Bauwelt

Centre Keramis La Louvière bei Mons


In La Louvière bei Mons produzierte bis 2011 die traditionsreiche Porzellanmanufaktur Royal Boch. Heute steht hier ein kleines Museum mit Kunstwerkstätten


Text: Burgard, Roland, Frankfurt am Main


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    Die in drei Gebäudeteile gegliederte Nordfassade. Das Motiv für ihre künstlerischen Gestaltung lieferte das Krakelee von Keramikgegenständen.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Die in drei Gebäudeteile gegliederte Nordfassade. Das Motiv für ihre künstlerischen Gestaltung lieferte das Krakelee von Keramikgegenständen.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Den zwei alten Ziegelbauten der Fabrik wurde im Osten, Norden und im Westen eine leicht wirkendes Betongebäude mit geschwungenem Fassadenband vorgesetzt.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Den zwei alten Ziegelbauten der Fabrik wurde im Osten, Norden und im Westen eine leicht wirkendes Betongebäude mit geschwungenem Fassadenband vorgesetzt.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Der Saal mit den großenTischen liegt im Obergeschoss der alten Halle. Er kann flexibel genutzt werden. Hier finden vor allem Wechselausstellungen statt.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Der Saal mit den großenTischen liegt im Obergeschoss der alten Halle. Er kann flexibel genutzt werden. Hier finden vor allem Wechselausstellungen statt.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Das Erdgeschoss mit den fast raumhohen Vitrinen ist Teil des Museumsrundgangs.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Das Erdgeschoss mit den fast raumhohen Vitrinen ist Teil des Museumsrundgangs.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Ausstellung im Neubau. Gezeigt wird die Geschichte der Porzellanproduktion in La Louvière.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    Ausstellung im Neubau. Gezeigt wird die Geschichte der Porzellanproduktion in La Louvière.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    An mehreren Stellen wird ein Blick auf die drei Kohle-Brennöfen von 1865 gewährt. Sie bilden das Zentrum des Museums. Nur die Dachkonstruktion der Werkhalle wurde erneuert.
    Foto: Marie-Noëlle Boutin

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    An mehreren Stellen wird ein Blick auf die drei Kohle-Brennöfen von 1865 gewährt. Sie bilden das Zentrum des Museums. Nur die Dachkonstruktion der Werkhalle wurde erneuert.

    Foto: Marie-Noëlle Boutin

Royal Boch, gegründet 1841, war ein bedeutender Porzellanhersteller, der vor allem kostbares Geschirr produzierte. Das Unternehmen befand sich viele Jahre in der Krise und wurde mehrmals verkauft. 2011 musste man die Produktion einstellen. Das Ende der Fabrik bedeutet einen wirtschaftlichen Einschnitt für die Stadt La Louvière, von dem sie sich nur schwer erholt.
Mitten auf der 16 Hektar großen Leerfläche, die Royal Boch nach dem Abriss der meisten Fabrikbauten hinterlassen hat, soll mit dem Zentrum für Keramik der Wallonie – Keramis – ein Ankerprojekt für die Region entstehen. Verkehrsgünstig gelegen, lässt es sich vom Bahnhof her durch einen neu gestalteten Park und von der Stadt aus über einen weiten Platz erreichen. Irgendwann einmal soll das Museum in einem gemischt genutzten Stadtquartier liegen. Davon ist allerdings noch nicht viel zu sehen.
Von der Lobby aus leitet ein Parcours die Besucher durch die Ausstellungsbereiche des Museums. Dabei weiten sich vom Erd- ins Obergeschoss und zurück die Räume immer wieder auf, bieten Einblicke in die alte Werkhalle, die das Zentrum bildet, und geben Ausblicke in die Umgebung frei. Auf knappem Raum werden Richtungswechsel geschickt inszeniert. So kann man in die 1000 Quadratmeter große Halle und auf die drei runden Brennöfen mit konischem Abschluss aus immer neuen Blickwinkeln schauen. Das Industriedenkmal steht im Mittelpunkt aber nicht im Vordergrund. Zum Park auf der Nordseite wird es durch den neuen Ergänzungsbau mit dem Parcours virtuos umspielt, was den gesamten Gebäudekomplex mit dem Außenraum verzahnt. Nur zur Stadt im Süden steht die alte Doppelhalle frei. Die unverputzten Ziegelwand erzählt Geschichte. In der zweiten Halle mit Satteldach sind ein Teil der Ausstellungsflächen und im Obergeschoss ein Saal für Wechselausstellungen, zurzeit nur mit großen Tischen möbliert, untergebracht.
Da Keramik als Material keine großen konservatorischen Anforderungen stellt, ist der Innenausbau spartanisch. Das Budget war mit elf Millionen Euro sehr klein. Decken und Innenwände sind aus glattgeschaltem Sichtbeton. Neonröhren beleuchten die Räume. Die Außenhaut wurde mit einem überdimensionalen Krakelee überzogen, das an Glasuren auf Porzellan erinnert. Der Künstler nennt es eine Camouflage.



Fakten
Architekten Association Momentanée Codelenovi, Brüssel
Adresse 1 place des Fours-bouteilles, Boulevard des Droits de l'Homme 21, 7100 La Louvière, Belgien


aus Bauwelt 32-33.2015
Artikel als pdf

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