaltung

    Plakat zur Ausstellung „3D“ von Martin Woodtli © ZHdK, 2013

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Der Projektmanager von Materialise Jeroen Moons
Foto: Materialise

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Der Projektmanager von Materialise Jeroen Moons

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Foto: Sebastian Redecke

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„Die Komplexität des Entwurfs stellt kein Problem dar“

Interview mit Jeroen Moons

Text: Spix, Sebastian, Berlin

Die Mehrzahl Ihrer Kunden sind im Bereich der Medizin und der naturwissenschaftlichen Forschung tätig. Seit wann arbeiten Sie mit Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieuren zusammen?
Jeroen Moons | Das Unternehmen begann 1990 als eines der ersten in Europa im Bereich des Rapid Prototyping (RP), der auf (3D-) CAD-Daten basierenden Fertigung von Werkstücken aus formlosem Material, tätig zu werden, und bot Produktentwicklern – vor allem Industriedesig­nern aus verschiedenen Wirtschaftszweigen – Stereolithographie-Prototypen an. 2003 gründeten wir die Design-Abteilung „.MGX“. Als Erstes entstand eine Kollektion von Leuchtobjek­ten mit zugehörigen Lampenschirmen. Im Verlauf der Jahre ist die Kollektion gewachsen und umfasst auch Möbel und Accessoires. Seit den Anfängen halten wir mit „.MGX“ nach Projekten Aus­schau, deren Verwirklichung fast aussichts-los scheint. Inzwischen arbeiten wir auch mit weltweit führenden Designern zusammen, so mit Patrick Jouin und Arik Levy. Viele Architek­ten wählen heute beim Modellbau die Technik der „Schicht-für-Schicht-Herstellung“ (Additive Manufacturing). Es wurde deutlich, welche Vorteile diese Technik bietet, vor allem die vollständige Freiheit der Gestaltung von Details bei Modellen von Architekturentwürfen. Alle weiteren Arbeitsgebiete entwickelten sich schrittweise aus unseren Rapid-Prototyping-Erfahrun­gen: Software für die Industrie zur Umsetzung von ganzen RP-Prozessen, von medizinischer Software, medizinischen Modellen zum Einsatz bei chirurgischen Operationen und von Software zur richtigen Positionierung von Zahnersatz.
 
Die Entwurfsmodelle aus den 30er Jahren für die Flugzeughangars von Pier Luigi Nervi waren größer und wurden in Werkhallen zusammengebaut. Welche Form des Modellbaus haben Sie gewählt?

JM | Wir bieten verschiedene Techniken zur Ausführung architektonischer Modelle an. Zum einen die Stereolithographie-Software-Lösungen. In diesem Verfahren schneidet ein computergesteuerter Laser aus lichtaushärtenden, flüssigen Kunststoffen (zum Beispiel Epoxidharz) in dünnen Schichten Objekte aus. Durch dieses Verfahren können wir Modelle aus einem Stück herstel­len. Bei einer anderen Technik, dem selektiven Lasersinter-Verfahren, können wir komplexe Modelle von beliebiger Form aus Nylon ausschnei­den. Das Z-corp-Verfahren ermöglicht uns den Bau von farbigen Modellen mit feiner Detaillierung.  Ein 3D-Drucker trägt Schicht für Schicht einen flüssigen Bindestoff, Sand-Gips-Konglomerat, entsprechend der Geometrie auf einen Pulverwerkstoff auf. Nach einer Trocknungszeit können die Modelle mit Epoxidharz, Kleber oder Wachs durchsetzt werden.
 
Was leistet das Modell eines Prototyps vergli­chen mit einer zwei- oder dreidimensionalen Darstellung?

JM | Man gewinnt mehr und genauere Information aus dem Testen eines Prototyps (zum Beispiel für ein Werkstück) als aus einer Berechnung, die nur auf Zeichnungen beruht. Es ist viel leichter, Schwachstellen zu erkennen,wenn man das tatsächliche Objekt als Modellerlebt und prüft. Wir sind überzeugt, dassein Prototyp einen wesentlichen Schritt im Pro- duktentwicklungsprozess darstellt. Nach ei-ner ersten detaillierten Präzisierung der zwei- oder dreidimensionalen Zeichnungen ist es dann wichtig, einen Prototyp zu bauen. Auf diese Weise kann man alle Dimensionen, Toleranzen und Funktionen einer Prüfung unter-ziehen. Wenn man einen Prototyp hat und da-mit alle Probleme, die der Entwurf verursacht, gleich in den ersten Phasen beheben kann, kann erheblich gespart werden, weil bereits vor Produktionsbeginn sichergestellt ist, dass das entsprechende Objekt perfekt funktioniert.

Mit welchem Verfahren und welchen Materialien haben Sie die Nervi-Modelle gebaut?


JM | Elisabetta Margiotti-Nervi entschied sich für die Stereolithographie. Wir verwenden Epoxidharze, und zwar ein weißes, ABS-artiges Harz.
 
In welcher Größe können Sie maximal Modelle bauen?

JM | Wir können Modelle produzieren, die eine Größe von drei mal vier Metern haben.

Mit dem MGX-Verfahren wollen Sie „innovative und ästhetische Lösungen“ an der Schnittstellezwischen Kunst und Technologie anbieten. Wogenau greifen Sie mit Ihrer Arbeit ein? Was sind Ihre Ideen und Lösungen.

JM |
Gleichgültig, ob es sich nun um ein architektonisches, innenarchitektonisches oder künstlerisches Projekt handelt, bei allen relevanten Schritten können wir beraten. Wenn erforderlich, stehen Designer zur Vorbereitung der STL-Dateien zur Verfügung. Mit einer einfachen Änderung in einer 3D-Datei lässt sich jedes Modell sowohl leicht modifizieren als auch zu einem komplett neuen Objekt verwandeln. Ein Entwurfkann auch in einem anderen Maßstab umgesetzt werden. Da bei unserem Herstellungsverfahren keine Gießformen verwendet werden, ist eine unbegrenzte Freiheit des Entwurfs gegeben. Jede komplizierte Form lässt sich dreidimensional herstellen.
 
Hat sich der architektonische Gestaltungsprozess mit den neuen technischen Möglichkeitender schnellen Fertigung verändert? – Wenn ja, wie?

JM | Wahrscheinlich befinden wir uns erst in der ersten Phase der Veränderung des architektonischen Entwurfsprozesses. Nur ein paar große Architekturbüros setzen bislang auf die Technik der schnellen Fertigung von Modellen. Aber die Möglichkeiten sind gewaltig: Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren des Modellbaus lassen sich die Vorlaufzeiten erheblich verkürzen. Die Modelle können auch weit mehr Details enthalten, weil die Komplexität des Entwurfs kein Problem darstellt. So können wir komplexe geschwungene Formen gestalten, die bei einem herkömmlichen Modell in gleicher Zeit unmöglich wären.
Fakten
Architekten Nervi, Pier Luigi (1891-1979)
aus Bauwelt 19.2010

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