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„Wie sieht die Rolle des Architekten in einer globalen Gesellschaft aus?“

Andres Lepik, Direktor des Architekturmuseums München

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

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Andreas Lepik, Direktor am Architekturmuseum München

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Andreas Lepik, Direktor am Architekturmuseum München


„Wie sieht die Rolle des Architekten in einer globalen Gesellschaft aus?“

Andres Lepik, Direktor des Architekturmuseums München

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

Interview mit Andreas Lepik, dem neuen Direktor des Architekturmuseums München, zur Ausstellung "Afritecture. Bauen mit der Gemeinschaft."
„Afritecture“ ist Ihre erste Ausstellung als Direktor des Architekturmuseums München. Gibt sie einen Hinweis auf eine neue Ausrichtung des Hauses?
Andres Lepik | Ja sicher, die Ausstellung ist wie eine Visitenkarte für das kommende Programm. Bislang haben sich die Themen durch die eigene Sammlung und deren Erforschung sehr stark auf den europäischen und historischen Kontext bezogen – von nun an wird es internationaler. In der nächsten Zeit wird es darum gehen, diese Internationalisierung, die sich ja auch die TU als unser Mutterschiff auf die Fahne geschrieben hat, auszubauen.
Die Ausstellung unterscheidet sich nicht nur thematisch, sondern auch in der Art der Präsentation von den bisherigen in diesem Haus. Deutet auch dies auf einen neuen Weg?
Die Form der Darstellung steht auch für eine andere Herangehensweise. Hier, wo wir nun über aktuelle Fragestellungen und Diskurse in der Architektur sprechen, die globale Probleme widerspiegeln, wollen wir enger mit dem Besucher ins Gespräch kommen und auch von ihm lernen. Ich verstehe meine Rolle in dieser Institution nicht so, dass ich Wahrheiten verkaufe, sondern vielmehr Fragen an das Publikum herantrage, deren Antworten ich selbst vielleicht noch gar nicht weiß, oder auch die Besucher mit einbeziehe, um neue Fragen zu finden.
Welche Fragen sprechen Sie mit dieser Ausstellung denn genau an?
Eine wichtige lautet: Wie sieht die Rolle des Architekten in unserer globalen Gesellschaft heute aus? Sind die Architekten Dienstleister in einem Bereich, der lediglich ein Promille der Weltbevölkerung erreicht, oder sind sie möglicherweise auch Moderatoren in Regionen, in denen kaum jemand weiß, wie man Architektur überhaupt schreibt, aber wo sie trotzdem ganz wichtige Beiträge leisten können?
Gibt die Ausstellung eine Antwort darauf?
Mir geht es darum, die Rolle des Architekten öffentlich zu verhandeln. Nicht im Rückblick auf die Geschichte, sondern zu analysieren, wie ist sie heute, wie wird sie sein und vor allem: Wo wollen wir die Architekten in Zukunft sehen? Ich habe keine einfache Antwort darauf. Aber diese Auswahl hier von 26 Projekten zeigt eine Richtung auf: 26 sehr klare Positionen von Architekten, die in Situationen, in denen vielleicht ursprünglich Architekten gar nicht vorgesehen waren, aktiv geworden sind, und durch deren Mitwirken gesellschaftliche Zustände und politische Aufmerksamkeiten verändert wurden.

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